Das SEGA Master System stellt für SEGA den Einstieg in das weltweite Konsolengeschäft dar. In den frühen 80er Jahren veröffentlichte man im Heimatmarkt Japan bereits das SG-1000 Mark I sowie das SG-1000 Mark II – zwei weitestgehend identische Systeme. Als erweiterte und optisch leicht veränderte Version erschien im Jahre 1984 das SG-1000 Mark III. Zwei Jahre später und somit ein Jahr nach der Konkurrenzkonsole NES veröffentlicht man das Gerät mit rundum erneuertem Design unter dem Namen Master System als erste SEGA-Konsole in Amerika und im Oktober auch in Europa. Am SEGA Master System wurde der Sound verbessert und sowohl Composite- als auch RGB-Ausgang spendiert. Die Japaner mussten noch ein gutes Jahr auf das aufgefrischte Stück Technik warten.
Das Master System verfügte in seiner Urversion über zwei Slots – einer las normale Spielecartridges während der andere, kleinere sogenannte „Cards“ schluckte. Diese verfügten über eine begrenztere Speicherkapazität und wurden aus Kostengründen während des Redesigns zum Master System II wieder entfernt.
Dadurch verschwand jedoch die Möglichkeit, eines der interessantesten Zusatzgeräte für das Gerät zu nutzen: die SegaScope 3D-Brille. Diese gaukelte dem Nutzer in verschiedenen Spielen einen 3D-Effekt vor und musste über den Card-Slot mit der Konsole verbunden werden. Abgesehen von dieser Brille existierte mit dem Light Phaser ein weiteres, für damalige Verhältnisse revolutionäres Zubehör für das SEGA Master System. Ähnlich dem „Zapper“ für Nintendos NES handelt es sich dabei um eine Lightgun, die in Kombination mit dafür ausgelegten Spielen als Waffe fungierte.
Parallel zu seinen Nachfolgern blieben auch die Verkäufe des SEGA Master System hinter jenen der Konkurrenz zurück. Ungewöhnlicherweise verkaufte sich das Gerät vor allem im Heimatmarkt Japan eher schlecht, in Europa hingegen verhältnismäßig gut. Hier verpasste es Nintendo nämlich, ihr NES in einigen Ländern zu vermarkten oder gar zu verkaufen. Grund für die Silbermedaille im 8-bittigen Konsolengeschäft war schließlich eine geringere Anzahl (guter) Software, herbeigeführt durch vertragliche Bindung von Entwicklern an Nintendo. Auch die späte Veröffentlichung verglichen mit dem NES trug zum Scheitern des SEGA Master System bei. Insgesamt konnten sich 13 Millionen Einheiten absetzen – das NES knackte knapp die 60 Millionen Grenze.
Kurioserweise war das Master System vor allem in Brasilien überaus erfolgreich. So erfolgreich, dass manche Spiele sogar leicht angepasst wurden, um dem dortigen Geschmack zu entsprechen. Vertrieben wurde die Konsole dort nicht von SEGA, sondern von Tec Toy, welche bis ins Jahr 1995 in regelmäßigen Abständen neue Versionen des Geräts veröffentlichten. Am interessantesten davon ist zweifelsohne das Master System Compact, eine Art „Handheld“, welches das AV-Signal mittels Radiowellen an den Fernseher sandte. Auch heute noch hält in Brasilien die Produktion der Konsolen an – die jüngste Schöpfung nennt sich Master System 3 und wird mit 130 vorab installierten Spielen verkauft, darunter Sonic the Hedgehog, Golden Axe und Alex Kidd.
Interessanterweise spielte das heutige SEGA-Maskottchen „Sonic the Hedgehog“ zu Master System-Zeiten lediglich die zweite Geige. Antlitz der Konsole war der eben erwähnte Alex Kidd, ein spitzohriger Junge, der die Hauptrolle im Jump’n’Run „Alex Kidd and the Miracle World“ übernahm. Obschon es das erfolgreichste Spiel für das System war, entschied man sich für die Nachfolgekonsole Mega Drive dafür, dem cooleren Sonic den Vorrang zu geben. Unter Fans genießt Alex Kidd jedoch bis heute Kultstatus.
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