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SEGA-Flops der Konsolengeneration bis 2013

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Bevor wir uns den SEGA-Highlights in unserer Top 15 widmen und die besten Geheimtipps küren, widmen wir uns zunächst dem dunkelsten Kapitel der letzten Generation. Denn nicht alles was SEGA ist, glänzt: nachfolgend listen wir die unserer Meinung nach fünf schlechtesten, unfertigsten und enttäuschendsten SEGA-Spiele der letzten Generation auf. Vorhang auf und Tomaten bereit – hier kommen die SEGA-Flops.

Golden Axe: Beast Rider

5. Golden Axe: Beast Rider (Xbox360, PS3, 2008)

Vermutlich aus der gleichen Laune heraus in Entwicklung gegeben wie Alien Syndrome, sollte Golden Axe: Beast Rider den kultigen 2D-Brawler in eine moderne Zeit katapultieren. Urgestein Tyris Flare mimte die Hauptrolle in diesem streng linearen Actionspiel, das großes Augenmerk auf den Einsatz der titelgebenden "Beasts" legte. Doch trotz, oder gerade wegen, Hektolitern an herumspritzendem Blut und weiblichen Reizen in der Hauptrolle blieb Beast Rider hinter den Erwartungen zurück: die Levels waren dröge und langatmig und dem Kampfsystem ging schnell die Puste aus. Ein Multiplayermodus glänzte ebenfalls durch Abwesenheit – Fanliebling Gilius Thunderhead wurde zu einem einfachen NPC reduziert und von Posterboy Ax Battler fehlte jede Spur.

Stormrise

4. Stormrise (Xbox360, PS3, 2009)

Runden- und Echtzeit-Strategiespiele sind seit jeher für den Rechner konzipiert und leiden, sofern überhaupt umgesetzt, auf Konsolen unter der überschaubaren Button-Vielfalt, fehlender Übersicht und ungenauer Kontrolle. Eigens dafür abgestimmte Strategietitel haben es leichter, sich den Einschränkungen zu unterwerfen – dies erkannten auch die Genre-Experten von The Creative Assembly und wagten sich mit Stormrise, einer neuen IP, erstmals auf Konsolen. Ganz auf ging die Rechnung jedoch nicht. Die viel diskutierte Steuerung war in der Theorie eventuell die Antwort für alle Strategiefragen auf Konsolen, in der Praxis jedoch ungenau, träge und unpraktisch und kannibalisierte im Alleingang das gesamte Spiel.

Alien Syndrome

3. Alien Syndrome (Wii, PSP, 2007)

Dass Alien Syndrome, das ursprünglich 1987 erschien und nie zu einer Spielereihe ausgearbeitet wurde, zwanzig Jahre später einen direkten Nachfolger erhalten würde, hätte niemand vorhersehen können. Dass dieser Nachfolger zu den schlechtesten SEGA-Spielen dieser gesamten Generation zählen würde ebenso wenig. Alien Syndrome (2007), für Nintendos Wii und Sony PSP erschienen, ist ein Action-RPG nach Diablo-Art und tauscht das düstere Fantasy-Szenario gegen ein gleichermaßen düsteres Sci-Fi-Setting. Gut wird es dadurch jedoch nicht, denn wer ob der Dauer-Monotonie beim Bekämpfen der immergleichen Gegner nicht einschläft, der quält sich mit der fummeligen Steuerung zu Tode. Ob 2027 ein dritter Teil erscheinen wird, wagen wir zu bezweifeln.

Iron Man

2. Iron-Man (Xbox360, PS3, Wii, DS, PSP, PS2, 2008)

Als SEGA Anfang dieser Generation das Exklusivrecht zum Vertrieb der Spielumsetzungen mehrer geplanter Marvel-Filme erhielt, horchten viele Fans auf. Der schlechte Ruf von Lizenzspielen könnte tatsächlich gebessert werden. Filmhelden könnten endlich gleichberechtigt neben Mario und Sonic existieren. Doch Iron-Man holte uns alle blitzschnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Marvels legendärer Eisenmann war der Held in einem uninspirierten 08/15-Actionspiel ohne Höhen, dafür mit vielen Tiefen und hatte nicht einmal selbst Lust darauf; in den schlecht inszenierten Cutscenes tönten Downey Jr. & Co., als könnten sie den kommenden Metacritic-Schnitt des Spiels einen Kilometer gegen den Wind riechen. Iron-Man war der erste Akt eines lang anhaltenden Trauerspiels mit SEGA und Marvel in den Hauptrollen, welches mit dem (ironischerweise überraschend guten) Captain America sein jähes Ende fand.

1. Sonic the Hedgehog (Xbox360, PS3, 2006)

Sonic the Hedgehog ist die software-gewordene Manifestation des berüchtigten Sonic-Cycles, welcher seitdem als Internet-Meme durch die Weiten des Webs kreist. Angekündigt als puristisches "zurück zu den Wurzeln"-Festival mit Sonic in der Hauptrolle und atemberaubender Next-Gen-Technik hatte Sonic 2006 das Zeug dazu, das Sonic Adventure dieser Generation zu werden. Das Endresultat war anschließend mehr als ernüchternd: Bugs und Fehler, wohin das Auge reicht, Ladezeiten jenseits von Gut und Böse und eine Story, deren Absurdität auch die größten Fans kopfschüttelnd vor dem Fernseher sitzen ließ. Und wer die gerade noch erträgliche Sonic-Kampagne beendete, wurde mit zwei weiteren, katastrophalen Storysträngen belohnt. Eine Enttäuschung auf ganzer Linie und unser "größter Flop" dieser Generation.

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