Review

Dreamcast-Review

Power Stone 2

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Capcom
Genre
3D-Beat'em'Up
Erscheinungsdatum
Dezember 2000

Grafik:
Wie schon sein Vorgänger gefällt auch Power Stone 2 durch effektgeladene, farbenfrohe Kämpfe, geschmeidige (teils witzige) Animationen der Kämpfer und einer stets konstanten Framerate. Trotzdem muss dazu gesagt werden, dass die Engine an sich wenig Fortschritte gemacht hat. Ja sogar die Kampfarenen aus dem ersten Teil sehen dank abwechslungsreicherer Texturen besser aus als die Stages des Nachfolgers. Immerhin sind letztere wesentlich spektakulärer ausgefallen. Alle 5 Hauptstages bestehen immer aus mehreren Abschnitten. So fängt man z.B. einmal auf einem Lustschiff an, welches langsam in sich zusammen fällt, danach wird während des freien Falls (!) weitergeprügelt bis man dann endlich auf einer Insel landet. So etwas gibt’s jedenfalls nicht in jedem Beat’em Up!

Sound:
Auch der Sound kann wieder überzeugen. Die einzelnen Soundeffekte machen aus einer kleinen Auseinandersetzung eine richtige Schlacht. Dazu gesellen sich dann noch die japanischen Stimmen der Charaktere. Nur der Sprecher geht schon nach kurzer Zeit etwas auf die Nerven. Musikalisch wird passend zum Power Stone-Ambiente abenteuerliche Musik geboten, die sich in Kämpfen aber etwas mehr zurück hält. Dafür wird man im Item Shop von einer angenehmen Melodie berieselt.

Handling:
Bei der Steuerung ist eigentlich alles beim alten geblieben. Alle Charaktere verzichten auf zahlreiche Special-Moves und beschränken sich eher auf wenige Attacken. Hat ein Kämpfer drei Power Stones eingesammelt verwandelt er sich in sein ultrastarkes Alter Ego, und kann mit fetten Spezial-Angriffen den Gegnern noch mehr zusetzen. Ganz recht, „Gegnern“! Diesmal tummeln sich ganze vier Recken in einer Arena. Dementsprechend actiongeladener und konfuser werden die Kämpfe.

Außerdem gibt es diesmal 6 Edelsteine auf den Spielfeld zu sammeln. So kann es also passieren, dass sich zwei Kämpfer gleichzeitig in eine Killermaschine verwandeln. Damit fällt der in Teil 1 von mir kritisierte Katz-und-Maus-Aspekt eigentlich weg. Doch nicht nur die Power Stones haben sich vermehrt; es gibt nun auch deutlich mehr Items, um den Gegner die Lichter auszublasen. In einigen Stages kann man sogar in einem Geschütz platz nehmen. So kommt einem Power Stone 2 schon eher wie ein Action-Titel vor.

Modi / Motivation:
Capcom hat versucht den größten Kritikpunkt des Vorgängers, nämlich der zu geringe Umfang, auszumerzen und dazu erst mal die Kämpferriege auf 12 Charaktere aufgestockt und dann noch das Hauptmenü ausgebaut. Allerdings ist letzteres mit Vorsicht zu genießen, denn hinter 1-on-1, Arcade und Adventure steckt im Grunde genommen das selbe Schema. Man kämpft sich stets gegen einen oder drei Gegnern durch gerade mal 5 Level. Davon ist immer der dritte der Zwischengegner und der letzte der Endgegner. Der Unterschied ist nur, dass man durch das Bewältigen des 1-on-1-Modus versteckte Extras frei schaltet und im Adventure-Modus Items sammelt, die man dann im Item Shop teilweise untereinander kombinieren kann, um so völlig neue Items zu erschaffen.

Durch solche Elemente kann einen Power Stone 2 schon mal deutlich länger vor dem Fernseher halten. Mit der Zeit wird der fast immer wieder gleiche Ablauf in fünf Runden allerdings sehr eintönig. Deshalb sollte man sich zur Abwechslung auch mal 3 Freunde an die Konsole holen, um sich dann im Original-Modus so richtig auszutoben, denn mit vier Spielern steigt der Spielspaß noch mal um einiges und es herrscht wirklich absolutes Chaos auf dem Bildschirm. Einigen ist es vielleicht nur zu unübersichtlich und hektisch, um Spaß zu empfinden. Außerdem ruft auch hier die äußerst geringe Anzahl an Kampfarenen Ermüdungserscheinungen hervor. 

Fazit von
8
Insgesamt gesehen konnte mich Power Stone 2 mehr überzeugen als sein Vorgänger, was hauptsächlich daran liegt, dass man hier alleine etwas mehr geboten bekommt und mit Mitspielern mehr Spaß hat, zumal die Kämpfe durch den gesteigerten Waffenanteil nicht mehr so unfair wirken, wie es in Teil 1 manchmal der Fall war. Andererseits wirkt die Fortsetzung auch etwas liebloser entwickelt, was deutlich an der nicht stark veränderten Grafik und auch an der Menüstruktur zu sehen ist. Man hätte z.B. im Adventure Modus nicht das Gleiche spielen müssen wie im 1-on-1-Modus. So wird selbst das Erschaffen neuer Items irgendwann langweilig. Einen großen Teil trägt dazu aber sicherlich auch die geringe Anzahl an Kampfstages bei. Die 5 Arenen, so ausgefallen sie auch sind, reichen einfach nicht aus. Die 4 Extra-Stages sind dabei eigentlich kein richtiger Ersatz. Hätte man sich darüber vielleicht ein bisschen mehr Gedanken gemacht, wäre das Ergebnis sicherlich noch zufriedenstellender ausgefallen. So reicht’s knapp für 8 von 10.
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