Sonic Rivals 2

Exzellent gelungen sind hingegen die eigentlichen Stars des Spieles; die Rennabschnitte. Die Austragungsorte ähneln einem Best-of der letzten Sonic Episoden – mit einem Küstengebiet, einer Dschungelstage, dem Kasino oder der aus Sonic Heroes bekannten Geistervilla – und sind hervorragend designt. Übersichtlichkeitsprobleme gehören der Vergangenheit an und die Anzahl der Feinde wurde deutlich zurückgeschraubt, was dem Spielfluss zugute kommt. Veteranen entdecken zudem einige Detailverbesserungen; der Bocksprung verlangt nun ein exakteres Timing und die Spezialangriffe werden durch Ringesammeln bereitgestellt. Während diese immer noch etwas unausbalanciert sind (Knuckles’ Special ist allmächtig während Espios „Unsichtbarkeit“ eher sinnfrei ist) gefallen die gewöhnlichen Extras nach wie vor. Eiszauber, Feuerball und Blitz verfolgen den Gegner nun über den gesamten Kurs, beschützen den Spieler jedoch nicht mehr so stark, falls er in Führung ist.

Das Gefühl „in Führung sein“ erlebt man in Sonic Rivals 2 während des ersten Durchspielens allerdings eher selten. Denn auch wenn die Kurse übersichtlicher sind und die KI-Gegner nicht wirklich clever agieren, so steht Trial&Error an der Tagesordnung und zwischen fünf und zehn Versuche pro Level sind keine Seltenheit – Frust vorprogrammiert.
Nicht wenige Spieler werden sicherlich nach einmaligem Durchspielen das Handtuch werfen, vorausgesetzt, ihr Durchaltevermögen ist stark genug, es überhaupt einmal bis zum finalen Kampf zu schaffen.
Wer dem Spiel jedoch eine zweite Chance gibt und sich die Geschichte aus der Perspektive eines anderen Charakters noch mal anhören will - was mitunter wichtige Details offenbaren kann - wird belohnt. Nun sind nicht mehr die Rivalen die Herausforderung, sondern vielmehr das Streben nach immer besseren Rängen. Und genau hier trumpft das Spiel auf.

Abseits des Storymodus existieren sogenannte „Cups“, je einer pro Charakter. Hier tritt man in drei Disziplinen – wie gehabt Rennen, Duell oder Bosskampf - gegen einen frei wählbaren Rivalen an. Ist man siegreich, erntet man neue Kostüme und die aus dem Vorgänger bekannten Karten. Erhielt man diese im ersten Teil noch scheinbar willkürlich, so gestaltet sich das Sammeln dieses Mal um Einiges motivierender. Ähnlich den „Erfolgen“ auf der XBox360 wird auf jeder Karte angezeigt, welche Bedingungen man erfüllen muss, um sie zu erhalten. Wer diese jedoch partout nicht erfüllen kann, tauscht doppelte Karten einfach mit einem Freund.

Technische Stagnation
In punkto Grafik hat sich verglichen mit dem mittlerweile einjährigen Vorgänger wenig getan. Die Charaktere sind etwas detaillierter und die Framerate scheint stabiler, davon abgesehen schenken sich beide Spiele nichts. Angesichts der sauberen und farbenfrohen Grafik des Vorgängers ist die optische Qualität jedoch auch noch im Jahre 2008 als positiv zu werten. Nicht zuletzt weil den Entwicklern scheinbar bewusst wurde, dass dunkle Gebiete auf der PSP mehr schlecht als recht funktionieren und man nun vorrangig in hellen Levels unterwegs ist.

Auch die Sounduntermalung lässt keine Wünsche offen. Vor allem der eigens für das Spiel aufgenommene Vocal-Song „Race to Win“ weiß zu gefallen und dient gleichzeitig als Hintergrundmusik des ersten Levels. Die restlichen Musikstücke müssen leider ohne Gesang auskommen, vermitteln aber ein wohlig-arcadiges Flair und passen Sonic-typisch hervorragend zum Geschehen.