Review

Nintendo Wii-Review

Ghost Squad

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009
Entwickler
AM2
Genre
Lightgun-Shooter
Erscheinungsdatum
25. Januar 2008

Wenn der Welt im Kampf gegen den Terrorismus niemand mehr helfen kann sind sie die letzte Rettung: der Ghost Squad. Ob den Präsidenten aus einem entführten Flugzeug retten oder andere wichtige Menschen aus den Klauen von Terroristen befreien – AM2s Elitetruppe kommt immer dann zum Einsatz, wenn konventionelle Einheiten nicht betraut werden können. Überzeugt die Umsetzung des Arcade-Lightgun-Shooters abseits der wahnsinnig innovativen Rahmenhandlung?

Schießen. Einfach nur schießen.
Zugegebenermaßen braucht ein Titel im Stile eines Ghost Squad auch gar keine komplexe Story, zumal diese nach den ersten paar Spielminuten wahrscheinlich sowieso aus dem Oberstübchen geballert wird. Denn in den 3 Missionen á 6 – 10 Minuten geht’s einzig und allein um das Spiel mit dem Schießeisen. Euer Pfad ist fest vorgegeben, ihr bewegt euch wie auf Schienen und feuert auf alles, was nicht bei drei aus dem Schussfeld ist. Dabei erwischt ihr die Schurken bestenfalls direkt zwischen den Augen. Das befriedigt und beschert euch mehr Punkte. Okay, alles darf dann doch nicht zur Strecke gebracht werden – Zivilisten und Teammitglieder solltet ihr schon am Leben lassen, da ansonsten auch ihr mit Lebensverlust bestraft werdet.

Ab und an wird das wilde Feuergefecht durch kleinere zeitbasierte Minigames unterbrochen. Dann gilt es unter knackigem Zeitlimit Geiseln zu befreien, Bomben zu entschärfen oder als Scharfschütze ein ruhiges Händchen zu beweisen. Sie lockern das Spielgeschehen genauso wie kurze Reaktionstests auf, in denen ihr in Sekundenschnelle einen bestimmten Punkt zur Abwehr von Messerattentätern anvisieren und mit der Aktionstaste bestätigen müsst.

Doch im Prinzip ist das gesamte Spiel ein einziger Reaktionstest, der eure Reflexe gehörig unter Beweis stellt. Ständig schießt ein übler Zeitgenosse hinter einem Sofa oder der Theke in der Villa hervor, taucht plötzlich hinter Bäumen und Felsen im Urwald auf oder überrascht hinter den Sitzen im Flugzeug. Ghost Squad langweilt definitiv an keiner Stelle und bietet kompromisslose und schnelle Arcade-Action.

1, 2, 3 – schon ist der Spaß vorbei
Genau das stellt jedoch ein Problem dar. Spielhallentitel sind von Haus aus recht kurz und zusammengeballt – Ghost Squad stellt da keine Ausnahme dar. In weniger als 25 Minuten hat man alle drei Missionen durch und bekommt den Abspann zu Gesicht. Das klingt für’s erste ziemlich dürftig. Allerdings steigt jede einzelne Mission nach erfolgreichem Abschluss um ein Level auf und neue Alternativrouten zu unterschiedlichen Tageszeiten werden freigeschalten. Das ist ein Überbleibsel aus der Arcade-Version, in der Vielspieler ihren Speicherstand auf einer Karte sichern können und so bei der nächsten Partie Ghost Squad etwas Abwechslung erhalten.

Ebenfalls aufgelevelt und auf der Karte gespeichert wird der eigene Charakter. Nach jedem Durchgang aller drei Missionen werden eure erkämpften Punkte in Erfahrung umgewandelt und euer Waffenarsenal auf bis zu über zwei Dutzend Schießeisen in allen Variationen aufgestockt und eure Garderobe mit maximal 15 unterschiedlichen Kleidungsstücken gefüllt, sodass ihr beispielsweise auch als Rambo-Verschnitt oder in Zweiter Weltkrieg-Uniform in den Kampf gegen den Terrorismus ziehen könnt. Eure Montur bekommt man allerdings nur in den Zwischensequenzen zu Gesicht und eure Wumme, einmal gewählt, muss für einen kompletten Durchgang herhalten. Ein Wechsel der Waffe zwischen den Missionen ist nicht möglich.

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