Review

Dreamcast-Review

Cannon Spike

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Psikyo
Genre
Action
Erscheinungsdatum
03. Mai 2002

Normalerweise haben Arcade Umsetzungen für die Heimkonsole gegenüber ihren Spielhallenvorbildern eine mehr oder weniger Hohe Anzahl an Goodies, die den Spieler länger fesseln als die Coin-Op Arcades. Leider trifft das nicht auf Cannon Spike zu - dazu allerdings später mehr. Kommen wir zunächst zur Story. Diese ist recht schnell erzählt. Wir befinden uns irgendwo im 3. Jahrtausend und der Terrorismus hat ungeahnte Formen angenommen. Die Terroristen verfügen über Mechs und ähnliche Kampfmaschinen. Natürlich sieht die restliche Welt dem Treiben der Schurken nicht tatenlos zu und so wurde die sogenannte "World Union of Peace" gegründet. Man spielt nun einen von 7 wählbaren Charakteren dieser Einheit.

Mit dabei sind unter anderem Mega Man aus der gleichnamigen Serie, Cammy aus Street Fighter sowie Arthur aus Ghosts ´n Goblins. Allesamt sind sehr wendig und flink auf den Beinen; jeder Charakter verfügt nämlich über ein futuristisches Fortbewegungsmittel, sei es nun ein Hoverboard oder "simple" Motor Boots.

Ihr schießt und prügelt euch also mit einem der 7 Charakteren durch insgesamt 10 Levels. Klingt soweit ganz gut, leider sind die 10 Levels jeweils nur etwas über einen Bildschirm groß. Die Locations reichen zwar vom zombiebesetzten Friedhof über die Innenstadt bis hin zum prächtigen Schneelevel - aber was bringt das schon, wenn man von jedem Abschnitt schon während der Kamerafahrt vor dem Kampf bereits alles gesehen hat...

Die Stages laufen allesamt nach dem selben Schema ab. Ihr kommt rein, prügelt ein paar unterschiedliche, aber stets einfache Gegner zu Brei, daraufhin erscheint der Zwischengegner, der sofort dem Endgegner weicht. Gezockt wird das Ganze aus der Vogelperspektive, dadurch ist immerhin optimale Übersicht garantiert.

Die Steuerung ist dabei recht simpel gehalten. Ohne zu schießen bewegt man sich stets in die Richtung, in welche man den Stick bewegt. Sobald man zu schießen beginnt, bleibt diese Blickrichtung fixiert, was ein komfortables Strafen ermöglicht. Mit der rechten Schultertaste kann man einen Laserpointer aktivieren, der einen bestimmten Gegner im Visier hält - auch sehr praktisch. Jeder Charakter verfügt über unterschiedliche Schlagarten, sowie einen Feuermodus und einen Special Move der nicht unbegrenzt ausgeführt werden kann.

Damit niemand überfordert ist gibt es 7 fein abgestufte Schwierigkeitsgrade, die von Baby über Normal bis hin zu Very Hard reichen. Very Hard ist hierbei allerdings leider auch nicht besonders schwer. Einigermaßen geübte Spieler schaffen das Game auch auf Very Hard nach wenigen Probegängen. Für das erstmalige Durchspielen werdet ihr wohl kaum mehr als eine halbe Stunde brauchen. Nach dem Endgegner flimmern ein paar unmotiviert wirkende Standbilder über den Screen und schon befindet ihr euch wieder im Titlescreen. Was nun zu weiterem Spielen veranlassen könnte, ist die Möglichkeit die 6 anderen Charaktere zum Ziel zu führen oder aber man möchte sich Portraits für die Gallery freispielen - ist allerdings alles nicht sonderlich interessant...

Wenigstens die Grafik weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Das Spiel läuft in konstanten und butterweichen 60 FPS und glänzt durch schöne Polygonmodelle und wunderbar texturierte Levels. Die Action ist dabei stets durch knallige Bunte Schüsse sowie wunderschönen 2D und 3D Explosionen deutlich ersichtlich! Auch die unterschiedlichen Gegnerarten, wie Robotor, Selbstschussanlagen oder Zombies sind allesamt sehr schön in Szene gesetzt, von den riesigen Endgegnern lässt sich dies großteils auch behaupten.

Zu Musik und Sound gibt es nicht allzu viel zu sagen, wirkt alles sehr belanglos. Die typischen Schussgeräusche hört man ständig und die Charaktere geben juchzende Laute von sich bei jeder Drehung, genauso wie die Monster ab und an. Klingt alles sehr durchschnittlich. Die Musik dudelt dabei teilweise vor sich hin und glänzt teilweise durch Abwesenheit.

Falls man einen Kumpel und ein zweites Joypad zur Hand hat, kann man zur geselligen Mehrspielerrunde einladen, was dem Titel allerdings auch keine allzu große Steigerung mehr ermöglicht.

Fazit von
6
Mit Cannon Spike haben Capcom und Psikyo es geschafft eine Arcade Umsetzung hinzulegen, die an und für sich ja in Ordnung geht. Allerdings hätten ein paar zusätzliche Modi und andere Extras, wie es bei solchen Umsetzungen heutzutage eigentlich Standard sein sollte, nicht geschadet. Für kurze Zeit kann Cannon Spike sicherlich überzeugen, denn das was da ist, ist eigentlich gut, allerdings ist viel zu wenig davon vorhanden... Mit einem Kumpel kommt man auch nicht auf viel längere Spielzeit, wodurch man das Spiel jedesmal nach ca. 30 Minuten wieder in den Schrank wandern lässt. Für 10 Euro oder weniger ist es aber eine Überlegung wert.
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