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Die Fußballweltmeisterschaft ist anfällig für Spielabsprachen, aber die FIFA hat hart durchgegriffen!

veröffentlicht am 26. April 2019      Kategorien Allgemein
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Die Fußball WM 2018 in Russland – sie ist bereits seit einiger Zeit vorbei. Die Franzosen sind Weltmeister und Kroatien ist Vize-Weltmeister. Die Deutschen? Sie waren leider “nur Statisten”. Doch wie konnte das alles passieren? Weltklasse Teams packten frühzeitig die Koffer oder waren gar nicht bei der WM dabei! Der Buchautor Declan Hill fasste bereits zu Beginn des Jahres 2018 ein sehr heißes Eisen an, indem er den Akteuren und Teilnehmern Spielmanipulationen bei der Fußball WM unterstellte. Er war der festen Ansicht, dass bei der WM 2018 in Russland Begegnungen stattfinden werden, die zugunsten der Wettmafia beeinflusst werden. Sogar professionelle Glücksspieler gaben ihm darin recht.

Ist es überhaupt möglich, Spielabsprachen zu treffen?

Anders als beim Online Glücksspiel, wo die Spieler jedes Online Casino zuerst testen und ihre Gewinnchancen überprüfen können, gibt es bei Sportwetten keine kostenlosen Testrunden. Die Profi-Wetter müssen sich entscheiden, welches Team gewinnt oder verliert und darauf ihre Wetten platzieren.

In Hinsicht auf die Spielabsprachen bei einer Fußball WM erklärten der Kanadier Declan Hill sowie der deutsche Profiwetter Dirk Paulsen, dass es möglich ist, Spielabsprachen zu treffen. Beide waren vor Beginn der letzten WM davon überzeugt, dass von der Wettmafia auch die Spiele einer Weltmeisterschaft manipuliert werden können. Eigentlich sind laut der Aussage von Hill vor allem die Spielklassen in Süd- und Osteuropa davon betroffen, aber auch die von Lateinamerika und Asien – doch auch in anderen Teilen Europas sind Spielabsprachen nichts Ungewöhnliches, wie die neuesten Nachrichten zeigen.

Paulsen führte im April 2018 als Beispiel die WM 2006 in Deutschland an, um die These zu untermauern. Nicht nur bei ihm hinterließ das Gruppenspiel Ukraine vs. Tunesien einen faden Beigeschmack, denn trotz schwacher Leistungen siegte die Ukraine mit 1:0. Der Glücksspieler erklärte, dass der Schiedsrichter ein Tor Tunesiens sowie mindestens einen Elfmeter gegen die Mannschaft der Ukraine nicht gegeben hat. Damit schob er dem Schiedsrichter die zentrale Rolle in der Manipulation zu. Dem fügte er hinzu, dass es “Wahnsinn” sei, den größten Teil der Mannschaft zu bestechen, damit diese ein Spiel verliert.

32% gingen von Spielabsprachen aus

Doch nicht nur die beiden “Profis” gingen davon aus, dass es zu Spielabsprachen kommen wird, sondern auch die Russen in Hinblick auf die WM 2018 im eigenen Land. So ging fast jeder vierte Russe (23%) davon aus, dass es wahrscheinlich illegale Einflussnahmen bei den Spielen geben wird und 9% gingen sogar fest davon aus. Interessant bei der Umfrage war, dass ganze 17% der Befragten das eigene Land in Bezug auf illegale Absprachen anfällig sahen. Auf Platz 2 folgte Deutschland mit 12% und England mit 11%.

FIFA seit 2012 mit Sanktionen gegen Spielabsprachen

Die FIFA hat bereits im Jahr 2012 im Kampf gegen Spielabsprachen und im Streben nach Fairplay und den Grundfesten des Sports wichtige Entscheidungen getroffen. Dafür hat die FIFA eine Zusammenarbeit mit Interpol über zehn Jahre vereinbart, um dieser Praxis entgegenzuwirken. Seitens Interpol hieß es, dass es bei den Spielabsprachen um Geld geht und dass illegale Wetten dahinter stehen. Diese umfassen laut Interpol einen Markt, der Hunderte Milliarden Euro schwer ist und das pro Jahr. Laut Schätzungen sollen sich die Einnahmen der Buchmacher sogar im selben Rahmen wie die der Coca-Cola Company bewegen.

Spielabsprachen gibt es noch immer

Doch nicht nur bei Fußball Weltmeisterschaften ist mit Spielabsprachen zu rechnen, sondern auch außerhalb der großen Fußballwelt, wie beispielsweise in Belgien. Im Oktober 2018 kam es dort zu Verhaftungen von einigen Prominenten und so drohte dem belgischen Fußball ein Korruptionsskandal riesigen Ausmaßes.

Betroffen war davon die höchste belgische Liga (Jupiler Pro League). In Gewahrsam genommen wurde beispielsweise Ivan Leko vom Meister FC Brügge. Auch der beliebteste Spieler der Belgier, Mogi Bayat, der angeblich der Strippenzieher sein sollte, wurde verhaftet. Die Vorwürfe: Geldwäsche und Spielmanipulation. Neben diesen beiden wurden auch einige Erstliga-Schiedsrichter verhaftet. Darunter befanden sich die beiden Unparteiischen Sebastien Delferiere und Bart Vertenten. Sogar der ehemalige Manager von Anderlecht, Herman Van Holsbeeck, und noch ein weiterer Spielagent wurden in Gewahrsam genommen.

Vorausgegangen waren den Verhaftungen monatelange Ermittlungen, da die Abteilung Sportbetrug der Bundespolizei Ende des Jahres 2017 Hinweise erhalten hatte. In diesem Zusammenhang kam es zudem zu Ermittlungen in 13 anderen Ländern wie Frankreich, Luxemburg, Zypern, Serbien und anderen.

Ob sich in Zukunft etwas ändern wird, ist fraglich und bleibt abzuwarten.