Review

Wii U-Review

Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen: Sotschi 2014

veröffentlicht am Samstag, den 30. November 2013 von K. Kay
Entwickler
SEGA
Genre
Sport
Erscheinungsdatum
09. November 2013

Sotschi - eine Stadt am Rande von Russland und Austragungsort der Olympischen Winterspielen 2014. Zum vierten Mal treten die beiden Rivalen Mario und Sonic samt ihrer Freunde wieder bei den Olympischen Spielen gegeneinander an. In 16 Standard- und 9 Traumdisziplinen können sich die Charaktere beider Firmen behaupten, um am Ende eine der begehrten Goldmedaillen nach Hause zu tragen. Zugleich ist dieser Titel das erste Spiel der Mario & Sonic-Reihe auf der Wii U.

Da dieser Titel für die Wii U erschienen ist, wird man gleich neugierig sein, wie die Konsole mit dem GamePad hier überzeugen kann. Grundlegend hat sich an dem Mario und Sonic Spielkonzept nicht viel verändert. Zuerst stehen hier vier Spielmodi zur Auswahl: Einzelmatch – wo einzelne Disziplinen gewählt und auch mit Freunden zusammengespielt werden können, legendärer Showdown – der eine Art „Storymodus“ darstellen soll, Mega Medleys – welcher eine vorgegebene oder selbst ausgewählte Zusammenstellung an Disziplinen (max. 5) beinhaltet und Geschick und Grips – wo Fragen mithilfe der Disziplinen richtig beantwortet werden müssen und zuletzt weltweiter Versus.

Die unterschiedlichen Spielmodi sind auf den ersten Blick interessant und abwechslungsreich, jedoch nach einigen Runden nicht weiter reizend für den Einzelspieler. Der „Storymodus“ ist eine sinnlose Aneinanderreihung aller Disziplinen, welcher nach einmaligem Durchspielen nicht wieder angerührt wird, Geschick und Grips funktioniert nicht so, wie es eigentlich angedacht war. Wie bereits erwähnt, wird eine Frage zu Beginn der Disziplin gestellt (etwa welches Tor gibt das gleiche Geräusch beim Durchfahren wie jenes, das zu Beginn abgespielt wurde?). Dadurch, dass der Spieler aber eher damit beschäftigt ist, die Disziplin zu bestehen, indem er es schafft, alle Tore zu durchfahren, bleibt das Hauptaugenmerk eben bei der Disziplin – und nicht bei der gestellten Frage.

Die überwiegende Zeit des Spiels wird in den Einzelmatch- und Medley-Modus investiert. Und obwohl es einen Onlinemodus gibt, der es einem möglich macht mit Freunden oder Leuten aus aller Welt dieses Spiel zu genießen – so ist dies nur von kurzer Dauer. Zwar läuft der Onlinemodus flüssig und schnell (auch wenn es seine Zeit dauert, wenn ein Gegenspieler gesucht wird), dennoch ist die Auswahl auf vier bestimmte Disziplinen begrenzt: Ski Freestyle Skicross, Snowboardcross, Shorttrack 1000m und Winterwettrennen der Champions.

Des Weiteren fällt die Auswahl an Disziplinen auf. Für Abwechslung sorgt vor allem, wenn zusammen mit Anderen gespielt wird. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass ein Großteil dieser Disziplinen schon im zweiten Teil der Reihe, "Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen Vancouver 2010" vertreten waren und dadurch nichts Neues bieten. Außerdem sind wir seit dem Vorgängertitel Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen London 2012, welcher 31 Standard- und 10 Traumdisziplinen bot, ein wenig verwöhnt.

Doch wie ist das jetzt eigentlich mit der Steuerung? Wie ist die Nutzung des Gamepad eingeplant? Fakt ist, dass nun ein Wii-Motion-Plus Zwang herrscht. Das komplette Spiel kann ausschließlich nur mit Wii-Motion-Plus gespielt werden – wie eigentlich fast alle der Wii U Spiele. Schon beim Spielen fällt auf, das dies der Steuerung ungemein hilft, auch wenn unsinniges Geschüttel der Wii-Motion-Plus nicht ausbleibt. Der Gamepadsteuerung bleibt dies überwiegend erspart: Nur ein leichtes Neigen des Controllers in die gewünschte Richtung wird erwartet. Oder die Köpfe kommen zum Einsatz, wie bei der Disziplin "Straßenhockey".

Neben der Steuerung findet das Gamepad seine Verwendung als Nachrichtenboard. Fünf Kanäle können durchgeschaut werden: Der erste zeigt Plätze der Weltrangliste und Rekorde von Freunden an, im zweiten können eigene Statistiken eingesehen werden, im dritten können beste Versuche heruntergeladen werden, Nummer vier beinhaltet die Galerie mit Freischaltbarem und im fünften Kanal sind tägliche Ranglisten von Freunden und Familie.

Grafisch ist das Spiel in Ordnung, ein Stückchen besser als seine Vorgänger. Doch manchmal fallen hier und da kleine Mängel auf, wie zum Beispiel bei der Renderung der Figuren. Auch beim Sound kann nicht wirklich gemeckert werden: Die Musikstücke innerhalb der Disziplinen sind gut geremixed und machen Spaß beim Zocken. Das einzige Manko liegt bei der Sprachausgabe der Figuren. Alle Mario-Charaktere hören sich so bekannt wie immer an, während die Sonic-Charaktere mit ihrern in Sonic Generations eingeführten deutschen Stimmen etwas merkwürdig daherkommen.

Fazit von K. Kay
6
Keine Frage, auch dieser Teil der Mario & Sonic-Reihe bietet gute Unterhaltung, jedenfalls wenn man mit Freunden spielt. Alleine kann der Spielspaß recht schnell langweilig werden, da hilft auch der Online Modus nicht viel. Vor allem diejenigen, welche den Vorgänger besitzen und mit einem breiten Spektrum an Disziplinen überhäuft wurden, suchen hier vergeblich. Wer sich für die Winterspiele interessiert und einen Wii U-Titel dazu haben möchte, kann hier zugreifen, für Sommerspiele lohnt sich auch aufgrund der größeren Vielfalt die London 2012 Version für die Vorgängerkonsole mehr. Für Neubesitzer der Wii U empfehlenswert, für eingefleischte Veteranen wohl eher nicht.
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