Review

Xbox 360-Review

Universe at War

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009

Theoretisch über jeden Zweifel erhaben ist der Online-Modus. Hier wählt man grob eingeteilt zwischen zwei Spielmodi. Einerseits existiert die Möglichkeit, auf einer von 24 Karten mit der Rasse seiner Wahl gegen einen oder mehrere Gegner zu Felde zu ziehen, andererseits existiert auch eine abgeänderte Form des Szenario-Modus für Online-Kompetitionen. Auf die Echtzeit-Kompenente wurde hier verzichtet, stattdessen wählt man sich ein Gebiet aus, um das man kämpfen will und wartet auf einen Gegner. Und das ist der Knackpunkt, welcher auch das diesen Abschnitt einleitende „theoretisch“ erklärt, denn: Mitspieler sind extrem rar gesät. Nur zwei Gleichgesinnte liefen uns während unserer Testphase über den Weg – zu wenig, um wirklich Spaß haben zu können. So bleibt trotz guten Ideen wie der Kombination von PC- und XBox360 Spielern ein fader Nachgeschmack, für den man die Entwickler allerdings nicht verantwortlich machen kann.

Schuldig im Sinne der Anklage sind die Jungs und Mädels von Petroglyph hingegen für die technische Seite von Universe at War. Dass die eigentliche Grafik mit kargen, dunklen Landschaften und detailarmen Figuren nur aufgrund der Auflösung als Next-Gen Optik herhalten könnte, ließe sich aufgrund der Natur des Spiels verschmerzen. Dass es jedoch beim Scrollen über das Krisengebiet teilweise in Diashow-Ausmaßen ruckelt, ist weniger schön.
Dazu kommt eine suboptimale Kameraeinstellung, welche grundsätzlich zu nahe am Geschehen ist, auch in der höchsten Zoomstufe. So kommt man nicht umher, sehr viel Scrollarbeit zu leisten und häufig den Blickwinkel zu drehen.

Gut gelungen hingegen ist der Soundtrack, welcher von den elektrischen Tönen der Novus bis hin zum mystischen Getrommel der Masari für jede Situation die passende Melodie auflegt. Vorbildlich ist auch die komplette Eindeutschung, auch wenn die Sprecher ihre Arbeit eher schlecht als Recht machen. Trotzdem kommen so auch Nichtkenner der englischen Sprache auf ihre Kosten.

Fazit von
8
Das pompöse Render-Intro lässt viel erwarten – und man wird nicht enttäuscht. Der Umfang ist überwältigend, die Steuerung erstaunlich gut und die Story trotz miserabler Erzählweise sogar zeitweise spannend. Kritik kann man bloß an der technischen Umsetzung üben, die zweifellos das Resultat einer schlechten Portierung ist.
Auch enttäuschend ist verständlicherweise die Unterbevölkerung der Onlinewelten. Wer nicht zufällig einen Bekannten mit einem Strategiefaible hat, bleibt offline oder nutzt den „Aktualisieren“-Button grundlos ab.
Trotzdem sollten sich Echtzeitstrategie-Fans davon nicht abschrecken lassen, denn Universe at War: Angriffsziel Erde macht auch offline jede Menge Spaß und ist nicht zuletzt Vertreter eines Genres, das dem geneigten Konsolenspieler nicht viele Alternativen bietet.
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