Review

Playstation 3-Review

Iron Man 2

veröffentlicht am Dienstag, den 11. Mai 2010
Entwickler
Secret Level
Genre
Action
Erscheinungsdatum
30. April 2010

Sind wir mal ehrlich: Filmumsetzungen sind bisher selten berauschend gewesen. Das hängt sicher damit zusammen, dass die Spieleentwickler unter Zeitdruck stehen, damit das Spiel rechtzeitig zum Kinostart des Films in den Läden erscheint oder sogar früher. Das letzte Iron Man Spiel von SEGA fällt auch in dieses Muster: Es war zu verbuggt, das Gameplay (bis auf die Flugsteuerung) war zu fehlerhaft, die Grafik eher PS2 Niveau und der Sound…welcher Sound? Kann der neuste Iron Man Teil das Erbe des jüngst geschlossenen SEGA Studios in San Francisco gerecht werden oder gar etwas steigern?

„I am Iron Man“. Nachdem Tony Stark, Firmenchef der High-Tech-Waffen Firma „Stark Industries“ das in aller Öffentlichkeit zugegeben hatte, veränderte sich alles für ihn. Sein Erbe für die Menschheit, was überwiegend aus Waffen und noch mehr Waffen bestand, will er zerstören und so die Welt zu einem besseren Ort machen. Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nie und so haben mehrere Unternehmen, die dazu noch von bösartigen Machenschaften getrieben werden, sich ran gesetzt ihren eigenen Iron Man, ja sogar ganze Iron Man Armeen zu erschaffen. Ähnlichkeiten zum Film gibt es eher weniger, denn kein geringerer als der Marvel Comicautor Matt Fraction (The Invinceble Iron Man) ist für die Story im Spiel verantwortlich. Musikalisch hat das Spiel sogar noch einen exklusiven Song von Lamb of God bekommen: „Hit the Wall“.

Das Spiel beginnt mit der Verteidigung des Iron Man Datenturm, in dem sich eine archivierte Version von J.A.R.V.I.S., Iron Mans selbstlernende Software, befindet. Eine EMP-Bombe stürzt auf das Gebäude und Iron Man will noch verhindern, dass alle Daten geklaut werden. Er erfährt, das Roxxon Energy Corporation hinter dem Angriff steckte und beschließt, den Datenturm vollständig zu zerstören. Doch die Roxxon haben bereits 98% der J.A.R.V.I.S.-Daten geklaut. Außerhalb des Gebäudes wartet James in seiner War Machine Rüstung und fängt einige Roxxon Transporter ab. Später kommt noch die Firma A.I.M. (Advanced Idea Mechanics) ins Spiel, welche keinen geringeren als den Riesenkampfroboter Ultimo gegen Iron Man und War Machine hetzt.

Ihr habt vor (fast) jeder Mission die Möglichkeit entweder mit Iron Man oder War Machine zu spielen. Das wirkt sich in den Missionen unterschiedlich aus. Iron Man ist eher derjenige, der die Fäuste sprechen lässt und sehr agil ist, während War Machine seine schlagkräftigen einsetzt, jedoch eher der langsamere von beiden ist. Die ganze Ausrüstung, sowie die Kampftechniken lassen sich alle im interaktiven Missionsmenü upgraden. Somit seid ihr für jeden Kampf gerüstet. Für Iron Man gibt es außerdem die Möglichkeit einen anderen Anzug zu wählen, ähnlich wie beim ersten Teil. Doch nun könnt ihr die Anzüge bereits unmittelbar vor einer Mission wechseln und so zum Beispiel mit dem „MARK I“, dem allerersten Iron Man Anzug, gegen die Horden von Roxxon kämpfen. Die Anzüge ziehen Stark und James vor jeder Mission in einer Zwischensequenz an und werden auch in den nachfolgenden Sequenzen gezeigt.

Gameplaymäßig hat sich auch einiges gegenüber dem Vorgänger geändert. So gibt es dieses Mal Kampfgebiete in Gebäuden und der Nahkampf wurde stark in den Vordergrund geschoben. Es gibt Combos welche Gegner in die Mangel nehmen. Dabei dreht sich die Kamera immer so, dass der Kampf dynamischer wirkt. Leider hängt diese aber viel zu oft und es kommt vor, dass man gar nicht mehr weiß, wo man genau ist, da zum Beispiel eine Wand im Weg ist. Beim Waffensystem wird durch die Lock-on Funktion stark unter die Arme gegriffen, aber nur so ist es wirklich möglich den Gegner zu treffen. Das Flug-Gameplay wurde auch bearbeitet. Leider zum Negativen hin , denn man kommt zu oft gegen Wände und andere Gegenstände. Was beim ersten Iron Man Spiel noch gut gelungen war wurde so leider vernachlässigt.

Was auch Grundsätzlich in den Iron Man Spielen ziemlich alt aussieht ist die Grafik. In einem Vergleich zum ersten Teil sieht man klar positive Unterschiede, doch für ein Spiel im Jahre 2010 gibt es einfach zu viele und gravierende Fehler mit aufpoppenden Grafiken und unscharfen Texturen. Die Charaktere haben meistens eine eher unmenschlichen Gestik und Mimik. Und die deutsche Synchronisation ist unter aller Würde: Die Stimmen sind nicht nur lippen-unsynchron sondern passen sehr oft auch gar nicht in die Szene. Wenn zum Beispiel Tony Stark was sagt springt das Bild plötzlich weiter zu Mrs Pepper, welche zwar auch den Mund bewegt, doch nur Starks Stimme zu hören ist. Außerdem hören einige Kommentare in den Missionen sogar aus dem nichts auf. Hier müsste nicht nur mehr sondern überhaupt Mühe gegeben werden. Ein klarer Atmosphärenkiller. Musikalisch hingegen werden die Menüs und Missionen mit dem inzwischen typischen Iron Man Metal-Rock untermalt, was noch etwas Stimmung im Spiel hervorruft.

Fazit von
6
Das Erbe vom SEGA Studio in San Francisco…es ist ehrlich gesagt nicht viel wertvolles dabei. Iron Man 2 ist auch nur eine eher mittelmäßige Filmumsetzung. Die extra für die Versoftung verfasste Story ist das einzige was wirklich gut gelungen ist, doch diese wird von allen anderen qualitätsentscheidenden Dingen wie dem Gameplay wieder ausgehebelt. Es wurde viel Potential verspielt, doch alles in allem ist Iron Man 2 einen Tick besser als das Vorgänger-Spiel.
1