Games Convention 2008 – Zusammenfassung

Wenn es etwas gibt, dass Zocker von ihrem Sofa oder PC-Chefsessel erheben lässt, ist es das Klingeln des Postboten, der Spielenachschub bringt. Oder die Games Convention, die 2008 zum nunmehr siebten Mal in Leipzig stattfand und 203.000 Besucher in die bevölkerungsreichste Stadt der neuen Bundesländer pilgern lies. In allen Belangen brach die europäische Leitmesse in Sachen interaktive Unterhaltung die Rekorde des Vorjahres; auf einer Fläche von 115.000 m² stellten 547 Firmen ihre Produktneuheiten vor. Dass SEGA bei einem Event diesen Ausmaßes nicht fehlen darf, versteht sich von selbst. So lies die Deutschlandniederlassung in München alles stehen und liegen und machte sich zum vierten Mal in Folge auf gen Osten. Auch wir waren für euch wieder vor Ort und zeigen, was ihr verpasst habt.

In perfekter Lage direkt neben zwei Halleneingängen präsentierte SEGA an ihrem Stand mit Mario & Sonic und Beijing 2008 passend zu den Olympischen Spielen bereits bekannte und veröffentlichte Spiele. Hauptaugenmerk wurde jedoch auf die anstehenden Spiele-Highlights für den Herbst gelegt. Mit Bleach: Dark Souls, Dinosaur King und Sonic Chronicles: Die Dunkle Bruderschaft waren drei Nintendo DS-exklusive Titel an mehreren Konsolen rings um ein Rondell anspielbar. Gemütliche Sitzkissen befanden sich vor den großen HD-Fernsehern, auf denen die 360-Version des heiß erwarteten neuen Igelabenteuers Sonic Unleashed in spielbarer Form lief. Keineswegs an eine angenehme Verschnaufpause denken konnte man bei der Hauptattraktion und Publikumsmagnet des SEGA-Standes auf Games Convention 2008: Samba De Amigo. Majestätisch thronte Titeläffchen Amigo auf der Säule, um die sechs Wii-Displays aufgestellt waren. Die fast finale Version des Titels konnte entweder im Alleingang oder zusammen mit einem Freund unter Schweißausbrüchen probegespielt werden.

Wer sein Rhythmus-Gefühl unter Beweis stellen oder sich regelrecht zum Affen machen wollte, hatte dazu bei der Samba De Amigo-Bühnenshow am SEGA-Stand die Möglichkeit. Im Stundentakt wurden vier Besucher aus dem Publikum auserwählt, auf der Bühne ihr Bestes zu geben. Während sich diese sowohl mental als auch körperlich auf ihren großen Auftritt vorbereiteten, gab’s von SEGAs Promotern im Katzenkostüm eine Showeinlage mit – natürlich – Samba De Amigo. Neben Ruhm und Ehre kassierten die Kanditaten letztendlich noch allerlei Merchandising wie SEGA-Taschen, T-Shirts oder Handheld-Gameboxen. Auch das Publikum ging nicht leer aus und wurde mit Goodies versorgt.

An der Theke des traditionell in schlichtem und unaufdringlichen Weiß gehaltenen SEGA-Standes gab es außerdem rund um die Uhr Poster zu Sonic Chronicles und Samba De Amigo, SEGA-Plastiktüten sowie das speziell für die Games Convention angefertigte Magazin „SEGA Inside“ mitzunehmen. Das Heft gibt einen hervorragenden Überblick über SEGAs Games Convention-Aktivitäten der letzten Jahre, alle anstehenden Spieleveröffentlichungen mitsamt Interviews sowie eine Auflistung von Internetseiten, die SEGA Deutschland SEGA-Fans empfiehlt für Informationen über ihre Lieblingsspielefirma anzusurfen. Zu unserer Freude konnten wir auch einen Verweis auf SEGA-Portal sowie unsere Kooperationsprojekt SEGAcity erspähen.

Abseits des eigentlichen Standes gab es ebenfalls einiges von SEGA zu sehen. So warteten einige Aussteller mit SEGA-Automaten wie Harley Davidson & L.A. Riders auf ihrem Stand auf. Auch redspotgames war dieses Jahr wieder mit von der Partie und präsentierte neben dem bereits erhältlichen Shoot’em’Up Last Hope eine fast finale Version des Puzzle-Titels Wind & Water: Puzzle Battles für die Dreamcast. Max Scharl, seines Zeichens Executive Director bei redspotgames, hielt desweiteren einen Vortrag zum Thema „Kommerzielle Entwicklungen auf alternativen Plattformen“ und mit den Bands Les Trucs sowie Gtuk wurde am Samstag ordentlich eingeheizt und Besuchermassen angelockt – bis der Strom abgedreht wurde.

Ganz auf Retro setzte der Stand von MO5.com, der wie auch letztes Jahr viele Oldie-Konsolen ausstellte und der Jugend von heute zeigte, wie und was damals gespielt wurde. Dabei dürfen die Klassiker von SEGA natürlich nicht fehlen und so fanden Master System, Mega Drive, Saturn und Dreamcast ihren Platz neben Konsolen aus dem Hause von Atari, Nintendo und SNK. Spieler älteren Semesters freuten sich außerdem, Takenobu Mitsuyoshi live zu erleben. Der Japaner ist Komponist der Soundtracks zahlreicher SEGA-Spiele und zeigte seine Fähigkeiten nicht nur am Piano, sondern mit Herzblut und voller Energie auch am Mikrofon, sodass nicht wenige Zuhörer von Gänsehaut ergriffen wurden. Anschließend lies es sich der Starkomponist nicht nehmen, die Mitbringsel seiner Fans zu signieren.

Insgesamt gesehen war die Games Convention 2008 die Anreise für jeden SEGA-Fan – egal woher – wert, nicht zuletzt da SEGA selbst nach dem enttäuschenden Auftritt des letzten Jahres nun schwere Geschütze auffuhr und ihren Stand zu einem der gemütlichsten der gesamten Messe machte. So gemütlich, dass wir Stammgäste waren und dem Personal wohl gehörig auf die Nerven gegangen sind – dafür entschuldigen wir uns und bedanken uns gleichzeitig für die genommene Zeit. Wir sehen uns dann nächstes Jahr – entweder in Köln oder erneut in Leipzig. „Schau ’mer mal“ würde Franz Beckenbauer sagen.