Review

Saturn-Review

Manx TT Superbike

veröffentlicht am Freitag, den 04. Dezember 2009
Entwickler
AM3
Genre
Arcade-Racing
Erscheinungsdatum
1997

Die Isle of Man ist eine an sich recht kleine Insel nahe Irland, die in erster Linie für das Motorradrennen bekannt ist. Es gilt als härtestes Rennen der Welt und schon einige Fahrer ließen dabei ihr Leben. SEGA war einige Zeit Sponsor eines Rennteams und holte sich so die Rechte an den Rennstrecken.
Manx TT kam zuerst in die Spielhalle und wurde einige Zeit später für Saturn und PC konvertiert.

Geboten werden zwei Rennstrecken. Der Laxey Course und der T.T. Course. Ersterer ist etwas einfacher, der zweite stellt eine Herausforderung dar. Zusätzlich kann man die beiden Strecken noch spiegelverkehrt abfahren.

An Motorrädern stehen 8 zur Auswahl, die sich alle in den üblichen Werten (Beschleunigung, Geschwindigkeit, Handling, Bremse) unterscheiden. Lediglich im Arcademodus ist das Bike vorgegeben und man darf hier nur zwischen manueller und automatischer Schaltung wählen. Im Rennen hat man dann noch die Wahl zwischen zwei Perspektiven: Cockpit, welche eher unbrauchbar ist und die wesentlich bessere Third Person Ansicht.

Nach dem Intro steht man im Hauptmenü. Man kann die Steuerung festlegen und den Sound überprüfen und dann gibt es die vier Spielmodi. Der Arcademodus ist wohl selbsterklärend, genauso wie der Time Trial und der Zweispielermodus. Das ist einfach Standard bei diesen Spielen. Hinter der etwas merkwürdigen Bezeichnung Saturn befinden sich dann die interessanteren Spielmodi. Bei Practice kann man die Strecken einfach abfahren und üben. Die Challenge verknüpft alle vier Rennstrecken und wird man auf allen erster, schaltet man noch den SuperBike Modus frei. Hier sind die Bikes noch schneller und die CPU Fahrer noch stärker.

Die sieben Gegner sind aber nicht das einzige Problem welches man als Spieler hat. Arcadetypisch geht es von Checkpoint zu Checkpoint und das in allen Spielmodi, ist die Zeit heruntergetickt ist das Rennen vorbei. Zumindest im Saturnmodus hätte man sich das absolut sparen können.


Das letzte und größere Problem ist für mich aber die Steuerung. Das sie unrealistisch ist und man mit 150 MPH durch engste Kurven kommt, ist in Ordnung. Dafür ist es ja ein Arcaderacer und keine Simulation. Aber verglichen mit einem Super Hang On oder den Autorennspielen wie Sega Rally ist die Steuerung sehr merkwürdig. Lenkt man nämlich in eine Richtung, fährt das Bike erst recht normal die Kurve, aber dann plötzlich wird der Lenkgrad zu extrem und schon kracht man in die Wand. So kommt man am besten durch die Kurven, wenn man immer nur kurz aber schnell hintereinander auf die Richtungstaste tippt. Der Nachteil davon ist allerdings, dass man an Geschwindigkeit verliert und schon wird man von allen Fahrern überholt.

Ich dachte zuerst das liegt am Saturn Gamepad, aber auch mit Analogstick lenkt sich das Spiel kaum besser.
Bedenkt man jetzt noch, dass die CPU Fahrer mehr oder weniger rumkurven und jeden Fehler des Spielers sofort bestrafen und selbst wenn man keine Fehler macht, man kann sich niemals von den Gegnern absetzen. Selbst wenn man mit dauerhaft 185 MPH rumrast, passiert es, dass man plötzlich vom zweiten überholt wird, der dann erstmal davon zieht aber nach 2 Kurven plötzlich wieder zweiter ist. Das Ganze ist schon recht unfair.

Grafisch präsentiert sich das Spiel mit Licht und Schatten. Es sieht gut aus, es ist alles recht bunt und die Strecken überzeugen mit vielen Details. Auch die anderen Bikes sehen gut aus und es gibt selbst beim Start, wo alle Fahrer zu sehen sind, keine Slowdowns. Dafür erlebt man sehr üble Popups und einen Streckenaufbau, der viel zu nah geschieht. Das ganze ist zwar nicht ganz so schrecklich wie etwa bei Daytona USA, aber man sollte bedenken, dass einige Monate zuvor schon Sega Rally erschien und dies wesentlich weniger Probleme damit hatte.

Die Musik ist grässliches Arcadegedudel und noch mehr nervt der Kommentator der nicht mal richtiges Englisch kann, sich aber trotzdem an Sätzen wie „Passing the Checkpoint“ versucht. Auch die Soundeffekte überzeugen nicht. Die Bikes klingen nach Staubsaugern, kracht man in die Wand oder in ein Bike klingt das so, als hätte jemand gegen eine Metaltonne getreten.

Fazit von
5
Hätte man Manx TT für zu Hause überarbeitet, also ein paar mehr Strecken hinzugefügt, die CPU Gegner fairer gemacht und die Steuerung entschärft, wäre es sicher ein tolles Spiel geworden. So ist es einfach nur eine Spielhallenkonvertierung, die aber genau dort mehr Spaß macht, weil man sich eben wesentlich kürzer damit beschäftigt.
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