Virtua Tennis 3

Allerdings – eine weitere Neuerung gegenüber den Vorgängern – kommt es nun gelegentlich zum direkten Discours mit Federer, Nadal, Sharapova und Co. Wobei Discours vielleicht etwas hoch gegriffen ist, denn die belanglosen Einzeiler, mit denen euch die Berühmheiten ab und zu entgegenkommen, hätte man sich in der Form auch sparen können. Nützlicher sind sie als virtuelle Trainingspartner, denn auch an Virtua Tennis ist das Internet Zeitalter nicht spurlos vorbei gegangen. Tonnen von Post wandert in eueren E-Mail Posteingang, hauptsächlich Einladungen von anderen Spielern zu Freundschaftsmatches.

Playstation 3 oder Xbox 360?
Für Besitzer beider Konsolen stellt sich natürlich die Frage, zu welcher Fassung man greifen sollte. Und noch nie war die Entscheidung leichter als bei Virtua Tennis. Denn auch wenn die PS3 Fassung grafisch ein paar Details mehr bietet und auch alternativ eine (halbgare und nicht wirklich funktionierende) Steuerung nur durch Bewegungen des Sixaxis Pads bietet, so befindet sich XBox exklusiv noch ein Online Modus auf der Spieldisc. Und welcher Virtua Tennis Fan hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als endlich online loszuziehen und die Welt herauszufordern?

Der Online Modus funktioniert ordentlich; man findet immer einen Mitspieler, allerdings nur, solange man ein Herren-Spiel bestreiten will. Die Damen hingegen scheinen nicht gefragt zu sein. Eigentlich schade, denn das behäbigere Spieltempo wäre vor allem für Neulinge gut geeignet, in den Online Modus einzusteigen. Leider kommt es bei internationalen Spielen recht häufig zu Lags, was nicht zu schwer ins Gewicht fällt, denn das Spiel „merkt“, sobald es unspielbar wird und zwingt den Ballwechsel zu einem Neustart.
Lagfreie Spiele sind natürlich um einiges spaßiger und wer mehrere Leute zu Hause hat, kann auch zu viert im Offline Multiplayer herausfinden, wer der Bessere ist. Wie gewohnt, läuft Virtua Tennis 3 – wie auch seine Vorgänger – im Multiplayermodus zur Höchstform auf.

A propos Höchstform; wie ein Blick in die Screenshotgalerie eindeutig beweisen müsste, sieht Virtua Tennis atembraubend aus. Die Lichteffekte sind wunderschön, die Charaktere sind sehr detailliert gestaltet und bewegen sich geschmeidiger denn je. Ob nun die individuellen Aufschlaganimationen oder der Gleichgewichtsverlust beim ruckartigen Richtungswechsel: die Akteure sind mit einer Liebe zum Detail gestaltet, die verblüffend ist. Bemerkt man schließlich auch noch die im Wind flatternden T-Shirts, wird der Perfektionismus zu Tage gefördert, mit welchem die Entwickler zu Werke gingen.

Die visuelle Darstellung kommt aber auch nicht ohne Defizite aus. So ist die Farbgebung generell sehr grell, was zwar den Arcade Ursprung der Serie verdeutlicht, auf Dauer aber anstrengend für das Auge ist. Außerdem sehen manche Charaktere ihren realen Vorbilern zwar erstaunlich ähnlich – Nadal wäre hier das beste Beispiel – während andere, wie Maria Sharapova, kaum wieder zu erkennen sind.
Das sind aber nur kleine Kratzer im sonst ausnahmslos überzeugenden, visuellen Lack. Virtua Tennis 3 läuft übrigends auf beiden Konsolen sowohl im 720p, wie auch im 1080p Modus und bleibt zu jeder Zeit flüssig – Respekt.