Review

Dreamcast-Review

Sonic Adventure

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Sonic Team
Genre
Jump'n'Run
Erscheinungsdatum
14. Oktober 1999

Dr.Robotnik lässt nicht locker. Trotz zahlreicher Niederlagen in der Vergangenheit, hat er es sich wieder einmal zum Ziel gemacht, den Hochgeschwindigkeitsigel Sonic zu eliminieren, um danach den ganzen Planeten seiner Herrschaft zu unterwerfen. Die Chancen stehen dafür gar nicht mal schlecht den Eggman, wie von seinen Gegnern stets genannt wird, hat eine neue unvorstellbare Macht entdeckt: Chaos. Dieses Wesen ist eigentlich der imaginäre Bewacher der Chaos-Emeralds, doch Robotnik hat es geschafft, ihn für seine bösen Absichten zu benutzen. Die beiden ziehen nun mit seinem neuen Flagschiff, dem Egg Carrier, durch die Welt um die Smaragde zu finden und sie Chaos einzuverleiben, damit dieser sich in seine ultimative Form verwandelt, die mit ihrer Kraft ganze Städte dem Erdboden gleich machen könnte. Das können Sonic und seine Freunde natürlich nicht zulassen.

Grafisch zeigte SEGA mit Sonic Adventure gleich zum Launch der Dreamcast, was so an Power in ihrer neuesten Konsole steckt. Im Oktober 99 lies das Spiel grafisch wirklich alles hinter sich. Scharfe Texturen, hohe Weitsicht und der schnelle Spielverlauf sorgten für offene Münder. Auch heute sieht man sich den Titel noch gerne an, vor allem weil die Welten sehr schön und detailliert gestaltet sind und der Abwechslungsreichtum ausgesprochen hoch ist: Eis-, Wind-, Feuer-, Ruinen-Level, alles ist dabei! Die klasse inszenierte Story mit den coolen Charakteren ist ebenfalls ein Hingucker!
Beim Sound gibt’s auch viel Positives zu bemerken. Die Sprachausgabe zählt zu den besten die ich je gehört habe, die Dialoge wirken immer sehr überzeugend und können teilweise echt unterhalten. Nach mehrmaligen Durchspielen bleiben sehr viele Sprüche im Kopf hängen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Musik. Die einzelnen Musikstücke passen meist perfekt zum jeweiligen Level und sorgen zusammen mit den abenteuerlichen Soundeffekten für richtig Stimmung - kein Wunder, heißen die Verantwortlichen doch Johnny Gioeli und Jun Senoue, die bereits für so manch andere SEGA-Kracher den passenden Sound lieferten.

Bei der Steuerung gibt es leider zu bemängeln, dass sie etwas nervös ausgefallen ist. Anfangs mag das vielleicht nicht so sehr auffallen. Hat man aber z.B. Super Mario Sunshine durchgespielt und legt dann wieder den alten DC-Hit in die Konsole, spürt man doch deutlich den Unterschied. Die Charas lassen sich aber trotzdem noch recht gut kontrollieren. Nur die teilweise schlechte Kameraführung macht einem etwas zu schaffen! Die verschiedenen Eigenschaften und tollen Mini-Games schaffen jedoch soviel spielerische Abwechslung, dass man über diese kleine Probleme etwas hinwegsehen kann.

Dadurch dass man jederzeit 6 Storystränge spielen kann, ist jede Session etwas anders. Diese kleine Freiheit ist schon mal ganz angenehm und hält die Motivation hoch. Weitere Elemente für den Langzeitspaß sind die kurzweilige Chao-Zucht (ein Chao kann man mit einer Art Tamagotchie vergleichen) und das Sammeln zahlreicher Sonic-Embleme. Etwas seltsam ist nur, dass man nicht mit einem versteckten Extra belohnt wird, wenn man alle hat.

Fazit von
9
Sonic Adventure ist wirklich ein würdiger Nachfolger der Mega-Drive Klassiker. Bis auf ein paar kleine Schönheitsfehler (Kamera, Kollisionsabfrage) stimmt hier einfach alles. Von der ausgezeichneten Technik, über den abwechslungsreichen Spielverlauf, bis hin zur fantastischen Präsentation. Mit diesem Spiel hat man nur Spaß, denn Frust kommt fast nie auf. Wegen der Adventure-Fields und der Chao-Zucht, die sogar unterwegs zum Einsatz kommt, ist man zudem nicht nur mit den Levels beschäftigt und taucht etwas mehr in die Welt von Sonic und seinen Freunden (und Feinden) ein. So sehr, dass man es schon sehr bald durch hat. Macht aber nix, denn die 1 1/2 Wochen die ich das erste Mal gebraucht habe, waren ein echtes Erlebnis. Das Spiel verursacht bei mir heute noch ein ganz besonderes Feeling!
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