Review

Playstation Portable-Review

Virtua Tennis World Tour

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Sumo Digital
Genre
Sport
Erscheinungsdatum
01. September 2005

Gleich zum Start der PSP veröffentlicht SEGA ein Spiel mit einem nicht unbekannten Namen; Virtua Tennis World Tour. Schon zu Dreamcast Zeiten war der Name Virtua Tennis ein Garant für erstklassigen Tennisspaß, spannende Multiplayermatches und flotte Spielbarkeit. Doch kann SEGA´s neuester Ableger mit den beiden ruhmreichen Dreamcast Vorgängern mithalten?

Das Spiel:
Bereits im Hauptmenü fallen die Ähnlichkeiten zu Virtua Tennis 2 auf; die meisten Spielmodi wurden 1:1 übernommen. Herzstück des Spiels ist der titelgebende World Tour Modus. Hier erstellt ihr euch anfangs einen Spieler sowie eine Spielerin und versucht, die Karrierleiter bis zum ersten Platz zu ersteigen. Dass das nicht einfach wird, ist klar, also müsst ihr eure Schützlinge in den diversen Minispielchen trainieren. So verbessert man aufschläge, indem man Kegeln umschießt, flinker wird der Spieler, wenn er Fahnen einsammeln muss während er Bällen ausweicht und so weiter. Der Großteil dieser Spiele ist relativ fordernd, da man jedoch auch bei Versagen Erfahrung erhält, können auch nicht so gute Spieler ihre Charaktere verbessern.

Hat man genug trainiert und fühlt sich in Form, kann man an einem der regelmäßig stattfinden Turniere teilnehmen. Diese teilen sich auf in Einzel, Doppel oder gemischtes Doppel. Im letzteren Modus könnt ihr eure sonst immer getrennten Spieler erstmals zusammen auf das Spielfeld schicken.
Gewinnt ihr ein Turnier, erhaltet ihr ein dickes Preisgeld. Mit diesem Geld verpflichtet ihr euch etwa einen Partner für zukünftige Doppelspiele, kauft neue Schläger oder schaltet neue Plätze frei.
Je weiter ihr im World Tour Modus voranschreitet, desto mehr Turniere und Geschäfte eröffnen sich euch. Insgesamt motiviert dieser Modus sehr, leider wird man oft gezwungen, eine Zeit lang zu trainieren. Vor allem, wenn man auf einem niederen Rang ist, kann man nicht an allen Turnieren teilnehmen und muss sich somit die Zeit mit Training vertreiben.

Natürlich ist die Welttournee nicht der einzige Spielmodus. Wer eher auf unkomplizierte Tennismatches steht, wird mit dem Turnier seine helle Freude haben. Wie auch früher der Arcade Mode schnappt ihr euch hier einen der 16 Originalspieler oder einen eigenen aus der Welttournee und versucht, siegreich aus den nächsten 5 Matches hervorzugehen. Dank aktualisierter Lizenz sind diesmal auch die meisten aktuellen Profispieler vertreten, wie zum Beispiel Roger Federer, Andy Roddick und Maria Sharapova.

Wer keine Lust mehr auf richtige Tennismatches hat, sollte den Ballspielen einen Besuch abstatten. Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von 4 Minispielchen, die euch abseits der harten Matches die Zeit vertreiben.

Im Blockbuster Modus müsst ihr in bester Tetris Manier Blöcke auflösen, indem ihr sie mit dem Ball trefft. Bei Balloon Smash müsst ihr Luftballons durch Treffer mit dem Ball zum Platzen bringen. Je mehr ihr trefft ohne den Ball zu verlieren, desto mehr Punkte gibt´s für jeden geplatzten Ballon. Des Weiteren gibt es noch Fruit Dash, wo ihr Früchte einsammeln müsst während ihr Bällen ausweicht und Blocker, wo man vor einer Wand aus Blöcken steht und alle Bälle abwehren muss, damit sie die Wand nicht zerstören.

Wie auch schon die großen Brüder läuft Virtua Tennis World Tour erst im Mehrspielermodus zur Höchstform auf. Zwei bis 4 Spieler können gleichzeitig spielen, bei 4 oder 3 Spielern natürlich nur im Doppel. Wer ein Doppel mit nur einem Freund spielen möchte, schaltet einfach zwei Computerspieler dazu.

Leider trübt ein Faktor den Mehrspielerspaß: Die Verbindungsgeschwindigkeit ist nicht die Schnellste, sodass vor allem das Timing für den Aufschlag zur Glückssache wird. Das ist schade, vor allem, da die gesamte Ausstattung des Mehrspielermodus vorbildlich ist.

Wer die Vorgänger gespielt hat, wird auch sofort mit der Steuerung zurechtkommen, die gleichzeitig simpel, intuitiv, wie auch genial ist. Eine Taste für den normalen Schlag, eine Taste für das Lob. Steuern lässt sich die Figur wahlweise mit dem Steuerkreuz oder dem Analogstick, wobei letztere Variante die bessere Wahl ist. Wer sich an den kleinen PSP Stick gewöhnt hat, läuft einfach präziser über das Feld.

Die Technik:
Bei der Präsentation gibt sich das Spiel keine Blöße. Die Levels sehen sehr gut aus, die Spieler auch, wenngleich sie etwas kantig geraten sind. Leider leidet das Spiel extrem unter Treppchenbildung, was aber nur vor dem eigentlichen Match auffällt. Während den Matches läuft die Action flüssig über den Bildschirm, leider stockt alles unverständlicherweise kurz vor jedem gemachten Punkt.

Wie immer erstklassig sind die Animationen der Spieler, sei es nun ein schneller Richtungswechsel oder die Faust, die vor Freude über den Sieg in die Luft wandert, alle Profis bewegen sich realistisch wie nie.

Musikalisch geht es eher unauffällig zur Sache, der akustische Höhepunkt sind sowieso nicht die Musikstücke sondern die Geräusche. Das Quietschen der Turnschuhe auf dem Boden, realistische Schlaggeräusche bei jedem Ballwechsel, all dies vermittelt einem das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein. Der Schiedsrichter, der je nach Austragungsort der Spiele eine andere Sprache spricht, tut sein Übriges.

Alles vermasselt hat SEGA allerdings in punkto Ladezeiten. Nicht nur, dass das Spiel vor jeder Trainingseinheit und vor jedem Match mindestens 10 Sekunden laden muss, auch die einzelnen Menüpunkte werden nach und nach geladen. Wer schnell auf der Weltkarte zum nächsten Shop will, muss bei rund jedem dritten Punkt anhalten, weil das Spiel nicht fertig wird mit Streamen.

Fazit von
8
Virtua Tennis ist Virtua Tennis, ob nun auf der PSP oder der Dreamcast. Dass diese Aussage durchaus positiv zu verstehen ist, wissen alle Veteranen. Die PSP Fassung befindet sich auf einem gleich hohen Niveau wie die Vorgänger. Der World Tour Modus motiviert, die Mehrspielermatches sind spannend und spaßig, die Präsentation stimmt. Lediglich die furchtbaren Ladezeiten und die etwas lahme Wirelessverbindung trüben den Spielspaß. Das ändert jedoch nichts an dem hervorragenden Spielprinzip, das einfach Spaß macht. Tennisfreunde sollten auf jeden Fall zugreifen. Sportmuffel können jedoch auch ein Spielchen wagen, es lohnt sich!
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