Review

Dreamcast-Review

Sonic Adventure 2

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Sonic Team
Genre
Jump'n'Run
Erscheinungsdatum
23. Juni 2001

Zum zehnten Geburtstag von Sonic hat sich sein Entwicklerteam besonders Mühe gegeben und wieder mal ein grafisch sehr beeindruckendes Spiel geschaffen. Solche scharfen und abwechslungsreichen Texturen wie hier gab’s bis Mitte 2001 noch in keinem Spiel zu bewundern. Diesmal wird der Spieler in die Straßen von San Francisco, in den Dschungel, in die Wüste und in viele andere unterschiedliche Welten entführt. Die Hauptfiguren hat man dabei mit etwas mehr Polygonen ausgestattet und der Ablauf ist trotz unzähliger Details schnell und flüssig.

Im Bereich des Sounds gibt es nicht viel bekritteln. Die Soundeffekte sind mal wieder spitze, nur die Musik (unter anderem wieder aus dem Hause Crush 40) hat nicht mehr ganz den hohen Wiedererkennungswert wie im ersten Teil (,passt aber immer noch sehr gut zu den jeweiligen Welten). Auch die Sprachausgabe hat qualitativ einen Schritt zurück gemacht. Manche Dialoge wirken teilweise etwas emotionslos und stupide.

Am Gameplay hat sich nicht allzu viel getan. Es könnte etwas präziser sein und auch die Kameraprobleme haben die Entwickler immer noch nicht in den Griff bekommen. Eigentlich verliert man aber fast nie die Kontrolle, was bei dem teils wahnwitzigen Tempo sehr positiv auffällt. Der spielerische Abwechslungsreichtum hat nur etwas nachgelassen. Hier ist mit je zwei Charakteren das Spielprinzip immer gleich. Einmal geht’s um Highspeed, dann ums Ballern und schließlich ums Edelsteine Suchen. Leider gibt’s auch nicht mehr ganz so viele Mini-Games, dafür kann Sonic jetzt grinden und sich mit seinen Freunden in einem Kartrennen messen.

In Sonic Adventure 2 gilt es wieder Embleme zu sammeln. Diesmal kann man dadurch sogar viele nette Extras freischalten, was auf jeden Fall ein Ansporn zum Weiterzocken sein sollte. Um Embleme zu erhalten muss man in jedem Level fünf Aufgaben mit der Note „A“ bestehen. Eine Übersichtskarte verschafft einem dabei den Überblick, welche Aufgaben noch zu schaffen bzw. zu verbessern sind. Dank diesem motivierendem System sitzt man deutlich länger an Sonic’s Abenteuer, auch wenn es nur zwei Storystränge (Helden, Bösewichte) anstatt 6 gibt. In anderen Bereichen wurde der Umfang ebenfalls erweitert. Die Chao-Zucht besitzt nun so viele Funktionen und Rennen, dass sie eigentlich ein Spiel für sich ist. Natürlich lässt sich ein Chao auch wieder für Unterhaltung abseits der Konsole auf die VMU transferieren. Eine weitere Neuerung ist der Zwei-Spieler-Modus in dem man das gleiche macht wie in den Levels nur gegeneinander. Ist zwar ein ganz netter Zusatz allerdings nicht so spaßig wie alleine.

Fazit von
8
Das hört sich bis jetzt alles ziemlich toll an, doch insgesamt war ich von Sonic Adventure 2 sehr enttäuscht. Warum hat man die Oberwelt gestrichen? Gerade sie war ein wichtiger atmosphärischer Bestandteil des ersten Teils. Auch die Story ist nicht mehr so sehr ausgefeilt und die Aufteilung in zwei Spielstränge lässt einem nicht so viele Freiheiten. Ich habe es auch lieber wenn sich viele Charaktere eine Welt teilen und nicht jeder seine eigenen bekommt. Kurz und Knapp: Das Feeling und die Begeisterung aus Teil 1 waren weg! Versteht mich nicht falsch, natürlich macht dieser Sonic-Titel immer noch viel Spaß und weiß dank einiger toll ausgeklügelter Erweiterungen deutlich länger bei Stange zu halten. Auch die Technik ist mal wieder ein Kracher und versetzt einen mehrere Male ins Staunen. Nur das Erlebnis was ich aus Sonic Adventure mitgenommen habe, fand ich hier zu keiner Zeit wieder.
1