Review

Xbox 360-Review

Virtua Tennis 3

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Sumo Digital
Genre
Sport
Erscheinungsdatum
30. März 2007

Lange mussten die Fans auf eine Fortsetzung von Virtua Tennis 2 warten – das enttäuschende Remake des zweiten Teils für die PS2 sowie World Tour für die PSP nicht mitgerechnet, kommt man auf eine stattliche sechs Jahre andauernde Durststrecke. Vieles hat sich zwischenzeitlich auf dem Markt verändert: Sega ist nicht länger Hardware-Hersteller und die 128bit Generation schon praktisch Schnee von gestern. Sind wirklich all guten Dinge drei und kann der neueste Ableger der beliebten Tennis-Serie unter diesen Umständen vergangene Erfolge wiederbeleben? Oder ist es lediglich eine Reminiszenz an glorreiche, vergangene Tage?

Geschliffen, poliert und altbekannt
Einen positiven Eindruck hinterlässt bereits der erste Blick auf das Hauptmenü. Hier tummeln sich unter den Auswahlmöglichkeiten unter anderem der beliebte World Tour Modus und der Tournament Modus (früher Arcade Modus).
Letzterer eignet sich eher für eine Reihe Partien zwischendurch, wohingegen der World Tour Modus das Herzstück des Spieles darstellt. Nach der Wahl, ob man lieber mit Männlein oder Weiblein eine Karriere startet, imitiert man Gottes Handwerk und bastelt sich aus mehreren, wählbaren Frisuren, Kleidungsstücken und erstmals mehr oder weniger frei konfigurierbaren Gesichtszügen seinen Traumspieler zusammen – oder eine Witzfigur, je nach Belieben. Die Wahl des Aussehens hat keinerlei Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der World Tour, lediglich die Wahl des Geschlechts beeinflusst die Spielgeschwindigkeit; männliche Spieler schlagen den Ball um Einiges schneller über den Court als ihre bessere Hälften. Bei gemischten Matches – sprich Mann gegen Frau – wird das aber ausgeglichen, sodass keinerlei Nachteile entstehen, entscheidet man sich anfangs für einen Nachfolger Evas.

Wie gehabt sind auf dem Globus mehrere Icons verteilt. Viele davon sind Trainingseinheiten in Form eines Minispieles. So trainiert man seine Künste im Aufschlag durch das Umschießen von Kegeln, seine Beinarbeit bringt man auf Fordermann, indem man Obst einsammelt während man riesigen Tennisbällen ausweicht usw. Da für jede Kategorie in der persönlichen Fähigkeitenliste (Aufschlag, Beinarbeit, Schlag, Volley) zwei oder mehrere entsprechende Minispiele verfügbar sind, findet man schnell die persönlichen Favoriten und vergießt fortan auf deren Plätze virtuellen Schweiß, um RPG typisch die einzelnen Fähigkeiten hochzuleveln – bis zur Maximalstufe 30.

Da das auf die Dauer allerdings ziemlich eintönig werden kann, lässt sich in der neuen Tennis-Akademie das Praktische mit dem Nützlichen verbinden. Während man langsam in die Finessen der nahezu perfekten Steuerung eingeweiht wird (Wie schlage ich einen kurzen Ball? Was hat es mit dem Slice auf sich?), freut sich die Spielfigur nach jeder überstandenen Übung über eine Handvoll Erfahrung für jede Fähigkeitenkategorie.

Warum aber überhaupt trainieren? Ganz klar; damit man bei den zahlreichen Cups eine gute Figur macht und wenn möglich häufig als Sieger das Spielfeld verlässt. Nach jedem gewonnenen Cup gewinnt man nicht länger ein fettes Preisgeld wie in den Vorgängern; vielmehr wird euer Schützling mit neuen Schuhen, neuen Klamotten oder sonstigem, optischen Schnickschnack eingedeckt. Einen Laden zum Erwerb all dieser Goodies gibt’s nicht mehr – schade.

Als Nummer 300 der Weltrangliste ist man anfangs ein kleiner Fisch – mit anhaltenden Erfolgen in den Cups allerdings arbeitet man sich höher und höher bis zum finalen Duell gegen die Nummer 1. Bis dahin dürften rund 10 Spielstunden und 3 bis 4 Spieljahre vergangen sein. Und rein informationshalber; die Spielfigur altert nicht.

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