Rayman 2: The Great Escape

Story:
In der Welt von Rayman existieren kleine Energieformen, deren Berufung es ist, das Gleichgewicht auf Erden zu wahren. Sollten diese gestohlen oder andersweitig dem Planeten weggenommen werden, versinkt die Welt im Chaos. Und genau das passiert! Roboterpiraten aus dem Weltall versklaven die Bevölkerung und stehlen die Lebensenergie des Planeten um die Herrschaft an sich zu reißen. Sogar Rayman wurde gefangen genommen und eingesperrt, doch durch die Hilfe seines Freundes Globox und der Fee Ly gelingt ihm die Flucht, die der Spieler auch selbst in die Hand nimmt.
Anfangs noch verwirrt und ohne eigentliches Ziel, stellt Rayman fest, dass er die Hilfe eines alten Magiers braucht, um die Piraten zu vernichten. Doch damit dieser seine ganze Macht wiedererlangt, muss Rayman zuvor vier Masken finden, auf deren Suche er die abgefahrensten und abwechslungsreichsten Orte besucht.

Das Spiel:
Rayman 2: The Great Escape ist ein traditionelles Jump´n´Run. Ihr hüpft, schwimmt und rennt durch wunderschöne Levels und macht den Piraten dabei den Garaus. Die Steuerung gestaltet sich dabei sehr präzise und eingängig. Ab und zu schnappt sich Rayman einen „fahrbaren“ Untersatz; so lässt er sich von einer Seeschlange über einen Sumpf ziehen, reitet auf einer Rakete oder fährt auf vorgegebenen Bahnen mit einem Stuhl und muss Hindernissen ausweichen. In punkto Leveldesign ist Rayman 2 abwechslungsreich wie kaum ein anderes Spiel und lässt keine Langeweile aufkommen.

Um spielend einfach mit den Piraten fertig zu werden, erlangt Rayman in regelmäßigen Abständen neue Kräfte von der Fee Ly. Anfangs kann er nur Energiekugeln mit seiner magischen Faust auf die Gegner schleudern und mittels Helikopter langsam herunterschweben, später jedoch mutiert er zu einer richtigen Kampfmaschine und Athletikbombe. So kann man sich an violetten Lums festhalten um wie Tarzan zu schwingen oder lädt eine Energiekugel auf, um den Piraten eine volle Breitseite zu verpassen. Gelegentliche Level Powerups, wie verstärkte Angriffe oder die Fähigkeit zu fliegen, erweitern das Repertoire. Aber was zum Teufel sind Lums? Lums sind die oben erwähnten Energieformen des Planeten, von denen es 1.000 während des Spiels zu finden gilt. Zwingend notwendig ist dies nicht, eine gewisse Anzahl sollte man aber trotzdem aufsammeln, da man sonst nicht zur nächsten Welt aufbrechen kann. Abseits der Lums muss man auch Käfige zerstören, in denen die Piraten Lums oder andere Lebewesen eingesperrt haben.

Gelingt es euch, in einem Level alle Lums und Käfige zu finden, so schaltet ihr einen Bonuslevel frei. Dort müsst ihr nun mit einem der zahllosen Söhne von Globox ein nettes, aber auch stressiges Rennen gegen einen Roboterpiraten bestreiten, indem ihr schnell abwechselnd die A- und B-Tasten drückt. Gewinnt ihr das Rennen, freut sich Rayman über einen längeren Energiebalken.

Gelegentlich eilen Rayman verschiedene Freunde zu Hilfe. So kann er nur mithilfe seines Freundes Globox die Basis der Piraten hoch oben auf den Bäumen infiltrieren, weil Letzterer mit seinem Regentanz einen Kurzschluss in den Laserbarrieren verursacht. An anderer Stelle muss ein Muskelbepackter Freund alle Wände in Raymans Weg einreißen, damit sie vorankommen.
Um die Gegner fertig zu machen bedient sich Rayman an einem Zielsystem, das dem von The Legend of Zelda: Ocarina of Time ähnelt. Mit der linken Schultertasten visiert ihr einen Gegner an und könnt so elegant um ihn herumtänzeln und seinen Geschossen ausweichen.

Wie schon erwähnt sind die Levels abwechslungsreich und schön gestaltet; Von idyllischen Naturlevels, über Baumwipfellandschaften, bis hin zu Friedhöfen mit Frankenstein Labor ist alles vertreten.
Exklusiv für die Dreamcast Version wurde ein Mehrspielermodus eingebaut; um diesen jedoch nutzen zu können, müsst ihr bestimmte Kristalle in den Levels ausfindig machen. Später kann man dann im Dorf von Globox die einzelnen Spiele anwählen. Ob diese unterhaltsam sind oder nicht, weiß ich nicht, da ich noch keine Gelegenheit hatte, den Multiplayermodus zu testen. Jedoch habe ich ohne Mitspieler einen Blick darauf geworfen um mir ein Bild davon zu machen, und stelle es mir auch mit zweitem Spieler recht dürftig vor. Außerdem kann man sich über das Internet einen zusätzlichen Level herunterladen.

Grafik & Sound:
Die grafische Darstellung ist wunderschön. Man darf zwar keine hochauflösenden Texturen, Bombast Effekte und fotorealistische Lichteffekte erwarten, dennoch versprüht das Spiel durch die Optik einen eigenen, märchenhaften Charme. Im Dschungel fliegen Glühwürmchen und andere Insekten, durch das Gebüsch im Wasser schwimmen Fische. Alles wirkt wie aus einem Guss. Und wer vorher bereits die N64 oder Playstation Version gespielt hat, der wird eine viel höhere Auflösung und somit schärfere Optik begrüßen.
Vorbildlicherweise hat es auch ein 60Hrtz Modus in die europäische Version geschafft, in welchem das Spiel schneller und flüssiger läuft.

Ähnlich wunderschön gestaltet sich der Sound; tolle Melodien unterstützen das Spiel perfekt. Jede Situation wird mit der passenden Musikuntermahlung unterlegt und lässt einen regelrecht in die Fantasywelt eintauchen. Sprachausgabe gibt es allerdings nicht, was der einzige Wermutstropfen ist; Rayman & Co unterhalten sich in unverständlichem Kauderwelsch.