Review

PC-Review

Company of Heroes 2: Ardennes Assault

veröffentlicht am Freitag, den 05. Dezember 2014
Entwickler
Relic Entertainment
Genre
Strategie
Erscheinungsdatum
14. November 2014

Nachdem SEGA bereits im Juni 2014 die reine Multiplayer-Erweiterung „The Western Front Armies“ veröffentlicht hat, haben die Kampagnenliebhaber zunächst einmal in die Röhre schauen müssen. Mit Company of Heroes 2: Ardennes Assault erschien nun das passende Pardon, um die Einzelspieler unter den Gamern zu bedienen.

Das Spiel thematisiert, wie der Titel schon verrät, die Ardennenoffensive, im englischen auch bekannt als „Battle of the Bulge“(Schlacht der Ausbuchtung). Die Ardennen sind ein ausgedehntes Waldgebirge mit der meisten Fläche in Belgien, erstrecken sich aber auch nach Deutschland und Luxemburg. Die Ardennenoffensive im Winter 1944 war eine der letzten Angriffe des Dritten Reiches, mit dem Ziel, den Westalliierten den Hafen von Antwerpen zu nehmen, damit die Versorgung auf dem Festland unterbrochen wird. Doch statt eines chronologischen Verlaufs der Schlachten und Rückeroberung des Gebietes wird nun eine interaktive Form des Erlebnisses, frei nach dem Motto „Du entscheidest über den Verlauf“, angeboten. Doch wie spielt sich diese Kampagnen-Erweiterung und hat sich die Trennung der beiden Standalone-Erweiterungen positiv auf die Entwicklung ausgeübt?

Gleich vorweggesagt: Kenner des ersten Company of Heroes und des Hauptspieles Company of Heroes 2 werden, was das HUD und die Spielmechanik angeht, keine Überraschungen erleben und sich in vertrauter Umgebung wiederfinden. Die größte und spielentscheidende Neuerung findet sich in den drei (Vorbesteller und DLC-Käufer haben vier) verfügbaren Kompanien, die ganz unterschiedlich sind: Eine Luftwaffeneinheit, eine Infanterieeinheit und einer Unterstützungseinheit, jede davon angeführt von einem Offizier, der seine individuelle Hintergrundgeschichte und Fähigkeiten mitbringt.

Nachdem jede Kompanie mit einer ersten Mission bezüglich ihrer Stärken und individuellen Eigenschaften vorgestellt wurde, beginnt die eigentliche Kampagne damit, dass man sich auf der strategischen Karte frei entscheiden kann, mit welcher Kompanie man die nächste Mission führen will. Die drei Kompanien, die man sich ausgesucht hat, sind an unterschiedlichen Orten der Ardennen verteilt und erst im Verlaufe des Spiels kommen sie einander näher. Neben recht individuellen Aufträgen wie der Sicherung einer Hauptverkehrsstraße oder das erfolgreiche Ausführung eines Hinterhalts, gibt es aber auch dynamische Auseinandersetzungen, die jenen des Mehrspielermodus entsprechen. Ihr müsst Siegmarken auf der Karte halten und so den gegnerischen Siegmarkenticker von 300 auf 0 bringen. Für die einen könnte diese Art der Missionen etwas gemogelt erscheinen (schließlich erwartet man von einer Standalone-Erweiterung im Vollpreis ständig abwechslungsreiche Missionen), für die anderen könnte es jedoch ein willkommener Einstieg und Übung in die Welt des Multiplayers werden.

Nachdem eine Mission erfolgreich beendet wurde und ihr ein Stück Gebiet zurückerobert habt, ist der Gegner jedoch nicht besiegt, er zieht sich nämlich zurück und verstärkt so die anderen Truppen auf der Karte, es sei denn, ihr könnt diese mit einer anderen Truppe abfangen. Sollte euch das nicht gelingen, so zeigt Company of Heroes 2: Ardennes Assault eine weitere Neuerung: Die Gegner können unterschiedliche Stärkegrade vorweisen: So können die gegnerischen Truppen neben Scharfschützen auch Panzerverstärkung bekommen, je nach Truppenstärke.

Doch auch die eigenen Offiziere haben die Möglichkeit der Aufwertung für den eigenen Fortschritt: So erhält man je nach Missionsergebnis Anforderungspunkte und Erfahrungen, die man benutzen kann, um in einer Kompanie eine Fähigkeit zu verbessern. Auch die Truppenstärke kann durch einsetzen von Anforderungspunkten wieder aufgefrischt werden.

Denn anders als beim Hauptspiel bleibt der Zustand der Kompanien nach der Mission bestehen und ihr müsst versuchen, damit die nächste Mission zu versuchen. Zu häufiges Scheitern führt dazu, dass die Kompaniestärke bei 0 ist und im worst-case-Szenario sogar die ganze Kampagne verloren gehen kann – eine wahre Herausforderung für Veteranen des Franchises. Dadurch wird aber auch der Wiederspielwert stark erhöht, da jede Kampagne anders verlaufen kann.

Fazit von
8
Insgesamt macht Company of Heroes 2: Ardennes Assault alles richtig, es spielt sich wie die Vorgänger. Mit der strategischen Karte sowie der Möglichkeit des hohen Wiederspielwertes gelingt Relic Entertainment, dem Einzelspieler eine würdige Nachfolge zum Hauptspiel anzubieten. Für Company of Heroes-Spieler ein Muss, für Einsteiger empfiehlt sich jedoch eher der Vorgänger. Über den (mit dem Preis-Leistung-Verhältnis verbundenen) Spielumfang lässt sich hingegen streiten.
1