Review

Xbox 360-Review

Der unglaubliche Hulk

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009
Entwickler
Edge of Reality
Genre
Action
Erscheinungsdatum
13. Juni 2008

Mit Iron Man bewies Marvel Anfang des Jahres, dass man sich hinter den von anderen Studios geführten Verfilmungen bekannter, hauseigener Comicserien nicht zu verstecken braucht. Nun folgt der zweite Streich; mit Riesenlatschen statt Düsenantrieb, Biologie statt Technik und Grün statt Gold-Rot versucht nun Der unglaubliche Hulk, den Erfolg des Eisenmannes zu wiederholen. Pünktlich zu diesem Vorhaben meldet sich auch SEGA wieder zu Wort und schickt das offizielle Spiel zum Film ins Rennen – Grund zur Freude oder unglaublich schlecht?

Groß, grün und verdammt wütend
Bruce Banner war ein ganz gewöhnlicher Wissenschaftler, immer für neue Experimente zu haben und hoffnungslos verliebt in die junge Betty Ross. Doch es kommt, wie es kommen muss; die US Army verpflichtet Banner, biologische Waffen zu entwickeln um so die militärische Stärke des Landes zu festigen. Durch einen Unfall jedoch kommt Bruce mit einer Überdosis Gammastrahlen in Kontakt, der Marvel-typische Schicksalsschlag, der das Leben des eifrigen Forschers für immer verändert. Fortan reicht ein beherzter Schlag in ein Kissen nicht mehr aus, um seine Wut zu bändigen; ist Dr. Banner gereizt, verwandelt er sich in ein hünenhaftes Ungetüm, das alles in Schutt und Asche legt, was ihm in die Quere kommt – den unglaublichen Hulk.

Dem Plot des Filmes folgt das Spiel nur grob, er wird sogar bloß anfangs und gegen Ende als Rahmenhandlung genutzt. Dazwischen befindet man sich in der grünen Haut des wohl ungewöhnlichsten Superhelden auf Streifzug durch ein frei begehbares New York. Wer die jüngsten Spider-Man Versoftungen kennt, weiß, was ihn in Der unglaubliche Hulk erwartet: viele Nebenaufgaben, versteckte Extras und eine sowohl horizontal wie auch vertikal erforschbare Spielwiese. Im Gegensatz zum arachnophilen Comic-Kollegen ist der grüne Wüterich jedoch alles andere als agil, Erkundungstouren durch das virtuelle Manhatten gehen also langsamer und grober vonstatten; mit riesigen Sätzen springt man froschähnlich durch die Stadt, Häuserfassaden erklimmt der Hulk jedoch erstaunlich zügig. Als Fortbewegungsalternative steht auch der Subway zur Verfügung, allerdings müssen potenzielle Knotenpunkte des U-Bahn Netzwerkes erst entdeckt werden, bevor man sie als Ausgangspunkt nutzen kann.

Missionen und Nebenaufgaben holt man sich an willkürlich auf der Karte verteilten Leuchtsäulen ab. In Ersteren wird euch meist eine von drei möglichen Aufgaben abverlangt, ab und zu werden diese jedoch auch kombiniert. Generell basieren diese Missionen auf gründlicher Feindentsorgung, welche dank eines durchaus gelungenen Kampfsystems viel Spaß machen. Mit einfachen Tastenkombinationen verteilt der grüne Hüne gewaltige Hiebe, rammt Gegner in den Boden, nutzt herumfahrende Vehikel als Wurfgeschosse oder pflügt rennend einfach durch gegnerische Horden hindurch. Für jeden gelandeten oder kassierten Treffer lädt sich die Rage-Anzeige auf, die je nach Höhe der Füllung unterschiedliche Spezialmanöver ermöglicht; vier Segmente reichen aus, um einen Heilprozess zu starten um den Hulk wieder zu Kräften zu bringen. Eine alles vernichtende Schockwelle oder ein sich nach vorne arbeitendes Erdbeben, welches alles in seiner Laufbahn zerstört, benötigen jedoch ganze zehn Segmente.
Etwas Abwechslung in den kampflastigen Alltag bringen Rettungsmissionen, in welchen man bestimmte Gegenstände oder Personen in Sicherheit wägen muss, sowie einige Bosskämpfe, in denen meist aus den Comics bekannte Gegenspieler auf ihre Abreibung warten. Letztere sind spielerisch allerdings wenig gehaltvoll und erfordern in den meisten Fällen stumpfes Stakkato-Angreifen, bis der Gegner entweder besiegt oder soweit geschwächt ist, dass man ihm mit finalen Faustschlägen den Garaus machen kann.

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