Review
Nintendo DS-Review
Bleach: Dark Souls
Entwickler Treasure |
Genre Beat'em'Up |
Erscheinungsdatum 13. März 2009 |
Nie war die Redewendung „besser spät als nie“ zutreffender als in Zusammenhang mit SEGAs Veröffentlichungspolitik der offiziellen Bleach-Spiele in Europa. Als Anfang 2008 Bleach: The Blade of Fate in Deutschland sein Debüt feierte, hielten japanische Fans des kampflastigen Animes bereits seit über einem Jahr den Nachfolger in den Händen. Nun, insgesamt zwei Jahre verspätet, bittet Bleach: Dark Souls auch in Europa zum Tanz – und wirkt keineswegs veraltet.
Treasures Jungfernfahrt durch das Bleach-Universum war nicht bloß überzeugender Fanservice, sondern ein durch und durch funktionierendes und äußerst spaßiges Beat’em’Up, das auch Nichtkenner der Vorlage begeistern konnte. Grund genug für den Entwickler, das Grundrezept ohne Weiteres zu übernehmen und lediglich mit verschiedenen Gewürzen den Geschmack zu perfektionieren.
So gelingt auch Bleach: Dark Souls mit Leichtigkeit der Spagat zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Tiefgang, durch welche Einsteiger innerhalb kürzester Zeit erste Erfolge erzielen während Profis nach etlichen Spielstunden neuere und effizientere Kniffe erlernen können.
Zwischen zwei und vier Spieler gleichzeitig können sich in abgegrenzten 2D-Arealen beharken. Drei Angriffsbuttons sortieren die Angriffe nach Schnelligkeit und Durchschlagskraft, Spezialangriffe erfordern simple Kombinationen aus Richtungsangaben und Standardattacken. Faule Naturen entfesseln die destruktiven Manöver alternativ mit einem Druck auf das entsprechende Symbol auf dem Touchscreen - das dafür erforderliche Umgreifen behindert den Spielfluss kaum. Wie gehabt teilen sich die Spezialangriffe den Touchscreen mit den sogenannten Geisterkarten. Diese erwirbt man entweder käuflich im „Urahara-Shop“ oder man schaltet sie nach und nach im Storymodus frei. Bei ihrer Aktivierung setzen diese auf den ersten Blick überflüssige Karten mannigfaltige Effekte frei; mal wird die eigene Beweglichkeit erhöht, mal der vom Gegner verursachte Schaden verringert und so weiter. In der separaten Deckerstellung baut man sich eigene Kartenkombinationen zusammen und speichert sie in vier verschiedenen Slots – so lässt sich für jeden Kampf das passende Blatt mit in die Schlacht nehmen. Wer partout auf den Kartenschnickschnack verzichten möchte, dem legt das Spiel keine Steine in den Weg. Alle Aufgaben lassen sich auch mit purer Gewalt lösen, sind gelegentlich aber ungleich schwieriger.
Alle Spielmodi des Vorgängers wurden eins zu eins übernommen. Im Trainingsmodus übt man sich an Kombos, im Arcade-Modus kämpft man sich bis zur finalen Stufe und lässt sich den Sieg mit barem Geld auszahlen und im Mehrspielermodus wird sowohl online wie auch offline das Zanpakuto gezückt – im Offline-Modus vorbildlicherweise sogar mit nur einem Modul.
Da Bleach: Dark Souls im Gegensatz zu Bleach: The Blade of Fate mit einer „non-canon“ Geschichte aufwartet, die Geschehnisse des Mangas also nicht aufgreift, wurde der Storymodus von Entwickler Treasure etwas umgekrempelt. Statt die gleiche Geschichte wiederholt aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben, kämpft man sich nun durch vier unterschiedlich große „Netze“ welche pro Knotenpunkt mit einer anderen Aufgabenstellung aufwarten. Neben den obligatorischen Kämpfen stehen dieses Mal auch Sammelaufgaben oder Quizfragen auf dem Programm. Und obschon die Spielfiguren in regelmäßigen Abständen wechseln und die eigentlichen Aufgaben durchgehend unterhalten, wirkt die eigentliche Geschichte äußerst belanglos. Zwar freuen sich Fans über einige neue Einblicke in das Bleach-Universum, der Großteil der Alltagsprobleme der Kämpfer hingegen wirkt aufgesetzt und überflüssig.
Weder aufgesetzt noch überflüssig ist hingegen das enorm aufgestockte Angebot an spielbaren Figuren. Neben den bereits aus dem Vorgänger bekannten Kämpfern, welche bis auf wenige Ausnahmen komplett übernommen wurden, fügen sich 17 neue Gesichter in das Raster ein und erhöhen somit die Charakterauswahl auf stattliche 44 Stück. Dass dabei das Balancing nicht immer vollends überzeugen kann ist nachvollziehbar, dennoch hat Treasure merkbar an den einzelnen Figuren gefeilt. Vor allem einst übermächtige „Bankai“-Angriffe sind nun dezent entschärft worden sodass das Spielgeschehen jederzeit fair bleibt. Trotz dieser Änderungen fühlt man sich beim Spielen direkt wie zu Hause, da in den seltensten Fällen grundlegene Manöver verändert wurden.
Parallel zum Kampfsystem gleicht Bleach: Dark Souls in technischer Hinsicht seinem mittlerweile drei Jahre alten Vorgänger wie ein Ei dem anderen. Der Großteil der Hintergrundkulissen ist bereits aus Bleach: The Blade of Fate bekannt, ähnlich verhält es sich bei der immer noch äußerst biederen Musikuntermalung. Die Veteranen der Kämpferriege leiden unter den gleichen abgehakten Animationen, die bereits bei ihrem ersten Auftritt Grund zur Kritik lieferten – die Neuzugänge hingegen wirken überraschenderweise geschmeidiger und schöner animiert. Dennoch ist Dark Souls weit davon entfernt, hässlich zu sein. Im Eifer des Gefechts zaubern die Pyromanen von Treasure ein Effektfeuerwerk auf den Bildschirm, das seinesgleichen sucht und trotz gober Pixelexplosionen durchaus zu beeindrucken weiß.
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