Review
Playstation Portable-Review
Der Goldene Kompass
Nach einiger Spielzeit erlangt Lyra die Fähigkeit, den titelgebenden Kompass zu benutzen. Nun verlangt die Story gelegentlich vom Spieler, das magische Utensil zu Rate zu ziehen, um bestimmte Fragen zu beantworten. Dazu werden drei Wörter angezeigt, zu welchen man das passende Symbol finden muss. Hat man diese Symbole bereits vorher entdeckt – zum Beispiel ein Sextant im Navigationsraum eines Schiffes – entfällt dieses Ratespiel. Abhängig davon wie viele Symbole man richtig deutet, gestaltet sich das darauf folgende QTE leichter oder schwerer. Die Antworten des Kompasses sind teilweise storyrelevant, teilweise aber auch optional. Leider ermutigt dieses Feature nicht zur Neugierde, denn nach einigen gestellten Fragen verliert auch dieses Minispiel schnell seinen Reiz.
Märchen mit Hindernissen
Die Gebiete, welche Lyra auf ihrer Reise durchstreift, schwanken zwischen grafisch schlicht und recht schön. Während die Arktis und die meisten Schneegebiete aufgrund ihrer Natur eher unspektakulär zumuten, sehen andere Gebiete wie das Jordan College und das Schiff der Gyptians für PSP-Verhältnisse durchaus überzeugend aus. Gleiches kann man allerdings nicht von den grob modellierten Charakteren und den teilweise wirklich hässlichen Texturen behaupten.
Musikalisch hingegen weiß das Spiel mit mächtigen, orchestralen Tönen zu begeistern, die vor allem über Kopfhörer sehr imposant und beeindruckend klingen. Die uns vorliegende Fassung war übrigens komplett in Englisch, sowohl die Bildschirmtexte wie auch die gesprochenen Dialoge. Allerdings war die von uns im Dezember angespielte XBox360-Vorabversion bereits vollständig deutsch lokalisiert und langweilte mit unmotivierten Sprechern. Wer die Wahl hat, sollte das Spiel also auf Englisch genießen.
Wobei das Verb „genießen“ in Bezug auf die PSP-Fassung gänzlich fehl am Platze ist. Das Spiel erweckt den Eindruck, als haben die Entwickler das Spiel ausschließlich portiert – nicht etwa angepasst. Eine Besonderheit von Sonys Handheld wurde dabei völlig außer Acht gelassen; das Medium. Dadurch leidet Lyras Abenteuer unter den unsäglichsten Ladezeiten, die man bis dato auf der Konsole gesehen hat. Zu den 30 Sekunden, welche das Spiel benötigt, damit ein Level überhaupt erst einmal gestartet werden kann, gesellen sich häufige Nachladezeiten während des Spielens, welche entweder Gespräche abhacken, die Musik unterbrechen oder gar den Bildschirm gänzlich schwärzen, bis man nach einigen Sekunden weiterspielen kann. Sehr schwach.
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