Review

Dreamcast-Review

Die 24 Stunden von Le Mans

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009
Entwickler
Melbourne House
Genre
Racing
Erscheinungsdatum
November 2000

Nach MSR erwartet einen mit Die 24 Stunden von LeMans ein nächster optischer Leckerbissen. Zwar rast man hier nicht durch Städte, dafür aber über perfekt designte Rennkurse (,die aber naturgemäß nicht ganz so eindrucksvoll aussehen wie Weltmetropolen). Die dicken Flundern der 24-Stunden-Rennen wurden mit vielen Polygonen ausgestattet und sehen einfach fantastisch aus und bieten zusätzlich tolle Effekte wie schweifende Lichter, kleine Stichflammen aus dem Auspuff und glühende Felgen. Darüber hinaus laufen die Rennen, trotz 20 Fahrzeugen auf der Fahrbahn, jederzeit flüssig über den Bildschirm. Selbst auf eine hohe Weitsicht ohne Pop-Ups muss der Spieler nicht verzichten. Stufenlose Übergänge zwischen Wetterverhältnissen und Tageszeiten runden den überaus positiven Gesamteindruck ab.

Der Sound erreicht leider nicht das Niveau der Grafik. Die Soundeffekte der Motoren, Kollisionen etc. klingen zwar gut und realistisch, bei der Musik hätte man aber mehr als nur zwei Stücke bieten müssen. So könnte das Gedudel mit der Zeit etwas nervig werden. Aber man kann´s ja auch abstellen!

In Sachen Steuerung bietet LeMans die beste Mischung aus Arcade und Simulation, die mir je untergekommen ist. Normalerweise bin ich ja kein Freund der Bremse, doch hier ist das Handling so gut ausbalanciert, dass mir das Runtergehen der Geschwindigkeit vor Kurven nichts ausmacht, zumal die Streckenführung, wie bei wirklichen Rennstrecken üblich, viel Fahrspaß bietet. Dreher ins Kiesbett sind hier auch möglich, doch dann eindeutig ein Resultat eines eigenen Fahrfehlers. Das Ausschlagen des Hecks lässt sich aber manchmal noch gut aufhalten.

Realitätsnah wird in LeMans tatsächlich die Möglichkeit geboten, die 24 Stunden von LeMans nachzuspielen. Dies muss man natürlich nicht am Stück und so besteht bei jedem Boxenstopp die Möglichkeit zu speichern. Wenn 24 Stunden lang immer die selbe Strecke zu fahren, für manche vielleicht zu langweilig ist, kann man das Rennen auch im Zeitraffer bewältigen (6 Stunden, 1 Stunde, 10 Minuten). Wer davon immer noch nicht viel hält, sollte sich im Meisterschaftsmodus versuchen. Aufgrund der geringen Streckenanzahl könnte sich aber auch hier später etwas Eintönigkeit breit machen, obwohl die Rennen eigentlich viel Spaß bringen. Neben diesen Hauptmodi kann man sich noch mit dem Zeitfahren- und dem Multispieler-Modus die Zeit vertreiben. Bei letzterem werden zwar keine CPU-Gegner geboten, dafür läuft’s im Splittscreen weiterhin flüssig und ohne große grafische Abstriche.

Fazit von
8
Mit Die 24 Stunden von LeMans hat die Dreamcast ein weiteren Rennspiel-Hit mit erstklassiger Grafik und perfekter Steuerung. Trotzdem reicht dieses Spiel nicht an die Referenztitel V-Rally 2 und MSR heran. Dafür hätten die Entwickler dem Spieler einfach mehr Abwechslung bieten sollen. 10 Strecken, die sich auf nur 5 Szenarios verteilen, sind einfach zu wenig, um lange genug bei Stange zu halten. Man schafft durch die freizuspielbaren Wagen zwar eine gewisse Motivation, doch irgendwann wird’s einfach ein bisschen eintönig. Dank teilweise spannender Rennen, mit gelungenen Boxenstopp-Feature, kann man den Titel aber immer mal wieder zocken, alleine (mit intelligenten Gegnern) wie mit drei Freunden.
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