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Das Mysterium „Aliens: Colonial Marines“ – Eine Zusammenfassung

veröffentlicht am 17. Februar 2013      Kategorien Aliens: Colonial Marines, Gerüchte, Top News
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Es ist offensichtlich, dass Aliens: Colonial Marines SEGA sehr wichtig ist. Die Marke ist nicht nur einer der vier Stützpfeiler der neu strukturierten Firma – neben den Dauerbrennern Sonic, Total War und dem Fußball Manager – sondern genießt im Falle von Colonial Marines auch des Privileg, unter unglaublich langen Entwicklungszeiten reifen zu können. Offiziell angekündigt wurde es vor nicht weniger als fünf Jahren, die Zusammenarbeit zwischen SEGA und dem texanischen Studio Gearbox Software, dem Entwickler von Colonial Marines, geht sogar bis ins Jahr 2006 zurück. Beste Voraussetzungen also für eine Versoftung, die dem legendären Namen in jeder Hinsicht gerecht wird.

Kurz vor der Veröffentlichung am 12. Februar 2013 dann allerdings der Schock; erste Wertungen sind gerade einmal durchschnittlich und nach mittlerweile einer Woche steht Aliens: Colonial Marines auf metacritic bei 50% für die Xbox360-Fassung und 45% für das Playstation 3 Pendant. Gleichzeitig machen Gerüchte den Umlauf, Gearbox sei nicht Hauptverantwortlicher für die Entwicklung, sondern hätte das Projekt zugunsten ihrer eigenen IP (Borderlands) an Timegate Studios übergeben. SEGA und Gearbox waren schnell zur Stelle um diese Meldungen zu dementieren, doch das Kind war bereits in den Brunnen gefallen. Das Internet hatte Blut geleckt.

Was stimmt also wirklich? Offizielle Stellungnahmen existieren nachvollziehbarerweise keine. SEGA beharrt darauf, dass Gearbox hauptverantwortlicher Entwickler für Colonial Marines ist und durch Timegate lediglich Unterstützung bei den Arbeiten am den Single- und Multiplayermodi erfuhr – wie genau diese Unterstützung aussah, wurde nicht definiert.

Ein angeblicher Mitarbeiter von Timegate auf der anderen Seite zeichnete in Gegenwart von MCV UK ein anderes Bild. Colonial Marines sei „im Grunde ein Spiel von Timegate“ („essentially Timegate’s game“), das über mehrere Jahre bei seinem Studio in Entwicklung war. Gearbox sei nur für die Pre-Production zuständig gewesen und hätte erst sehr spät selbst in die Entwicklung eingegriffen – und im gleichen Zuge SEGA dazu überredet, die Veröffentlichung bis 2013 hinauszuzögern, weil die Texaner mit der Qualität unzufrieden gewesen sein sollten. Die Quelle behauptet weiterhin, Gearbox sei innerhalb dieser Periode nur knapp einer Klage von SEGA entgangen, da der japanische Hersteller unzufrieden mit der Art und Weise gewesen sein sollte, mit welcher der Entwickler das Projekt gehandhabt haben soll.

Dieser Bericht stimmt zum Teil mit einer Meldung von segabits.com überein. Dort wird gemeldet, dass in einem mittlerweile gelöschten Thema auf der Seite reddit.com ein anonymer – aber verifizierter – QA-Tester aus SEGA of Europe einige Infos zur Produktion von Colonial Marines zu Tage förderte und viele Gerüchte als Tatsachen deklarierte. Einer auf segabits abgespeicherten Version der Forendiskussion kann man entnehmen, dass Gearbox das angeblich von Timegate entwickelte Colonial Marines letztendlich nur „lauffähig“ gemacht haben soll (bspw. durch das Entfernen schwerwiegender Bugs), sich zu Großteilen aber aus der Entwicklung herausgehalten hat, um sich auf eigene Projekte konzentrieren zu können. Schlimmer noch; der User wirft dem texanischen Entwickler vor, das durch SEGA erhaltene Budget genutzt zu haben, um die Borderlands-Reihe entwickeln zu können und die Produktion von Aliens nicht ernst genommen zu haben.

Ein unglaublich komplexer Sachverhalt also, den wir mit Nachdruck als Gerücht in unsere Datenbank eintragen werden. Es ist offensichtlich, dass in der Entwicklung von Aliens: Colonial Marines unzählige Probleme aufgetaucht sind – es bleibt aber weiterhin unmöglich, das Geheimnis dahinter mittels dieser Infos komplett aufzudecken. Festzuhalten bleibt lediglich, dass einer der größten Hoffnungsträger des diesjährigen SEGA-LineUps zur größten Negativ-Schlagzeile des noch jungen Jahres mutierte. Und das ist ungeachtet der eigentlichen Qualität des Spiels eine tragische Entwicklung für alle Beteiligten.

Anmerkung: SEGA-Portal distanziert sich ausdrücklich von einer Wertung zu Aliens: Colonial Marines bis zum Erscheinen unseres Tests, welcher demnächst veröffentlicht wird. Schaut bis dahin doch bei unserem Gewinnspiel vorbei.