Review

Playstation 2-Review

Yakuza 2

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009
Entwickler
Amusement Vision
Genre
Action-Adventure
Erscheinungsdatum
19. September 2008

Zwei Jahre sind ins Land gezogen, seitdem europäische Playstation2-Spieler mit Kazuma Kiryu im ersten Yakuza die japanische Unterwelt aufgemischt haben. Zum gleichen Zeitpunkt konnten japanische Spieler bereits die Fortsetzung des Mafia-Epos spielen. Diese ist – arg verspätet – nun auch in Europa erschienen. Lest hier, ob der Drache der Dojima Familie immer noch Feuer und Flamme ist oder ob die HD-Konkurrenz ihm das Fürchten lehrt.

Don’t rest in peace
Wir erinnern uns; am Ende des Vorgängers beschließt Protagonist Kazuma Kiryu, das Geschäft mit der Unterwelt hinter sich zu lassen und mit Adoptivtochter Hakura ein friedliches und legitimes Leben zu führen. Ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teils begibt sich das ungleiche Duo auf den Friedhof, um den Verstorbenen Respekt zu zollen, nur um brutal und unerwartet mit Kazumas Vergangenheit konfrontiert zu werden. Yukio Terada, seines Zeichens offizieller Nachfolger Kazumas und Anführer des Tojo-Clans, besucht die Ruhestätte und legt die Karten auf den Tisch: dem Tojo-Clan geht es schlecht, immer mehr Leute verlassen das Bündnis und begeben sich auf Seiten des immer stärker werdenden Konkurrenzhauses Omi. Als schlussendlich eine unbekannte Gruppe auftaucht und den schwerfälligen Terada kurzerhand erschießt, steht für Kazuma fest; der Ausflug in den Streichelzoo muss warten, die japanische Unterwelt benötigt einmal mehr die fliegenden Fäuste des Dojima-Drachen.

Da die Ereignisse des ersten Teils nicht bloß für den Protagonisten, sondern auch für den Spieler eine beträchtliche Weile zurückliegen, gibt einem Yakuza 2 anfangs die Möglichkeit, die Geschehnisse des Vorgängers Revue zu passieren. Dieser 45-minütige Prolog frischt zwar Erinnerungen auf, ergibt für Neulinge aber wenig Sinn. Wer alles verstehen will, muss zwangsläufig auch Yakuza gespielt haben.

Nach diesem eher passiven Intro startet das eigentliche Spiel. In der Rolle des kräftigen Ex-Yakuza lauft ihr durch fiktive Gassen realer Städte wie Tokyo oder Osaka, befragt Passanten nach Hinweisen zum Weiterkommen und lasst öfter die Fäuste sprechen, als euren Gegnern lieb ist. Meinungsverschiedenheiten werden in Yakuza traditionell auf physischer Ebene ausgetragen; macht euch ein Schläger auf der Straße an, schaltet das Spiel in einen separaten Kampfbildschirm in welchem ihr euch nach Lust und Laune austoben könnte. Einfache Buttonkombinationen entfesseln die altbekannten Schläge und Tritte, herumliegende Mülltonnen, Fahrräder oder Werbetafeln können als durchschlagskräftige Waffen missbraucht werden. Durch erfolgreich ausgeführte Angriffe füllt sich die „Heat“-Anzeige. Ist diese voll, lässt Kazuma genauso starke wie brutale Manöver vom Stapel; so erleiden am Boden liegende Gegner kräftige Fußtritte oder aber er entfesselt die jeweilige Spezialaktion mit der ausgerüsteten Waffe.
Neu sind die speziellen Heat-Manöver, welche intensiven Gebrauch von der Umgebung machen. Zerrt ihr eure Aggressoren an eine Wand, machen diese Bekanntschaft mit der Härte des Betons. Greift ihr sie in der Nähe eines Geländers, steht einem Abflug ins kühle Nass nichts mehr im Wege.
Das Kampfsystem ist, wie auch schon im Vorgänger, eine spaßige wie auch brutale Angelegenheit. Leider wurden einige Mängel des Erstlings nicht behoben; so kämpft man nicht bloß gegen Schlägertypen und feindselige Yakuza-Mitglieder, sondern teilweise auch gegen die störrische Kamera, welche partout auf jegliche Aktivität verzichtet. Da darüber hinaus eine wirkliche Lock-On Funktion fehlt, verliert man sein Gegenüber gerne mal aus den Augen. Vor allem bei den flink hin- und her huschenden Endgegnern entwickelt sich das teilweise zum Problem.

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