Review

PC-Review

Total War - Attila Zeitalter Karls des Großen (DLC)

veröffentlicht am Sonntag, den 17. Januar 2016
Entwickler
Creative Assembly
Genre
Strategie
Erscheinungsdatum
10. Dezember 2015

Knapp 10 Monate nach Veröffentlichung von Total War: Attila, kommt nun die zweite große Erweiterung für alle hartgesottenrn Strategie-Fans, die nicht genug von der apokalyptischen Zeit der Total War: Reihe haben. Kann die Erweiterung überzeugen oder hätte diese eher bereits im Hauptspiel implementiert sein müssen? Diese Frage wird euch das nachfolgende Review beantworten.

Wer sich ein wenig mit Geschichte auskennt, der weiß, dass Attila und Karl der Große nur mit Hilfe einer Zeitmaschine aufeinandertreffen könnten. Die Erweiterung schreibt das Jahr 768 nach Christus, also fast 300 Jahre nach den Hunnenzügen. Das Zeitalter Karls des Großen beginnt mit dem Tod seines Vaters Pippin der Jüngere (oder auch Pippin III. genannt), welcher sein Reich aufteilte. Somit musste Karl mit seinem Bruder Karlmann das Frankenreich mehr oder weniger zusammen regieren – und das in einer Zeit, in der die Menschen den kriegerischen Auseinandersetzungen müde waren.

Neben Karl lassen sich aber noch sieben weitere Fraktionen spielen: Die barbarischen Awaren im Osten Europas, das Emirat von Córdoba im Süden der iberischen Halbinsel, das Königreich Asturien, das von Mercia auf den britischen Inseln, das der Dänen, das der Langobarden und Westfalen. Das gesamte Spielfeld ist außerdem etwas verkleinert worden; so finden die Schlachten ausschließlich zwischen den britischen Inseln und Europa statt. Bestimmte historische Ereignisse für jede Fraktion können außerdem das Spiel und das weitere Geschehen sehr stark beeinflussen.

Neben den äußeren Veränderungen, die natürlich auch neue Entwicklungen und Einheiten beinhalten, sind auch neue Spielmechaniken dazugekommen, wie zum Beispiel die Kriegsmüdigkeit. Diese vom Namen her eindeutige Mechanik führt dazu, dass die rekrutierten Armeen nach einer gewissen Zeit ohne Schwertschwingen und Bogenschießen ihre Integrität verlieren und auch an Einheiten. Deshalb ist es umso mehr entscheidend, ob man eine Armee behält oder sie nicht doch auflöst, wenn man keinen Krieg führt. Außerdem ist vieles vereinfacht worden, wie zum Beispiel die Aufgaben der Stadthalter. So kann man sich nur noch zwischen zwei Verordnungen in einer Stadt entscheiden, die aber eine größere Wirkung haben als bisher. Auch der Entwicklungsbaum ist ausgedünnt worden, sodass Gebäude meist nur noch eine weitere Stufe aufsteigen können. Interessanter ist die Tatsache, dass man die Provinzhauptstadt eine gewisse Ausrichtung unterziehen kann: Entweder dem Handel, dem Hof oder der Kirche. Diese haben dann bestimmte Eigenschaften, die sich auch auf die Nachbarprovinzen auswirken.

Grafisch gesehen hat sich bis auf die aktualisierte Ausstattung der Armeen und Städte nicht viel geändert, schließlich kann man von einer Erweiterung nicht gleich eine neue Engine erwarten. Dank der Workshop-Implementierung lassen sich noch einige passendere User-Interfaces aussuchen. Auch die Schlachten spielen sich etwas leichter, da die Einheiten an besonderen Fähigkeiten verloren haben. Durch die weitere Kriegs-Entwicklung kommen jedoch auch neue Einheiten, die mehr den mittelalterlichen Flair haben.

Fazit von
8

Das Zeitalter Karls des Großen ist insgesamt eine gelungene Erweiterung für Total War – Attila. Die Fraktionen spielen sich unterschiedlich und auch die historischen Ereignisse laden zu mehrfachen und vor allem anderem Spielen ein. Ob Creative Assembly sich damit ein weiteres Medieval gespart hat? Hoffen wir es nicht…

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