SEGA Konsolen-Informationen

SEGA Mega-CD

erhältliche Software
ca. 200 Titel (ca. 100 PAL)
Einführungspreis
580 DM / 290 EUR
Prozessorleistung
12,5 MHz
RAM (Hauptspeicher)
6MBit
max. Auflösung
320 x 220
darstellbare Farben
512 (max. 64 gleichzeitig)
Releasse Japan
1. Dezember 1991
Release USA
15. Oktober 1992
Release Europa
April 1993

Drei Jahre nach Release des Mega Drive in Japan verblüffte SEGA seine Fans mit der Ankündigung einer CD-schluckenden Zusatzhardware. Das unter dem Namen Mega-CD (oder Sega-CD in Nordamerika) bekannte Zusatzgerät sollte zum einen die Konkurrenzfähigkeit mit der PC-Engine aufrecht erhalten, zum anderen das Mega Drive angesichts der in den Startlöchern stehenden 32bit-Generation nicht allzu veraltet dastehen lassen.

Mehrere Ausgaben des Add-Ons erschienen im Laufe der Jahre, sein Debüt feierte das SEGA Mega-CD als „zweiter Boden“ im Dezember 1991 in Japan. Im Grunde nichts weiter als ein Zusatzlaufwerk mit den gleichen Abmessungen der Konsole, wurde die Erstausgabe der Hardware an der Unterseite des Mega Drive befestigt und schluckte die Datenträger über ein Schubladenlaufwerk. Die erste Revision hingegen orientierte das Gerät an der rechten Seite der Konsole, kam mit einem Toploader-Laufwerk daher und wurde vor allem entwickelt, um Produktionskosten zu sparen sowie besser zum Design des Mega Drive II zu passen. Dennoch lassen sich beide Add-Ons mit beiden Konsolenmodellen betreiben.

Wie der Name bereits vermuten lässt war die primäre Funktionsweise des SEGA Mega-CD das Lesen von Compact Discs, seien es speziell für die Hardware entwickelte Spiele oder Musik-CDs. Da die ursprüngliche Hardware des Mega Drive zum Arbeiten mit CDs nicht vorgesehen war, wohnte dem Zusatzlaufwerk jedoch auch ein unterstützender 12,5Mhz-Prozessor inne, mitsamt eigener Grafikkarte sowie zusätzlicher RAM. Wurde ein für das SEGA Mega-CD vorgesehenes Spiel betrieben, arbeiteten Konsole und Mega-CD gleichzeitig und sorgten so für die nötige Hardwarepower. Wurde jedoch lediglich eine Mega Drive Cartridge abgespielt, blieb die Zusatzhardware auf Standby.

Neben den beiden Standardversionen des SEGA Mega-CD – deren Hauptunterschiede lediglich kosmetischer Natur waren – erschienen in Japan unzählige weitere Fassungen der Hardware, die meisten davon jedoch auch nur geringfügig verändert. Aus der Reihe tanzen tut jedoch das äußerst seltene Aiwa Mega-CD. Dieses auf den ersten Blick ein einen simplen Ghettoblaster erinnerndes Gerät kombinierte Mega Drive, Mega-CD und tragbaren CD-Player und erschien lediglich in einer streng limitierten Auflage.
Nicht limitiert im eigentlichen Sinne des Wortes, aber auch äußerst selten ist das Multi Mega (Genesis CDX in Nordamerika), welches eine von SEGA veröffentlichte Kombinationshardware aus Mega Drive und Mega-CD darstellt und Neukunden anlocken sollte. Letzten Endes ging dieser Schuss jedoch nach hinten los – vorrangig aufgrund einer überzgenen Preispolitik – und das Multi Mega verschwand rapide von der Bildfläche.

Die normale Fassung der SEGA Mega-CD Hardware war letzten Endes jedoch recht erfolgreich; so konnten sich weltweit insgesamt 6 Millionen Exemplare verkaufen, was über 20% aller verkauften Konsolen darstellt. Grund dafür dürften vor allem zwei Spiele sein, die aus einer recht austauschbaren Masse an Mega Drive Updates herausstachen; Snatcher aus dem Hause Konami, entwickelt von Metal Gear-Erfinder Hideo Kojima, war eine Art interaktiver Comic und genießt bis heute Kultstatus. Spiel Nummer zwei schickte niemand Geringeren als Sonic the Hedgehog auf einen erneuten Feldzug gegen Dauerbösewicht Eggman. Sonic CD, so der Name des Spiels, gilt unter vielen Fans als einer der besten Ableger der Reihe – die hohe Musikqualität durch das CD-Format und das Zeitreise-Feature verliehen dem Spiel Prestige-Status und führten zu einer Neuveröffentlichung im Jahre 2005 als Bestandteil der Sonic Gems Collection (Gamecube, Playstation 2).