NBA 2k

Bisher zauberte wohl kein anderer den Basketball-Sport grafisch so beeindruckend auf den Bildschirm wie die Entwickler von Visual Concepts. Diese sind bei der Umsetzung wirklich sehr genau zu Werke gegangen und haben an alle Details gedacht. Zuerst einmal sehen die Spieler ihren Vorbildern wirklich zum Verwechseln ähnlich und bewegen sich sehr elegant übers Feld. Für Dunks und Korbleger gibt es die verschiedensten Animationen und durch bestimmte Gesten (Jubel nach Korb, Aufregen beim Foul) kommt dass Spiel noch emotionaler rüber.

Auch an der Seitenauslinie springen die Mitspieler bei wichtigen Punkten auf und der Trainer versucht weiterhin durch Handzeichen Anweisungen zu geben. Ja, selbst an stimmungsvolles Publikum hat man gedacht. Dieses besteht zwar nur aus flachen Bitmaps, schaut man sie sich aber (im Replay z.B.) genauer an, erkennt man die zahlreichsten Bewegungen wie Beine übereinanderschlagen, Trinken, sich umsehen u.s.w.. Bei tollen Körben erhebt sich der Realität entsprechend der Großteil des Publikums. Trotz dieser Fülle an Einzelheiten bleibt die Framerate stets konstant hoch, wodurch das Geschehen eigentlich schon fast wie eine Fernsehübertragung aussieht.

Auch der Sound trägt sehr zur faszinierenden Atmosphäre bei. Alle Geräusche klingen sehr echt. Während des Spiels hört man sogar ab und an Zurufe der Spieler untereinander oder Tipps vom Trainer. Diese gehen aber aufgrund der gewaltigen Zuschauerstimmung beim Jubeln oder Ausbuhen oder durch das Anstimmen der berühmten Hammond-Orgel oft auch unter. Das englische Kommentatorenduo kann ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen und verfügt wirklich über einen riesigen Wortschatz. Ihnen ist jeder Spieler bekannt (einige werden auch bei ihrem Spitznamen genannt) und manchmal gibt’s zur Auflockerung auch kleine Anekdoten.
Das Gameplay ist ebenfalls sensationell! Man braucht wegen der Komplexität ein bisschen Übung, hat man jedoch alle Finessen raus, sind wirklich sehr sehenswerte Spielzüge möglich. Gerade durch das sog. Icon-Pass-System (Y drücken > Buttons erscheinen über Mitspieler > entsprechenden Button drücken zu wem man passen möchte) lässt sich jeder Spielzug bestens kontrollieren und auch schnell mal ein Konter starten. An der Sache gibt es nur einen kleinen Haken. Trotz der an sich fordernden Gegnerintelligenz ist es mit dieser Abspiel-Funktionen einige Male möglich einfach unter den Korb zu passen und dann sofort ein Dunk zu vollführen. Das ist ausnahmsweise nicht ganz realitätsgerecht, verhält sich aber nicht spielspaßmindernd.

Bei den Modi werden eigentlich alle Grundbedürfnisse für ein Basketballspiel gedeckt. Man kann ein Freundschaftsspiel, eine Saison oder die Play-Offs bestreiten und hat durch ein Training die Möglichkeit sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Es lassen sich auch eigene Spieler und Mannschaften erstellen falls man den regulären Sportlern und Teams mal überdrüssig ist. In den Optionen kann der Spieler das Match dank der enormen Vielfalt nach seinen Wünschen in Sachen Regeln, Spielgeschwindigkeit, Taktik etc. gestalten. Was NBA 2K vielleicht fehlt, ist ein richtig fesselnder Karriere-Modus, obwohl die Spiele an sich eigentlich genug motivieren. Die CPU-Gegner spielen nämlich so clever (ändern die Taktik, verzögern bei Führung das Spiel, strengen sich beim Rückstand noch mal richtig an), dass sie einer Multiplayer-Partie vom Spielspaß her nicht viel nachstehen. Überhaupt sind alleine oder mit mehreren immer die Spiele am besten, bei denen es wenige Sekunden vor Schluss unentschieden steht und die Spannung seinen Höhepunkt erreicht.