Review

Playstation Portable-Review

Phantasy Star Portable 2

veröffentlicht am Freitag, den 19. November 2010
Entwickler
SEGA
Genre
Action-RPG
Erscheinungsdatum
17. September 2010

Phantasy Star Portable war im vergangenen Jahr für den geneigten Europäer ein kurioses Stück Software. Es war ein lokal beschränktes Multiplayerspiel mit Alibi-Story und demzufolge ohne reale Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten auf Monsterjagd zu gehen. Während im Videospiel-freudigen Japan in der Mittagspause Items gesammelt und Spielfiguren gelevelt werden, bevorzugt der westliche Jäger und Sammler traditionsbedingt die traute Einsamkeit im gemütlichen Wohnzimmer. Damit Phantasy Star Portable 2 im Ausland seinen verdienten Erfolg feiern kann, peppt SEGA es aus diesem Grund mit einer einzigen, aber enorm wichtigen Neuerung auf; Online-Unterstützung.

Wie auch schon im Vorgänger beginnt das Spiel mit der Erstellung der Spielfigur, die ab sofort in allen Modi – online und offline – zum Einsatz kommt. Besitzer von Phantasy Star Portable haben an dieser Stelle die Möglichkeit, ihren Schützling aus vergangenen Tagen zu importieren, müssen wegen Balancinggründen aber auf erlernte Fähigkeiten, Levels und gesammelte Meseta verzichten. Kurz; Aussehen und Rasse werden übernommen, ansonsten startet ein importierter Charakter genau wie seine frisch gestalteten Kollegen bei Null. Das mag auf den ersten Blick sinnfrei erscheinen, ist für Multiplayerspiele dieser Art aber nicht unüblich.

Einmal erstellt, steht die Spielmodiauswahl an. Im Story-Modus werden Geschehnisse erzählt, die sich einige Jahre nach Phantasy Star Portable und Phantasy Star Universe abspielen. Dabei sind nicht länger die vom Staat geförderten Guardians die Hauptakteure, sondern eine kleine unabhängige Söldnertruppe namens “Little Wing”. In deren Reihen wird auch der Spieler kurz nach Beginn der Geschichte aufgenommen und so im Laufe der ca. fünfzehn Stunden dauernden Erzählung in allerlei stereotypische RPG- und Animeklischees verwickelt. Wie immer macht Phantasy Star keinen Hehl daraus, dass der Story-Modus lediglich ein Mittel zum Zweck ist – ein Grund, auf die Packung schreiben zu können, das Spiel sei auch für Einzelspieler geeignet. Diesmal jedoch gehen die Entwickler einen Schritt weiter: nach jeder “Story-Mission” muss eine offene, also optionale Mission erfüllt werden, damit die Geschehnisse voran getrieben werden. Darüberhinaus steigt der Schwierigkeitsgrad exponentiell an und nur wer häufig Nebenmissionen erfüllt und das Erfahrungskonto seines Charakters auffüllt, kommt voran.

Dieses im Grunde verpönte Strecken der Spielzeit hat jedoch seinen Grund, denn es zwingt den Spieler bereits recht früh, im Hauptmenü den Online-Modus auszuwählen und mit Mitspielern aus aller Welt seinen Charakter schneller auf die höheren Levels zu hieven.
Das Finden von Mitspielern ist denkbar einfach und äußerst Handheld-freundlich; mittels “Quick Search” listet das Spiel zwanzig willkürlich ausgewählte Partys, also Spielergruppen auf. Wer bevorzugt mit Landesgenossen oder gleichleveligen Mitspielern durch Moatoob und Konsorten pflügt, kann entsprechende Suchkriterien aktivieren, findet dann aber unter Umständen keinen passenden Partys. In unserem Test erwiesen sich jedoch auch hochlevelige Spieler als sehr hilfsbereits und halfen beim Stufenaufstieg aktiv mit. Wer gerne mit Bekannten spielt, hat darüberhinaus die Möglichkeit, Partnercards auszutauschen und/oder private Räume zu erstellen und mit einem Passwort zu versehen.

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