Review

Xbox 360-Review

SEGA Rally

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009

A propos Streckenbegrenzung: Anders als in vielen Rallyespielen gibt es in SEGA Rally klare Grenzen in Form von Zäunen, Steinen, Reifenstapeln oder ganz einfach Felswände und Leitplanken, die nicht überfahren werden können. Ein Ausflug auf die grüne Wiese, den Dschungel oder das offene Meer ist also arcadetypisch nicht möglich. Das wäre auch fatal, denn wer nach einer missglückten Kurve in die Prärie abdriften würde, hätte in SEGA Rally null Chance, das wieder gut zu machen. Durch die Begrenzungen bleibt man aber auf der Strecke und hat noch eine – wenn auch geringe – Chance gegen das restliche Fahrerfeld.

Spielmodi
In drei Offline-Modi dürft ihr euer fahrerisches Geschick unter Beweis stellen und eure Nerven strapazieren. Zum einen natürlich im obligatorischem Quick Race; hier wird euch freie Hand über eueren Boliden, die Strecke, Gegner usw. überlassen. Im Time Attack sieht’s ähnlich aus, nur fahrt ihr hier ausschließlich gegen die Zeit. Der Clou: Ihr könnt eure eigenen Bestzeiten hochladen sowie die Ghost Cars von Spielern auf der ganzen Welt downloaden. So fesselt dieser Modus weitaus länger als in anderen Genrevertretern.

Das Herzstück ist jedoch der Championship Modus. In drei verschiedenen Klassen (Premier, Modified, Masters), unterteilt in mehrere Ligen mit jeweils mehreren Rallyes à 3 Strecken müsst ihr möglichst gut abschneiden, um Punkte zu kassieren und damit höhere Klassen, neue Fahrzeuge und Lackierungen freizuschalten. Da es immer nur darum geht, einen möglichst guten Rang zu erfahren, lässt dieser Modus bei manchen vielleicht Langweile aufkommen, uns hat das jedoch nicht gestört. Negativ aber fällt auf, dass die Championship-Rennen nicht neu gestartet werden können.

Wer nicht gerne alleine ist und lieber gegen menschliche Spieler antreten möchte, ist bei SEGA Rally ebenfalls bestens aufgehoben. Zum einen wird euch für lokale Rennen ein Splitscreen-Mode geboten, bei dem es allerdings stellenweise zu Slowdowns kommt. Zum anderen könnt ihr zu sechst Onlinerennen bestreiten; entweder Just-for-Fun oder um die Weltrangspitze. Die Matches sind noch einen Tick aufregender als gegen die K.I., da eure Opponenten hier wirklich unberechenbar sind. Hierfür findet ihr im Gegensatz zur PSP-Version auch immer volle Lobbys vor.

Schön dreckig
Optisch macht SEGA Rally einiges her. Das fängt bereits bei den imposanten Landschaften an, geht über den weggeschleuderten Dreck und die fantastischen Spiegelungen in Lack, Wasser sowie auf Eis und hört beim vielen Geschehen am Straßenrand auf: grasende Giraffen, landende Wasserflugzeuge, Segelflieger, Schneemobile oder Heißluftballons perfektionieren die Atmosphäre. Davon kriegt man bei voller Konzentration und der herrlichen Geschwindigkeit jedoch fast genauso wenig mit wie von den vereinzelt sichtbaren Fade-Ins. Insgesamt ist die Grafik sehr farbenfroh und grell gehalten, was eine nette Abwechslung zu den übertrieben tristen Genrevertretern ist.

Im Bereich des Sounds bekommen Fans des Klassikers große Ohren: Sowohl Beifahrer wie auch das legendäre „Game Over yeeaaahh“ am Ende eines Quick Races erinnern frappierend an das Original. Die Motorengeräusche könnten gerne etwas stärker sein und auch die seichten Rock-Klänge der Hintergrundmusik dürften nicht jedermanns Sache sein. Doch wozu bietet die Xbox 360 den Custom Soundtrack; einfach die passende Musik eingespielt und schon fahren sich die Runden angenehmer.

Fazit von
9
Perfekter Einstand für SEGAs neu gegründetes Racing Studio! Die Engländer zeigen mit innovativen Neuerungen und altbewährten Eigenschaften, wie ein Rallyespiel in dieser Zeit auszusehen hat. Die veränderlichen Untergründe bringen sich fantastisch ein und vermitteln einem glaubhaft das Gefühl, mit seiner Karre richtig tief im Dreck zu stecken. Solch packende Rennen, grandioses Handling und Arcade-Feeling machen wahrlich Lust auf mehr – SEGA Rally ist mit Sicherheit nicht der letzte Top-Racer, mit dem uns das Studio verwöhnen wird!
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