Review

Xbox 360-Review

Viking: Battle for Asgard

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009

Auf jeder der drei Inseln steht von Beginn an ein freundlich gesinntes Lager zum Rückziehen zur Verfügung. Von dort aus startet ihr euch nach einem eventuellen Ableben. Während sich dessen Bewohner die Zeit mit Straßenkämpfen vertreiben, gemütlich ums Feuer sitzen oder ihr Met schlürfen und sich wenige Zeit später übergeben, habt ihr dort die Möglichkeit allerlei Kampfutensilien wie Heiltränke und Wurfäxte, aber auch magische Elementarkräfte zu erwerben. Gänzlich neue Waffen oder Rüstungsgegenstände gibt’s jedoch nicht; ihr kämpft das ganze Spiel über mit ein und derselben Axt beziehungsweise Schwert. In so genannten „Duellarenen“ lassen sich jedoch neue Fähigkeiten erwerben, um die beiden Kriegswerkzeuge noch effektiver schwingen zu können.

Sind dann alle Vorbereitungen getroffen, sprich alle Missionen erfüllt, Wikinger-Armee aufgestellt, Inventar aufgestockt und Waffen kriegsbereit gemacht, erwarten euch die pompösen Massenschlachten, die die Höhepunkte in „Viking: Battle for Asgard“ darstellen und eigentlich schon allein ein Kaufgrund sind. Wenn ihr mit hunderten Gefährten im Rücken einen Hang hinunter geradewegs auf die mindestens genauso große Schar Untoter stürmt, dann sind das die ganz großen Momente im Spiel mit Gänsehautfeeling. In den Kämpfen konzentriert ihr euch jedoch weniger auf die Massen von „normalen“ Zombie-Krieger sondern setzt alles daran, die gegnerischen Schamanen auszulöschen, da diese stetig feindliche Verstärkung heraufbeschwören. Auch müsst ihr euch um die wirklich großen Fische kümmern, die eure Kumpanen nicht zur Strecke bringen können: Riesen und Recken, also besonders mächtige Krieger. Sie müssen zuerst mit normalen Attacken geschwächt werden, ehe ihnen in Quick-Time-Events gepaart mit gewaltverherrlichenden Animationen endgültig der Garaus gemacht wird.

Während Blut sowieso wie in Strömen fließt, geht es auch sonst wahrlich nicht zimperlich zu und die Zombies verlieren allerhand essentieller Körperteile; sie werden mit den Finishing-Moves enthauptet, von Armen befreit, gespalten, aufgespießt oder einfach nur zerhackt – in Zeitlupe, richtig gut in Szene gesetzt versteht sich.

Zu ungewollt langsameren Bildern kommt es teilweise in den gigantischen Schlachten, wenn die Framerate vor der immensen Kriegeranzahl in die Knie geht. Auch sonst gibt es einige grafische Unzulänglichkeiten. Es treten vereinzelt Popups auf, Lippen bewegen sich nicht beim Sprechen und vor Allem beim Gras bemerkt man deutlich den Bildaufbau. Das macht die prächtige Gestaltung der Umgebung sowie die herrliche Aussicht von manch Felsvorsprung jedoch wieder wett, sodass das Spiel letztendlich einen ordentlichen optischen Gesamteindruck hinterlässt. Lobend zu erwähnen sind die quasi nicht vorhanden Ladezeiten – ist eine komplette Insel zum Spielstart einmal in den internen Speicher geladen, erwartet euch erst nach deren Beendigung der nächste Ladebildschirm. Sehr vorbildlich!

Soundtechnisch zeigt sich der Titel ziemlich gespalten. Auf der einen Seite untermalen majestätische Klänge perfekt die großen Gefechte und die Effekte im Kampf können auch überzeugen. Dagegen fehlen auf der anderen Seite manche Geräusche gänzlich und beim Erkunden der Inseln ertönt lediglich Vogelgezwitscher oder der Regen.

Multiplayer- oder gar Online-Modi hat The Creative Assembly leider völlig vergessen.

Fazit von
8
Anfangs war die Enttäuschung darüber groß, dass es nur so selten zu den Massenschlachten kommt und man die meiste Zeit alleine die Inseln erkundet. Aber es sind gerade diese Passagen und die Schleichabschnitte, die enorm viel Spannung für die großen Kämpfe aufbauen – die dann alle Strapazen wie das später ziemlich zähe, da abwechslungsarme Gameplay vergessen lassen und vollends überzeugen. Letztendlich ist „Viking: Battle for Asgard“ ein solider Mix aus Action-Adventure und Hack’n’Slay mit mehr Potential, das hoffentlich in einem Nachfolger ausgeschöpft wird.
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