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Total War: Shogun 2 - Fall of the Samurai

veröffentlicht am Dienstag, den 31. Januar 2012
Entwickler
Creative Assembly
Genre
Strategie
Erscheinungsdatum
23. März 2012

SEGA Germany hat Ende Januar zu sich nach München eingeladen, um den neuen Ableger der beliebten und erfolgreichen Total War-Reihe zu präsentieren. Es geht um die Stand-alone-Erweiterung: Shogun 2: Fall of the Samurai – ein Titel, der, wie der Name bereits vermuten lässt, das Ende der Samurai in Japan nacherzählt. Mit dabei war Al Bickham, seines Zeichens Studio Communication Manager von The Creative Assembly, welcher während des Events für die Präsentation des Spiels und für Fragen zuständig war.

Das Spiel siedelt sich um das Jahr 1864 an. Das Ende der traditionellen Kriegsführung in Japan ist eingeleitet, es stehen sich die Shogunaten (die Traditionalisten) und Imperialisten (die Modernen) gegenüber. Durch die Seefahrer aus Übersee gelangen neue Ideen in die Wirtschaft, Technologie und Politik. Das Zeitalter der Samurai neigt sich dem Ende zu; Briten, Amerikaner und Franzosen beginnen, das Zeitalter des Maschinenpulvers einzuläuten.

Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event

Für die Umwelt des Spiels ergeben sich durch den 300-Jahre Unterschied zum Originalspiel viele Veränderungen, vor allem bei der Waffentechnik (als Anmerkung sei hier erwähnt, dass Fall of the Samurai das "jüngste" Total War-Spiel der Franchise ist). Neben den frisch erfundenen Gatling-Guns werden beispielsweise auch Torpedos werden von den Schiffen abgefeuert. Auch in der Infrastruktur hat sich einiges getan. So gibt es im Laufe des Spiels die Möglichkeit, ein (vorgegebenes) Schienennetz aufzubauen, damit Einheiten schneller von A nach B kommen können. Die moderne Infrastruktur findet sich im Laufe der Zeit auch in Städten wieder – es qualmen die Industrierohre und Gebäudekomplexe werden sichtbar.

Interessant ist dabei auch der stetig wachsende Anteil an westlichen und modernen Klängen in der musikalischen Untermalung des Spiels. Natürlich gibt es wieder für jede Partei neue Agenten im Spiel. So gibt es bei den Imperialisten sogenannte „politischer Aktivisten“, die in einer gegnerischen Stadt die Menschen dazu bringen können, dem Shogunat den Rücken zuzukehren und sich den moderneren Imperialisten anzuschließen. Als „neutraler Agent“ gibt es den „Foreign Veteran“. Befindet sich dieser in einer Stadt, werden Einheiten besser und kosten in der Ausbildung wesentlich weniger. Trifft er auf einen gegnerischen Agenten, so kann er ihn in einem Duell herausfordern. Dieses Mal sind die Religionen (also auch das noch im Ursprungstitel technikfördernde Christentum) nicht mehr wichtig. Stattdessen zeigt sich die Einteilung in der Industrialisierung wieder und dessen Entwicklungsphasen, von denen es insgesamt vier gibt. Denn je stärker der Modernismus, desto schwächer die Tradition.

Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event

Insgesamt soll es 14 neue Landeinheiten und 15 neue Schiffe geben. Im Kampagnenmodus können die neuartigen Schiffe nun auch Städte und Infanterie vom Wasser aus angreifen, büßen dabei aber ihre Präzision ein. Außerdem können die Schiffe in der Schlacht Artilleriegeschosse abfeuern – allerdings nur in bestimmten Abständen, weshalb sie nicht als „Superwaffe“ verstanden werden können. Es gibt außerdem sechs historische Schlachten, die sich aufeinander beziehen. Die Kartengröße ist um halb Hokkaido erweitert worden.

Völlig neu ist der sogenannte „3rd-person-Mode“. Mitten im Kampfgeschehen kann man z.B. die Gatling-Gun live im Spiel benutzt werden, um den Gegner persönlich zu minimiere. Allerdings sollte man im Eifer des Gefechts das Schlachtfeld nicht außer Acht lassen, denn sonst ist das Manöver zwar gewonnen, die Schlacht jedoch verloren.

Die Inselenden haben Verbindungen zu anderen industrialisierten Parteien von Übersee, sodass wieder neue Technologie gefördert werden kann.

Neuerungen gibt es auch im Clan-Entwicklungs-Baum. So werden nun die Zivilpolitik und die Militärstrategie ausgebaut. Diese können bis Level vier ausgebaut werden und erst dann kann man bestimmte Technologien entwickeln. Man kann (zumindest bis zur Grenze der nächsten Strategiestufe) bereits einen bestimmten „Entwicklungsfaden“ entwerfen, damit man ihn nicht jederzeit im Auge behalten muss. Auch in der Rundeneinteilung hat sich so einiges getan: So hat eine Jahreszeit nun sechs Runden (was 24 Runden pro Jahr ergibt). Optisch hat sich neben den grafischen Kleinigkeiten auch das HUD positiv weiterentwickelt. So gibt es neue Sidebars und Mini Icons, welche die Bedienung erleichtern, bzw. die wichtigsten Sachen sichtbarer machen.

Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event Shogun 2 - Fall of the Samurai Presse-Event

Es gibt auch eine Menge an technischen Verbesserungen: so sind die Savegames kleiner (damit ihr immer schön vor den Schlachten abspeichern könnt, ohne dass ihr Angst um eure Festplatte haben müsst). Die Steamcloud ist integriert, sodass ihr von jedem Rechner, auf dem ihr euren Steam-Account anmeldet und das Spiel installiert habt, weiterspielen könnt. Die Wartezeiten bei den gegnerischen Zügen sind um ein Vielfaches minimiert, sodass das Gameplay wesentlich schneller abläuft. Viele dieser technischen Verbesserungen werden auch in das Hauptspiel integriert und über einen Patch hinzugefügt werden.

Ähnlich wie bei Napoleon ist es eine Publisher-Sache gewesen, das Spiel zu einem Stand Alone-Game zu machen. Damit wird der Kundenkreis erhöht und die Hemmschwelle, sich das Spiel zu kaufen niedriger gehalten.

Das Spiel wird übrigens in das Maingame integriert sein. Wer nur Fall of the Samurai kauft, wird in der Infrastruktur des Menüs die anderen beiden Titel „Rise of the Samurai“ und das Hauptspiel grau hinterlegt sehen. Außerdem wird es möglich sei, dass die Shogun 2-Spieler und die Fall of the Samurai-Spieler sich gegenseitig bekämpfen können. Somit wird die bisherige Spielergemeinschaft um die "nur"-Add-on-Spieler erweitert. Mehrere Avatare werden im Multiplayer nun möglich gemacht.

Eindruck von
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Spielgefühl identisch geblieben ist. Technisch sind viele Kleinigkeiten verbessert und neue Elemente hinzugefügt worden. Da das Spiel zeitlich und inhaltlich seinen Schwerpunkt nun auf Schusswaffen gelegt hat, werden auch wieder Spieler angeregt, die vielleicht weniger mit Schwertern und Katanas rumhantieren wollen. Ein großer Pluspunkt ist die Kompatibilität mit dem Hauptspiel Shogun 2. Für Total War-Fans ist es auf jeden Fall Pflicht, Neueinsteiger können sich bis zum (oder mit unserem) kommenden Review noch eine Meinung bilden.
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