SEGA Konsolen-Informationen

SEGA Mega Drive 32X

erhältliche Software
39 Titel (27 PAL)
Einführungspreis
399 DM / 200 EUR
Prozessorleistung
2x 23MHz
RAM (Hauptspeicher)
2MBit RAM / 2MBit Video
max. Auflösung
320 x 220
darstellbare Farben
max. 32.768 gleichzeitig
Releasse Japan
03. Dezember 1994
Release USA
November 1994
Release Europa
Januar 1995

Als sich die 16bit Generation langsam aber sicher dem Ende zuneigte, veröffentlichte SEGA eine weitere Hardwareerweiterung für das betagte Mega Drive. Das 32X entstand in Zusammenarbeit von SEGA of America und dem japanischen Hauptsitz der Firma und war ursprünglich als Nachfolgekonsole des Mega Drive vorgesehen. Allerdings sanken die Produktionskosten von CDs zu diesem Zeitpunkt rapide, sodass man sich entschloss, den Modul-Prototypen einer 32bit Hardware als Erweiterung zum Mega Drive anzubieten.

Das hierzulande offiziell unter der Bezeichnung SEGA Mega Drive 32X veröffentlichte Gerät erschien Ende 1994 in Japan (als SEGA Super 32X) und den USA (SEGA Genesis 32X), am Januar des nachfolgenden Jahres schließlich auch in Europa. Im Gegensatz zum Mega CD existierte bloß eine Version des 32X; ein massives Gerät aus Plastik, das in den Modulschacht der Konsole geschoben wurde und einer separaten Stromzufuhr bedarf. Ähnlich dem Mega CD handelte es sich beim 32X um eine Hardwareerweiterung, die mit zusätzlicher Leistung die in die Jahre gekommene Basishardware unterstützten sollte. Größter Unterschied des 32bit Zusatzgeräts gegenüber des Mega Drive ist die hohe Taktfrequenz von 23Mhz sowie einer enorm erhöhten Farbpalette von 64 auf 32.768 gleichzeitig darstellbare Farben. Diese Verbesserungen sollten den Atem der Konsole aufrecht erhalten, bis sich die „wirkliche“ 32bit Generation – also der SEGA Saturn – auf dem Markt etabliert hat.

Interessanterweise konnte das 32X auch von der Mega CD-Erweiterung profitieren. Da allerdings nur wenige Leute beide Add-Ons besaßen, wurden letzten Endes nur fünf Spiele unter dem Label „SEGA Mega-CD 32X“ veröffentlicht, lediglich eines davon von SEGA.

Diese stiefmütterliche Behandlung seitens SEGA und anderen Entwicklern galt jedoch nicht bloß der Kombination beider Zusatzgeräte, sondern auch dem 32X als eigenständiges Gerät. Viele Entwickler brachten simple Ports auf den Markt, welche die mächtigere Hardware kaum bis gar nicht ausreizten. Das lag zum einen an der in den Startlöchern stehenden, neuen Konsolengeneration – der Saturn wurde im gleichen Monat veröffentlicht wie das 32X -, zum anderen jedoch auch an Schwierigkeiten während der Produktion. Über eine Million Vorbesteller warteten in Amerika auf das Gerät – lediglich 500.000 Exemplare konnten letztendlich zur Verfügung gestellt werden. Dazu gesellten sich unzählige, technische Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme, sodass durch die negative Mund-zu-Mund Propaganda letzten Endes bloß 200.000 Exemplare verkauft werden konnten.

SEGA war sich der Probleme mit der Hardware bewusst und wollte als Reaktion darauf eine Kombination aus Mega Drive und 32X veröffentlichen. Das für 1995 vorgesehene SEGA Neptune kam jedoch nie über den Prototypstatus heraus, da die hauseigene Konkurrenz, der Saturn, diese neue Konsole in den Augen von SEGA überflüssig machte.

Durch den finanziellen Misserfolg und die wenigen an den Handel ausgelieferten Exemplare ist das 32X heutzutage für Sammler äußerst interessant – allerdings auch lediglich als Statussymbol und Vitrinenverschönerer, denn spielerische Innovationen und Meilensteine blieben dem Gerät leider fern. Nicht umsonst ging das 32X als einer der größten Flops in die Konsolengeschichte ein und gilt als größter Fehlschuss SEGAs.