Review

Nintendo Wii-Review

Bleach: Shattered Blade

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009

Wildes Wiimote- statt Button-Mashing
Hat man die faden Zwischensequenzen und platten Sprüche des zukünftigen Kontrahenten bzw. eurer selbst überstanden, befindet man sich auch sogleich in der Kampfarena und kann nach einer kurzen Startphase sofort loslegen. Meist mit einem Schwert bewaffnet schwingt man die Wiimote entweder nun von rechts nach links, von oben nach unten oder stößt diese direkt nach vorne. Nimmt man das Konzept von Nintendo hier zu ernst und fuchtelt fleißig vor sich hin, erzielt man dementsprechend auch enorme Kombinationen. Nicht selten kommt es deswegen vor, dass ihr Angriffkombos von 30 oder höher erzielt. Gäbe es da nicht die Anzeige für die eigene Ausdauer, die glücklicherweise bei jeder Attacke sinkt bzw. bei Untätigkeit steigt, hätte der Gegenüber wohl keinerlei Chance je einen Treffer zu landen. Dementsprechend sollte man sich stets kurzzeitig auf den Rückzug begeben, um den Ausdauerbalken aufzuladen und weiter ordentlich loslegen zu können.

Mit gedrücktem A-Knopf gewinnen dieselben Angriffe bei gleicher Bewegung an Stärke, jedoch sind diese dann deutlich langsamer in deren Ausführung. Die allgemeine Steuerung des Charakters geht mit dem Analog-Stick des Nunchuks leicht von der Hand, hier bewegt man den Kämpfer genreüblich nach links oder rechts bzw. springt oder duckt sich. Um leichte Angriffe zu blocken, findet der C-Knopf seinen Platz in der Steuerungskonfiguration, jedoch ist diese defensive Aktion gegenüber den anderen zur Verfügung stehenden Buttons der beiden Controller alles andere als nötig und folglich kann hier getrost der Finger vom Abzug genommen werden. In der Hinsicht spielen sich alle – und gemeint sind wirklich alle – Kämpfer gleich. Die einzige Individualität kommt hier lediglich durch die mit dem B-Knopf ausgeführten Spezialangriffe bei ausreichend vorhandenem „Bankai“, welches man durch Schütteln des Nunchuks oder platzierte Treffer auffüllt, sowie dem unterschiedlichem Aussehen jedes einzelnen Charakters zur Geltung. Hier könnte man auch leicht desillusionierend in die Wii säuseln, dass man gameplaytechnisch gegen Klone kämpft.

Ein Genreeinstieg vom Feinsten
Ebenfalls recht enttäuschend im Next-Gen-Zeitalter ist auch die Tatsache, dass die zu durchlaufenden Arenen keinerlei interaktive Elemente bieten, die einem das Besiegen des Gegners noch weiter erleichtern oder einem dadurch allgemein mehr abverlangen würden. Somit kämpft man sich also recht stupide von Kämpfer zu Kämpfer und von Arena zu Arena, bis man endlich die finale Schlusssequenz erreicht, um dann mit einem anderem Charakter aus dem Auswahlbildschirm den ohnehin schon knappen Episoden-Modus erneut durchzuspielen. Eine riesengroße Motivationsspritze ist dies bei Weitem nicht und ist eher nur müde zu belächeln. Dasselbe, eher für Frust sorgende Gefühl, taucht auch beim Schwierigkeitsgrad von Bleach: Shattered Blade auf, denn auf „leicht“ dürfte man nur selten überhaupt einen Schlag abbekommen und selbst auf „mittel“ kommt man als wild umherfuchtelnder Spieler mit einigen Blocks locker durch die Kämpfe, sofern man in seiner eigenen Videospielkarriere bereits irgendwann einmal ein Beat ‘em up gespielt, geschweige denn nur zugesehen hat, wie jemand einen dieser Genrevertreter absolvierte.

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