Review

Mega Drive-Review

Wonder Boy in Monster World

veröffentlicht am Sonntag, den 17. Januar 2010
Entwickler
Westone
Genre
Action
Erscheinungsdatum
1992

Nachdem der vorherige Auftritt des Wonder Boys in neuen Actiongefilden (Dragon’s Lair) auf dem Mega Drive eher ein Flop war, besann man sich 1991 wieder auf die alten Stärken.

In diesem Teil der Reihe spielt man wieder einen neuen Charakter namens Shion, der auch mal wieder eine ausgefallene Haarfarbe (Blau) besitzt aber wie sein blonder Vorgänger im zweiten Teil der Reihe in die Monsterwelt muss. Zu Beginn hat man tatsächlich das Gefühl, ein Remake zu spielen, denn der erste Abschnitt ist praktisch 1:1 übernommen. Der gleiche Baumstumpf mit Zauberin, die Plattform, der Hügel, die Kneipe. Aber schon darauf, wenn man an den Mauern eines Schlosses vorbeirennt, gelangt man in neue Abschnitte und ein großes Abenteuer wartet auf den Spieler.
Eine böse Macht entsandte mal wieder viele böse Monster, hat man die ersten davon besiegt, kommt man auch schon in das erste Dorf. Die freundlichen Bewohner helfen bei den zukünftigen Aufgaben mit Tipps und den Shops wo man sich bessere Ausrüstung holen kann. Schwerter, Rüstungen, Schuhe und Zaubersprüche wie die schnelle Rückkehr zu einer Stadt oder die altbekannten Feuerbälle gibt es beispielsweise.
Das alles kostet natürlich Geld, viel Geld - und so wird man am Anfang nicht drumherum kommen, um das Dorf zu laufen und die zum Glück jederzeit respawnenden Gegner zu bekämpfen. Im Gegensatz zu Monster Land kann man nun jederzeit an bereits besuchte Orte zurückkehren, die Monster World ist eine große Welt, das alte Levelsystem ist weggefallen.
Sehr abwechslungsreich ist die Welt auch gestaltet, von dem Dorf geht es durch den Wald, in eine Höhle, dann geht es durch Tunnelsysteme in die Wüste und auch mal unter Wasser in Poseidons dunkle Welt.

Konnte man sich noch in Dragon’s Trap in verschiedene Charaktere verwandeln, bleibt man nun immer Shion, auch wenn man mal kurzzeitig in eine Miniaturversion verwandelt wird. Dafür gibt es nun Gefährten, die CPU-gesteuert im Kampf helfen. In einem Dorf etwa muss man das Kind eines Einwohners befreien. Dieses hängt gefesselt über dem Feuer während böse Monster eine Tanzparty aufführen. Niedlich. Hat man sie bekämpft und den kleinen gerettet, kommt er fortan für einige Abschnitte mit. Er hat die Spezialfähigkeit, dass er wie ein Hund im Boden buddelt und so Gold ausgräbt. Im späteren Verlauf kommt etwa ein kleiner feuerspeiender Drache dazu oder ein Geisterwesen die sich aktiv am Kampf beteiligen.
Nicht fehlen dürfen natürlich einige Hüpfpassagen, die zum Ende hin immer schwerer werden, ,wie immer ist der letzte Abschnitt einfach eine Herausforderung, wogegen der Rest recht einfach zu bewältigen ist und auch an einige Rätsel wurde gedacht, wobei die mitunter schon etwas gemein ausgelegt sind. So steht man in einer Höhle vor verschlossener Tür. Wo geht es weiter? Was ist zu tun? Die Lösung ist, dass man im vorherigen Dorf mit einer ganz bestimmten Person sprechen muss, die gibt dann den entsprechenden Hinweis, woraufhin in der Höhle unterhalb der Tür eine Okarina auftaucht, mit dessen Hilfe eine Melodie gespielt werden muss um die Tür zu öffnen. Auch gibt es einige Abschnitte, die man nur mit bestimmter Ausrüstung bewältigen kann, wie die Wüste wo man bestimmte Schuhe braucht sonst verliert man kontinuierlich an Lebensenergie.
Nicht fehlen dürfen natürlich die großen Zwischengegner, die hier in größerer Zahl auftauchen.

Etwas kritisieren muss man aber das Ausrüstungssystem. Ohne Schuhe ist Shion verdammt langsam und man braucht ewig um vorwärts zu kommen. Auch ist die Reichweite der meisten Waffen witzlos klein, man wird oft von Gegnern erwischt, weil man einfach zu nah an sie ran muss. Erst mit einigen Waffen wie dem Dreizack wird das treffen erleichtert, dafür ist diese Waffe nicht so stark wie das beste Schwert. Auch kann das rumgereise in der Welt schnell etwas nerven, da es natürlich keine Map gibt und man manchmal nicht so genau weiß, wie jetzt der Weg zu einem bestimmten Dorf war. Aber mit etwas Geduld kann man über diese Mängel hinweg kommen.

Abgespeichert werden kann der Spielstand zum Glück auch jederzeit in den Gaststätten.

Grafisch ist das Spiel vor allem bunt und auf niedlich getrimmt. Da kann der große Pilz (einer der Zwischengegner) noch so grimmig gucken, er sieht schon süß aus. Auch die Levelhintergründe sind sehr detailreich und farbenfroh. Dafür sind die Animationen etwas unrund geraten.
Die Musik dudelt fröhlich vor sich hin, zum Glück nervt es nicht, kommt aber nicht an Genialitäten wie etwa Revenge of Shinobi oder Streets of Rage ran. Die Soundeffekte erinnern mich auch eher an jene vom Master System.

Fazit von
8
Gern wird Wonder Boy in Monster World kritisiert, weil es nicht die gleichen Features wie Dragon’s Trap bietet sondern eben eher ein Schritt zurück zu Monster Land ist, aber genau deshalb gefällt mir das Spiel. Der Einstieg geht leicht von der Hand und man kann schnell in eine tolle Welt voller Monster tauchen und da es schon straight forward und eher linear ist, muss man nicht anfangen Karten zu malen. Für Fans actionreicher Hüpfspiele mit ein bisschen Rätselei also genau das richtige Spiel.
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