Review
Playstation Portable-Review
SEGA Rally
Doch wie sagt man so schön; die inneren Werte zählen.
Und glücklicherweise ist Sega Rally nicht außen hui und innen pfui, sondern kann gameplaymäßig mindestens genauso überzeugen wie auf optischer Ebene. Die sehr arcadelastige Steuerung funktioniert sehr gut und nach einigen Kurven hat man das Kontrollschema verinnerlicht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Entwickler für die PSP-Fassung eine grundlegend an den kleinen Analognubbel angepasste Steuerung programmiert habe. So driftet man auch im Hosentaschenformat gekonnt um die Kurven, rast durch Pfützen und…verzichtet auf die schönen Spurrillen der Next-Gen Fassung.
Diese haben es leider nicht auf Sonys Kleinste geschafft. Hier war der Hardwarehunger größer, als die PSP ihn sättigen konnte.
Dennoch fühlt sich die Hatz um das Siegerpodest auch auf der PSP an wie ein richtiges Sega Rally, denn vor 12 Jahren gab’s auch noch keine Spurrillen.
Mit fortschreitender Meisterschaft-Karriere stehen nach und nach alle 15 Rennen zur Verfügung, welche sich in Dreiergruppen auf 5 Gebiete aufteilen. So führen einige Kurse über schneebedeckte Gebirgspassagen, während man sich in anderen Gebieten durch Canyons kämpft oder sich einen virtuellen Sonnenbrand in den Tropen einfängt. Veteranen der Heimkonsolen-Fassungen stolpern übrigens über neues Terrain, denn alle Strecken wurden neu designt und haben mit ihren HD-Brüdern nichts am Hut. Angst ist allerdings fehl am Platze, denn die Gebiete sind äußerst abwechslungsreich gestaltet und lassen trotz der auf den ersten Blick recht spärlichen Anzahl keine Langeweile aufkommen.
Nicht Langeweile, aber Frust aufkommen lassen tun ab und zu allerdings die strohdummen Gegner. Nicht selten kommt es vor, dass ein KI-Gegner mit Höchstgeschwindigkeit in euer Heck kracht, während ihr gerade dabei seid, den schönsten Drift eures Lebens zu vollführen. Gerade in solchen Moment verflucht man die sture, Ideallinie-folgende künstliche „Intelligenz“ des Fahrerfeldes. Die altbekannte „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Taktik erlaubt euch das Spiel übrigens auch nicht; wer selbst die Gegner von der Strecke schubsen will, spürt schnell ein Defizit der ansonsten sehr gut arbeitenden Physik – man bleibt einfach am gegnerischen Auto „kleben“ bis man kollektiv in die nächste Streckenbegrenzung donnert.
Wer die Nase voll von KI und Meisterschaft hat, stattet dem Multiplayermodus einen Besuch ab. Hier kann man sowohl offline, wie auch online gegen Freunde und/oder Spieler aus der ganzen Welt antreten. Bei Online-Rennen fällt vor allem die sehr gute Verbindungsqualität auf, Lags sind während unserer Testrunden praktisch nie vorgekommen. Dafür leidet dieser Modus unter gespenstisch leer stehenden Online Lobbies – schade. Hier empfiehlt sich das Absprechen mit Gleichgesinnten im World-Wide-Web.
Davon abgesehen macht das Spiel aber alles richtig. Rennspielfans mit Hang zu Arcade-Rasereien, die keine XBox360 oder PS3 besitzen oder bevorzugt unterwegs spielen, kommen um Sega Rally nicht herum.
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