Review

PC-Review

Total War: Shogun 2 - Fall of the Samurai

veröffentlicht am Mittwoch, den 23. Mai 2012
Entwickler
Creative Assembly
Genre
Strategie
Erscheinungsdatum
23. März 2012

Gut ein Jahr ist es her, seit Creative Assembly mit dem Titel Shōgun 2: Total War seine Wurzeln aufgefrischt und wieder einmal ihrem Ruf als einer der besten Strategiespiel-Entwickler alle Ehre gemacht hat. Ähnlich wie bei Napoleon: Total War, welches eine Stand-Alone-Erweiterung zu Empire: Total War war, haben sich die Entwickler nochmals nach Japan begeben, um nun das Ende der Samurai in ihrem Spiel aufgehen zu lassen. Fall of the Samurai heißt der Titel und ist gut 300 Jahre nach dem Hauptspiel anzusiedeln. Ob sich der Kauf des Stand-Alone-Titels lohnt oder man doch lieber bei dem Hauptspiel bleibt, erfahrt ihr in diesem Test.

Story

Wir schreiben das Jahr 1864. Wir befinden uns in der Zeit des Boshin-Krieges, in dem das Ende der traditionellen Kriegsführung in Japan eingeleitet wurde. Der Kaiser hatte durch den Handel mit den Westmächten aus Übersee (USA, England und Frankreich) neue Ideen für die Wirtschaft, Technologie und Politik in das Land gebracht und wollte nun das Shōgunat nach dessen fast 250 jährigen Herrschaft wieder stürzen. Somit sind die Parteien auf nun zwei begrenzt: Die Shōgunate (die Traditionalisten) und Imperialisten/Kaisertreuen (die Modernen).

Gameplay

Nach alter Total War-Manier ist das Spiel in zwei Phasen aufgeteilt: Ein Rundenbasierter-Kampagnen-Karten-Modus und ein Echtzeit-Schlachten-Modus. Da die Zeit des Boshin-Krieges relativ kurz war (1886-1889) wurden die Rundenzahlen von 2 beim Hautspiel auf nun mehr 6 pro Jahreszeit erhöht, was nun 24 Runden pro Jahr bedeuten. Diese Veränderung macht sich besonders deutlich, wenn Ihr im Winter eure Gegner angreift, da eure Truppen zu dieser Zeit auf fremdem Gebiet ständig an Einheiten verlieren. Ihr habt ganz am Anfang die Wahl zwischen den beiden Parteien mit dem Ziel, diese zum Sieg zu führen. Das Gameplay wurde nicht groß verändert. Lediglich im Inhalt gibt es viele kleine Erweiterungen, die dem Spiel die Berechtigung „Stand-Alone“ geben: So gibt es nun zum Beispiel für die Infrastruktur ein Eisenbahnnetz, damit die Truppen schneller von einem Ort zum anderen Ort gebracht werden können. Neben der Kampagne gibt es wieder historische Schlachten (dieses Mal angepasst an die Zeit) sowie einen Multiplayer, auf den später eingegangen wird. Auf dem Schlachtfeld selber wird nochmal zwischen See- und Landschlachten unterschieden, dort wiederum auf Belagerung und Verteidigungsschlachten.

Ein interessanter Zusatz ist bei den Schlachten die neu eingefügte „Ego-Perspektive“ in der die Kanone auf dem Schlachtfeld oder auf der See durch die eigene Maus gesteuert wird. Die Gefahr dabei ist jedoch, dass der Überblick über die Schlacht verloren geht und der Gegner leicht von einer anderen Flanke angreifen kann. Insgesamt gibt es durch die gut 300 Jahre Unterschied zum Hauptspiel auch völlig neue Waffen und Techniken, den Gegner zu eliminieren. Es erinnert diesbezüglich ein wenig an die Kolonialisierung Amerikas aus Empire: Total War, jedoch mit noch viel jüngeren Waffen und Maschinen. Eine weitere Neuerung ist das Entfallen von Religionen und Ernährungsressourcen. Damit ist der Schwerpunkt auf den direkten Angriff gegeben. Außerdem wurden mehrere Industrialisierungspunkte gesetzt, welche ihr erreicht, wenn ihr bestimmte Gebäude baut. Die KI selber ist nochmals verbessert worden, sie nutzt auf dem schweren Modus die Fehler im Runden-Modus schamlos aus und ergreift in der Schlacht meist die Initiative. Leider nicht immer zu ihrem Vorteil, denn manchmal verliert sie dadurch fast schon „mit Absicht“.

Grafik

Die Total War- Reihe ist bekannt für große und sehr genau detaillierte Grafiken. Auch hier werden die Schlachten sehr genau dargestellt. Sowohl in der Schlacht- als auch auf der Kampagnen-Karte sind die Figuren und Landschaften schön anzusehen. Besondere Unterschiede sind in der Musik aufgefallen, diese wechselt je nach Industrielevel von zunächst traditionellen hin zu mechanisch-modernen Klängen. Diese musikalischen Farbspiele, auch im Wechsel der Jahreszeiten, passen sehr gut zusammen und stören in keiner Weise.

Multiplayer

Sollten euch die Kampagne oder die historischen Schlachten zu wenig sein, so habt ihr auch hier wieder die Möglichkeit, euch gegen menschliche Gegner zu behaupten und alles in der Macht stehende einsetzen, eure Gebiete zu halten oder neue zu erobern. Die Grundstruktur vom Hauptspiel ist erhalten geblieben. Ihr könnt aber auch kooperativ mit Freunden eine Kampagne spielen oder durch Drop-in-Battles einen Menschen in eurer Kampagne den Gegner spielen lassen. Positiv anzumerken ist die Kompatibilität zum Hauptspiel Shōgun 2. Ihr könnt nämlich auch gegen Spieler spielen, die nicht Fall oft the Samurai besitzen, sondern lediglich Shōgun 2. Damit ist die Anzahl der möglichen Gegner gestiegen und ihr findet leichter einen Gegner. Insgesamt macht der Multiplayer eine Menge Spaß, doch ihr solltet viel Zeit investieren, um alle Kniffe zu lernen, denn meistens sind im Internet echte Profis unterwegs und es fällt schwer, mitzuhalten.

Fazit von
8
Mit Shōgun 2: Fall of the Samurai ist Creative Assembly mal wieder ein großer Sprung gelungen. Die vielen Erweiterungen in Sachen Technik und Inhalt machen diesen Stand-Alone-Titel zurecht zu einen Solo-Produkt. Lediglich das Fehlen einer Tutorial-Kampagne sowie einige KI-Schwächen sind anzumerken. Wer sich Shogun 2 noch nicht zugelegt hat, der kann bei dem Preis ruhig zuschlagen – Total War-Fans selbstverständlich ebenso.
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