Retro-Konsolenwahn – Kulturgut oder unnötig?

Wer ein Fan von Videospielen ist, der wird sicherlich auch die neuesten Entwicklungen der Branche verfolgt haben. Aktuell entwickeln immer mehr Hersteller Retro-Konsolen. Neben der Nintende NES und dem SNES leben aktuell auch das SEGA Mega Drive und Atari 2600 wieder neu auf. Technisch gesehen ist es für die Hersteller dieser Konsolen heute kein Problem, die Technik in winzige Gehäuse zu packen. Die Gratwanderung zwischen optisch ansprechendem Endgerät und Miniaturtechnik ist natürlich nicht einfach.

Wer ältere Spiele spielen will der findet diese aber in den meisten Fällen auch im Internet. Unter der Rubrik Retro oder Abdoneware findet man im Netz nahezu jedes Spiel das mindestens 10 Jahre alt ist und sich zu spielen lohnt. Das Internet bietet aber auch eine Menge spannende kostenlose Online-Spiele die man ausprobieren kann. Da fragt man sich zurecht ob es sich wirklich lohnt eine Retro-Konsole herauszubringen, die nicht einmal mit neuen Spielen erweiterbar ist. Immerhin bieten Retro-Betriebssysteme für Mini-Computer, wie zum Beispiel dem Raspberry Pi, eine gute Möglichkeit die klassischen Systeme wieder neu zu beleben.

Stellt sich die Frage, warum man eine Retro Mini Konsole braucht

Natürlich stellt sich die Frage, technisch gesehen ist die Mini-Retro-Konsole, egal welche, totaler Unsinn. Finanziell gesehen stellen Retro-Konsolen mit 100 Euro oder mehr einen großen Kostenpunkt dar, die enthaltene Technik ist wesentlicher wert und ein Mini-Computer kann mit einer Menge Software bestückt werden und ist kompatibel mit nahezu jedem Controller, aber – und dieses Aber muss man groß schreiben: Eine Retro-Konsole sieht genauso aus wie die klassischen Konsolen, die wir aus unserer Kindheit kennen.

Sie verfügen über die gleichen Controller wie damals und bieten uns eine legale Sammlung der besten Spiele von damals. Das erhält nicht nur einen Teil des Charmes von damaligen Zeiten sondern auch das wahre Retro-Gefühl.

Zusätzlich bieten uns diese Konsolen einen gewissen Gegenwert. Sammler zahlen für originalverpackte Retrokonsolen bereits heute deutlich mehr als sie vor einem halben Jahr gekostet haben. Die Wertsteigerung der Retro-Konsolen ist teilweise in kürzester Zeit bereits enorm. Es ist anzunehmen, dass originalverpackte Ware durchaus als Wertanlage zu sehen ist.

Kurzum: Eine Retro Konsole ist nicht nur ein offiziell lizensiertes Produkt mit dem echtem und wahrem Retro-Feeling, sondern auch eine Wertanlage, zumindest so lange es noch Sammler gibt. Leider bieten die Retro-Konsolen ein geringes Preis-Leistungsverhältnis. Moderne Mobiltelefone bieten die Möglichkeit, den Bildschirm auf dem Fernsehen zu spiegeln, per Bluetooth kann dann ein Controller angeschlossen werden und schon kann der Emulator auf dem Smartphone schon nahezu alle Konsolen ersetzen. Ob man wirklich eine Retro-Neuauflage seiner Lieblingskonsole benötigt, ist deshalb eine Frage die jeder für sich selbst beantworten muss.