Review

Playstation Vita-Review

Virtua Tennis 4: World Tour Edition

veröffentlicht am Sonntag, den 04. März 2012
Entwickler
SEGA
Genre
Sport
Erscheinungsdatum
22. Februar 2012

Fast ein Jahr nach der Rückkehr des legendären Tennisspiels Virtua Tennis für Heimkonsolen kommt Virtua Tennis 4 World Tour Edition als einer der Launch-Titel für die PSVita. Worin es sich vom „Großen Bruder“ unterscheidet und ob alleine dieses Spiel den Kauf einer neuen Konsole rechtfertigt, erfahrt ihr in diesem Test.

Eine Sache vorweg: Wer Virtua Tennis 4 auf PS3 oder XBOX 360 gespielt hat, wird so gut wie alles schon kennen, denn das Spiel ist eigentlich eine 1:1 Umsetzung. Das zeigt sich unter anderem schon daran, dass es zwar auf der Verpackung den Zusatz „World Tour Edition“ trägt, dieser aber im Spiel selber gar nicht mehr vorkommt. Einzig die Kategorie „VT-Apps“ kommt hinzu, eine Sammlung von Minispielen und Funktionen, die extra für die PSVita neu entwickelt wurden – doch dazu später mehr.
Daneben gibt es traditionell wieder einen World Tour Modus, Minispiele, den Arcade Modus, die Schaukämpfe und Online-Gameplay.

Bevor ihr mit dem World Tour Modus beginnen könnt, habt ihr die Möglichkeit, einen eigenen Spieler zu kreieren. Und hier zeigt sich schon eine der Neuerungen gegenüber der Heimkonsolen, denn nun könnt ihr dank der Frontkamera der PSVita euer eigenes Gesicht auf einen selbstkreierten Spieler legen. Das macht das Spielgefühl um einiges „persönlicher“ und ihr selbst könnt virtuell gegen 22 Tennisspieler wie Novak Djokovic, Caroline Wozniacki aber auch Tennislegenden wie Boris Becker und Jim Courier antreten.

Die World Tour ist ähnlich einem Brettspiel strukturiert: Durch Karten mit Nummern, von denen ihr jede Runde eine hinzubekommt, könnt ihr eine bestimmte Anzahl von Feldern voranschreiten, welche euch quer über die ganze Welt schicken. Auf diesen Feldern sind neben Turnieren auch Minispiele, Charity-Ereignisse und Urlaubsorte verzeichnet. Diese Urlaubsorte sind nötig, damit ihr eure Kondition, welche durch Übungsmatches, Turniere und Training allmählich geleert wird, wieder auffüllt. Für alle Ereignisse bekommt ihr Erfahrungspunkte, die zum einen den Rang verbessen und zum anderen die Qualifikationsbedingungen für bestimmte Turniere sind. Daneben verdient ihr euch Geld für neue Kleidung und Accessoires.

Zu den Minispielen gehören zum Beispiel Tonzielschießen, ein Spiel, in dem ihr versuchen müsst, vorbeifahrende Tonscheiben mit Tennisbällen zu zerstören. Oder auch das Münzenmatch, bei dem ihr, während ihr gegen einen COM Gegner spielt, Münzen vom Feld sammeln müsst. Diese Spiele sind ähnlich Virtua Tennis 4 sehr abwechslungsreich, auf Dauer jedoch eintönig.

Spielmechanisch ist Virtua Tennis auch auf der PSVita sehr gut umgesetzt, sowohl die Steuerung mit den Tasten, als auch über den Touchbildschirm funktionieren ohne große Probleme. Beide Varianten sind während des Spiels jederzeit nutzbar. Es empfiehlt sich jedoch eher die Tastenbenutzung, da sonst das Spielgeschehen etwas zu unübersichtlich wird und man ein besseres Gefühl für die Ballwechsel entwickelt.

Kommen wir nun zu den VT-Apps, eine kleine Reihe von Spielapplikationen, die extra für die PSVita erstellt wurden. In einem VR-Match, in dem ihr aus der Ego-Perspektive ein Spiel bestreitet, könnt ihr euch durch die Bewegung der PSVita um 360° bewegen. Diese Funktion funktioniert sehr gut und macht überraschenderweise viel Spaß. Im Touch VS-Modus könnt ihr dank des Touchscreens zu zweit auf einem Bildschirm spielen – das Spielfeld wird hier in der Vogelperspektive dargestellt. Mit der VT-Kamera könnt ihr Fotos von Spielern schießen, die dorthin projiziert werden, wo ihr ein Foto macht. Die Augmented-Reality-Karten, die jeder Konsole beiliegen, werden dabei jedoch nicht genutzt, sodass ihr die Figur selbst justieren müsst. Zum Schluss befindet sich noch das Minispiel Schaukelschiff auf der Cartridge, bei dem ihr den Bewegungssensor nutzt, um ein Schiff zu neigen, und gleichzeitig versucht, die dort angebrachten Zielscheiben zu treffen.

Bei allen Funktionen ist zu fragen, warum sie nicht Einzug in das generelle Spiel gefunden haben, sondern nur als Zusatz „hinten dran“ eingefügt wurden. Schade eigentlich, aber es macht nochmal deutlich, dass das Spiel eher eine einfache Portierung von den Heimkonsolen ist.

Grafisch zeigt sich Virtua Tennis 4: World Tour von seiner besten Seite. Es gibt keine gravierende Unterschiede zur Heimkonsolen-Version. Die Figuren sind sehr detailliert und die Umgebungen abwechslungsreich.

Im Onlinemodus könnt ihr gegen andere Virtua Tennis- Spieler euer Glück versuchen. Dieser funktioniert ohne weitere Probleme. Leider kann man hier weder gegen PS3-Spieler über das Internet spielen, noch gibt es einen Modus, um sich lokal mit dem PS3 Spiel zu verknüpfen.

Fazit von
7
Virtua Tennis 4 World Tour Edition hat viel Potential … verschenkt. Es ist eine 1:1 Umsetzung der Heimkonsolen-Version, um es klar zu sagen. Alle Funktionen, die durch den VT-App-Modus angeboten werden, hätten auch einen Platz im eigentlichen Spiel verdient. Gerade die Augmented-Reality-Karten mit denen man ein Tennisfeld auf dem eigenen Schreibtisch hätte aufbauen können, hätten die Karriere sehr bereichert. Insgesamt jedoch ein gutes Tennis Spiel für die Hosentasche mit Ausbau-Fähigkeiten für eventuelle Nachfolger.
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