Review

PC-Review

Company of Heroes 2

veröffentlicht am Montag, den 15. Juli 2013
Entwickler
Relic Entertainment
Genre
Strategie
Erscheinungsdatum
25. Juni 2013

Nachdem THQ im Jahre 2013 Insolvenz gemeldet hatte, wurde auch die Spieleschmiede Relic Entertainment, bekannt für die Strategiespiele im Warhammer-Universum und Company of Heroes, an den Meistbietenden verkauft. Es war etwas verwunderlich, dass sich SEGA dazu entschlossen hat, Relic zu kaufen. Schließlich haben sie zuvor die Schwerpunkte auf ihre AAA-Franchises wie Aliens, Total War sowie Sonic gelegt.

Company of Heroes 2 wurde bereits unter dem scheidenden Publisher THQ angekündigt und stand auch schon kurz vor der Veröffentlichung, musste dann aber aufgrund der Übernahme von SEGA leicht später veröffentlicht werden. So kam es dass das Spiel, wessen Vorgänger eine sehr große Community besitzt, am 25. Juni 2013 veröffentlicht wurde. Doch wie schlägt sich der Kriegstitel, welcher keine US-Alliierten als Hauptrolle beinhaltet und stellenweise im tiefsten Winter von 1943 steckt?

Das Spiel orientiert sich an Retrospektiven von Lev Abrahmovich Isakovich, welcher verhört wird. Anhand eures persönlichen Logbuchs schlagt ihr Seite für Seite ein neues Missionskapitel auf. Insgesamt vertretet ihr die humane Seite, während euer Verhörpartner den Siegeszug der eigenen Truppen gegen die hohe Anzahl der Verluste legitimiert.

Die Singleplayer-Story beginnt mit der Rückeroberung Stalingrads 1942. Ähnlich wie die meisten Spiele mit US-Alliierten mit dem D-Day beginnen, kommt es hier zu einer schier unmöglichen Mission gegen die deutsche Wehrmacht. Man merkt, dass die sowjetischen Streitkräfte mit Masse statt Klasse diesen Feldzug gewonnen haben. Im Spiel wird schnell klar, dass die zahlenmäßige Überlegenheit wichtig ist. Die Story ist allerdings nicht chronologisch aufgebaut, was anfänglich etwas irritieren kann.

Vom Missionssetting ist vieles geboten; von anfänglichen „Hau drauf“-Missionen bis zu getarnten Einsätzen, in denen es am klügsten ist, sich zunächst mit Spähern und Schafschützen auf den Gegner zu machen. Auch die Neuerungen zum Vorgänger wie das taktische Sichtfeld oder die „Cold-Tech“ basierten Missionen, werden in den Aufgaben gut abgebildet. So kann es sein, dass eure Truppen der eisigen Kälte vom Winter 1941 nicht lange standhalten, wenn ihr sie nicht in nahe umliegende Lagerfeuer, Häuser oder Spähfahrzeuge schickt. Dies macht ein kleines Thermometer am Truppensymbol deutlich. Von den Truppen gibt es die Standard-Einheiten auf beiden Seiten: Pioniere, Infanterie und Trupps. Aber auch Panzer und Truppentransporte, welche mit unterschiedlichen Gegenständen aufgerüstet werden, sind vorhanden. Interessanter wird das spezifische Aufrüsten von Soldaten: ihr könnt diese mit Flammenwerfern, Maschinengewehren oder Mörsern ausstatten und so damit Truppenformationen erstellen, die es eurem Gegner schwer machen, die eigenen Einheiten zu flankieren oder eine Position zu verteidigen.

Das HUD bietet für Taktik-Spieler keine Überraschungen, es ist einfach strukturiert und standardisiert. Von der Mappe bis hin zu Einheitenbeschreibungen lässt sich alles leicht finden.

Das Interface bietet euch verschiedene Marken und Auszeichnungen für das Beenden von Missionen im Singleplayer und erfüllten Aufgaben im Multyplayer-Modus an. Hier werden Strategie- und Rollenspiel-Elemente miteinander verknüpft, was dazu führt, dass man einige Spielstunden mehr verbringen kann.
Im Multiplayer-Modus kann man zwischen der Wehrmacht und den Sowjetischen Streitkräften auswählen, außerdem kommen noch viele Individualisierungsmöglichkeiten hinzu: Vom Auswählen eurer Generäle bis hin zur Farbe der Panzer ist alles gegeben, um sich vom Gegner unterscheiden zu können. Langzeitmotivation ist auch hier durch die vielen kleinen Aufgaben und großen Schlachtfelder gegeben. Doch hier muss man sich erst einmal in Demut üben: Viele Spieler sind bereits aufgrund des Vorgängers auf einem sehr hohen Niveau, was das Ganze für Einsteiger etwas komplizierter gestaltet. Aber nach einigen, gerne 30 Minuten dauernden Schlachten, sollte man genug Erfahrung gesammelt haben.

Fazit von
9
Insgesamt macht das Spiel einen soliden Eindruck, es knüpft an der Erfahrung des Vorgängers an und bringt einige Neuerungen mit sich. Insbesondere das neue „Cold-Tech“-System kann im eisigen Russland neue taktische Elemente mit sich bringen. SEGA hat sich damit in der Taktik-Branche im Weltkriegs-Szenario eine würdige Franchise einverleibt.
1