Review

PC-Review

Tembo The Badass Elephant

veröffentlicht am Freitag, den 07. August 2015
Entwickler
Game Freak
Genre
Jump'n'Run
Erscheinungsdatum
21. Juli 2015

Mit TEMBO THE BADASS ELEPHANT geht SEGA mit Game Freak, bekannt durch die Pokémon-Reihe, eine Kooperation ein, die es das letzte Mal 1994 mit „Pulseman“ gab. Dieses Spiel ist hierzulande nur über die Nintendo Virtual Console erhältlich. Ob eine nach mehr als zehn Jahren pausierte Zusammenarbeit bessere Früchte trägt als das letzte Spiel, erfahrt ihr in diesem Test.

Der Protagonist und einzig spielbare Charakter ist Tembo, ein Elefant im Ramboverschnitt. Die Story ist relativ simpel: Shell City, die Stadt auf einer erdnussförmigen Insel, wird von sogenannten „PHANTOM“-Streitkräften angegriffen. Da der oberste General sich seiner ehemaligen Einsatz-Truppe erinnert, in welcher Tembo eine markante Rolle gespielt hat, wird der Dickhäuter zu Hilfe gerufen und fliegt mit Hilfe von hunderten Vögeln zum Einsatzort – natürlich nur in der Zwischensequenz, welche durch einfache Bilder illustriert wird. Uns werden drei Ziele vorgegeben: Alle Stadtteile zu befreien, alle Gegner in jedem Abschnitt zu erledigen und je zehn Zivilisten zu retten. Während das zuletzt genannte Ziel rein optional ist, muss man für das letzte Level eines Abschnitts eine bestimmte Anzahl an Gegnern erledigen, was jedoch den meisten Spielern bereits beim ersten Anlauf gelingen sollte. Beim Befreien der Zivilisten werden jedoch auch „Gegnerpunkte“ vergeben, so dass die 100% Marke für das Erledigen aller Gegner immer auch an den Zivilisten hängt.

Die Insel ist in drei Teile eingeteilt, mit je vier Leveln und einem Endboss. Zu Beginn gibt es auch ein kleines Tutoriallevel, in dem die wichtigsten Aktionen erklärt werden. So kann Tembo durch die Sprint-Taste alle Gegner umhauen, die ihm im Weg stehen und damit auch weiter Springen. Wenn man die Sprungtaste länger gedrückt hält, strampelt Tembo in der Luft mit seinen Füßen und kann so für einen kurzen Augenblick auch in der Luft schweben. Drückt man die Sprinttaste in der Luft, schießt Tembo diagonal auf den Boden und springt für einen Moment als Kugel weiter, was für Sonic-Fans wie eine Homing-Attack aussieht. Außerdem kann er im Lauf über den Boden rutschen um niedrige Gänge zu passieren sowie eine Stampf-Attacke und eine „Uppercut“-Attacke ausführen. Und was wäre ein Elefant ohne seinen Rüssel? Damit lassen sich (mit dem nötigen Vorrat an Wasser) brennende Gegenstände löschen oder auch Gegner kurzfristig paralisieren.

Die Gegnervielfalt entwickelt sich mit zunehmenden Spielverlauf – von einfachen „Trampelopfern“ die nur gelegentlich ihre Fäuste einsetzen, über Kamikaze-Langschwertträgern, Scharfschützen, Panzern und Helikoptern bis hin zu Kampfrobotern, die nur eine einzige Schwachstelle auf dem Rücken haben. Da es drei verschiedene Gegnerelemente gibt (Standard, Feuer und Blitz) verdreifachen sich so die Gegnervariationen.

Die Level sind abwechslungsreich und farbenfroh aufgebaut – von der einfachen Stadt, in der man als erstes durch ein riesiges Hochhaus runterstürzt bis hin zum bunten Vergnügungspark ist es nie eintönig. Grafisch macht das Spiel einen Spagat: Während Tembo und alle anderen Figuren zweidimensional sind, ist die Umgebung in dreidimensional in einem passenden Comic-Look gehalten. Da sich das Spiel generell als Plattformer spielt, werden durch die Dreidimensionalität ab und an die Ebenen gewechselt. Die Abschnitte sind leider nur sehr kurz gehalten: Zwischen 10 und 15 Minuten verbringt man maximal pro Level, bei den Endbossen sogar nur maximal 5-10 Minuten. 

Fazit von
8
TEMBO THE BADASS ELEPHANT ist ein Spiel der alten Schule: Die Lernkurve wird bis zum letzten Level immer höhergeschraubt – was zwar zunächst zu einigen Frustmomenten führt, die jedoch mit Übung wieder ausgeglichen werden. Einzig die geringe Spieldauer und der mangelnde Wiederspielwert lassen erahnen, warum das Spiel so günstig ist. Einen Multiplayer sucht man (bis auf Bestenlisten) vergeblich. Vielleicht hören wir ja nochmal Tembos Tröten in naher Zukunft?
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