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Die Entwicklung von Videospielen und Online Casino Spielen

veröffentlicht am 22. März 2022      Kategorien Firmennews, Gadgets
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Videospiele und Casino-Spiele haben nicht nur die Unterhaltung als gemeinsamen Zweck, sondern ähneln sich auch sonst in vielerlei Hinsicht. Und in beiden Branchen gibt es bemerkenswerte Trends. Das Interesse an klassischem Gaming ist nach wie vor ungebrochen und das digitale Zeitalter sorgt dafür, dass auch das Glücksspiel immer mehr im Internet stattfindet.

Die Unterhaltungsindustrie hat grundsätzlich das Ziel, den Nutzer möglichst lange zu beschäftigen, um das Nutzererlebnis zu perfektionieren und die Umsätze zu erhöhen. Die Mechanismen dafür sind stellenweise recht ähnlich in Videospielen und Casino-Spielen, beispielsweise Punktesysteme verwenden, die Spieler immer wieder für ihre Aktivitäten belohnen. Solche Systeme kennt man in einer ähnlichen Form aus Videospielen.

Gamification

Gamification bezeichnet die Übertragung spielerischer Elemente in andere Zusammenhänge. Es geht darum, die Motivation der Nutzer anzusprechen und sie bei der Stange zu halten. Online Casinos sind zwar ebenfalls ein spielerischer Zusammenhang, aber die Nutzung von Level-Systemen und die immer wiederkehrenden Erfolge durch kleine Belohnungen hat man sich sicherlich aus Videospielen abgeschaut. Zwar ist es für Videospiele durchaus wichtig, den Nutzer zu fesseln und langfristig zu motivieren. Für Glücksspielanbieter ist dieser Faktor aber absolut essenziell, weshalb die Systeme von Online Casinos teilweise deutlich besser geworden sind als viele Videospiele, was die Motivationsfähigkeit anbelangt.

Hier lässt sich in der Entwicklung also eindeutig eine Annäherung beider Branchen aneinander feststellen. Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die man bei der Entwicklung von Videospielen und Casino-Spielen feststellen kann.

Glücksspiel im Gaming

Die Entwickler von Videospielen haben erkannt, wie wichtig aktive Spieler sind, gerade bei einem Multiplayer-Spiel. Man hat sich daher munter bei Online Casinos bedient und sogenannte Lootbox-Systeme etabliert. Dabei handelt es sich meist um Truhen oder ähnliches, die man mithilfe von Spielwährungen oder echtem Geld öffnen kann und deren Inhalt meist aus verschiedenen kosmetischen Items für dieses Spiel besteht.

Der Publisher EA beispielsweise machte 2021 29% seines gesamten Umsatzes mit dem Ultimate Team Modus bei der jährlich erscheinenden Fußballsimulation FIFA. Das entspricht etwa 1,3 Milliarden US-Dollar. Dieser Umsatz kommt zustande, weil die Nutzer Packs öffnen können, was im Prinzip nichts anderes als Lootboxen sind. Die Packs enthalten die Karten verschiedener Fußballprofis und andere Items, die der Spieler dann im Spiel selbst nutzen kann. Hier handelt es sich also nicht nur um kosmetische Gegenstände, die hinter einer Bezahlschranke mit Glücksspielelementen versteckt sind, sondern um spielrelevante Items, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Dementsprechend sind natürlich viele Spieler sehr motiviert, hier Geld auszugeben und sich das bestmögliche Team zusammenzustellen.

EA und viele andere Publisher und Entwickler stehen für diese Praktiken in der Kritik und einige Länder haben auch schon Gesetze dagegen erlassen. Einige Entwickler haben daher Lootbox-Systeme komplett entfernt, wie beispielsweise Psyonix bei Rocket League. Damit will man möglichen Rechtsstreitigkeiten präventiv aus dem Weg gehen.

Konvergierende Entwicklung?

Diese beiden Beispiele haben gezeigt, dass es in der Entwicklung eindeutig Gemeinsamkeiten gibt und beide Branchen sich gern gegenseitig etwas abschauen, wenn das den eigenen Umsatz steigern kann. Die Nutzungsdauer und Motivation der Spieler hochzuhalten, ist auch nach wie vor sehr wichtig für beide Branchen. Dass Videospiele nicht mehr Elemente aus dem Glücksspiel implementieren, liegt wohl vor allem daran, dass staatliche Regularien dies nicht zulassen.