Review

Dreamcast-Review

Virtua Tennis

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Hitmaker
Genre
Sport
Erscheinungsdatum
September 2000

Grafik:


Dank bestem Motion-Capturing und gelungenem Stadiondesign erreicht Virtua Tennis Fernsehübertragungsqualität und lässt den Spieler wirklich staunen. Die Sportler bewegen sich sehr realistisch über das Feld (auf rotem Sand hinterlassen sie sogar kleine Staubwölkchen!) und nehmen alle Bälle physikalisch korrekt an. Eine echte Augenweide! In den tollen Replays ist sogar ihr Mimenspiel zu erkennen. Daneben kann man auch noch ein 3D-animiertes Publikum bewundern, das während des Spiels aber aus aktiven 2D-Bitmaps (wie bei NBA 2K) besteht. An Balljungen, Linien- und Schiedsrichter hat man natürlich auch gedacht!

Sound:
Die erstklassigen Soundeffekte intensivieren das Tenniserlebnis noch. So stöhnen die Spieler bei langen Bällen, die bei jedem Belag zusätzlich anders klingen. Auch die verschieden starken Schläge sind originalgetreu vertont. Für die richtige Atmosphäre sorgen die Zuschauer, welche die Ballwechsel stets akustisch richtig begleiten. So geht bei besonders engen Kämpfen immer ein erstauntes Raunen durch die Tribünen. Auch der englische Schiedsrichter hört sich sehr überzeugend an, und spricht in der Frankreich-Stage sogar französisch! Einzig und allein die rockige Hintergrundmusik ist Geschmackssache, fällt aber nicht so sehr auf die Nerven.

Handling:
Das super simple Gameplay mit Stick und zwei Buttons macht den Einstieg wirklich für jeden leicht! Trotzdem schafft Sega es, die Ballwechsel nie plump wirken zu lassen und überrascht mit unnachahmlicher Spieldynamik, die jeden sofort fesselt. Mit der Zeit kann man seine Schläge in Sachen Schnelligkeit und Platziertheit noch weiter perfektionieren und bekommt immer mehr ein Gefühl dafür, wo man hinschlagen muss, um den Gegner zu besiegen.

Modi / Motivation:
Die Matches an sich können schon lange unterhalten. Besonders mit mehreren Spielern (Single 2, Double bis 4) vergeht dank des hohen Spielspaßes eigentlich nie die Lust. Um den Einzelspieler lange genug bei Stange zu halten, hat man einen coolen World-Circuit-Modus eingebaut in dem man zahlreiche Single- und Double-Matches bestreiten muss, um sich in der Weltrangliste nach oben zu kämpfen. Für eine nette Abwechslung sorgen die genialen Mini-Games, die zusätzlich als gewisses Training dienen. Mit ihnen kann man sich wirklich stundenlang befassen. Bei Erfolgen gibt’s Geld welches man in neue Trikots investieren kann. Leider fand ich den Schwierigkeitsgrad teilweise sehr fordernd. Die Level 3 und 4 Einzel-Begegnungen habe ich erst nach langem Üben bewältigt.

Fazit von
8
Virtua Tennis ist ein grandioses Spiel. Dank segatypischen (einfachem wie genialem) Gameplay spielerisch eine Klasse für sich und durch herausragende Technik der Wirklichkeit sehr nahe, vermittelt dieser Arcade-Titel wirklich perfektes Tennisfeeling mit allem was dazu gehört: Jubelarien, spannende Stimmung und auch Frust. Dank dieser Qualitäten sind gerade Multiplayerpartien immer wieder sehr spaßig! Leider bin ich eher selten zu diesen gekommen und habe mich meistens an den fiesen CPU-Spielern im World-Circuit-Modus geärgert. Daher auch meine verhältnismäßig niedrige Wertung! Zu bemängeln wäre sonst noch das Fehlen von offiziellen ATP-Tunieren, mehreren Spielsätzen sowie weiblichen Stars und etwas bekannteren männlichen Spielern. Das sind aber eigentlich nur Nebensächlichkeiten bei diesem Sportspiel-Knüller!
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