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Preview: Infinite Space (Nintendo DS)

veröffentlicht am 31. Januar 2009      Kategorien Platinum Games
Schlagworte zu Preview: Infinite Space (Nintendo DS)

Infinite SpaceMit Platinum Games hat sich SEGA zweifellos einen großen Hoffnungsträger der Unterhaltungsindustrie zum Verbündeten gemacht. Seien es die stilsicheren, comichaften Blutfontänen aus Mad World oder die nackten Schenkel aus Bayonetta – wer auch nur entfernt auf Spiele steht, welche gegen den Strom schwimmen, sollte das Line-Up der ex-Clover Entwickler im Auge behalten. Doch bei aller Liebe zu raubeinigen Serienmördern und leicht bekleideten Hexen wird oft der kleine Hosentaschenbruder Infinite Space vergessen. Grund genug für uns, diese potenzielle Perle mit einer Zusammenfassung aller bisherigen Information ins rechte Licht zu rücken.

Die Geschehnisse in Infinite Space nehmen ihren Anfang auf dem Planeten Rose, auf welchem ein striktes Verbot jegliche Weltraumodysseen verbietet. Yuri, jugendlicher Protagonist des Spiels und rebellischer Hitzkopf, beschließt jedoch eines Tages, sich an Bord eines Handelsschiffes zu schleichen und einen Blick auf die unendlichen Weiten der Galaxie zu werfen. Letzten Endes wird der blinde Passagier jedoch von der Regierung entdeckt und soll mittels seiner in Gewahrsam befindlichen Schwester zur freiwilligen Rückkehr auf die Planetenoberfläche überredet werden. Doch wie alle Helden beugt sich auch Yuri nicht dem Willen der unterdrückenden Mehrheit, sondern beschließt, eine Crew anzuheuern sowie ein mächtiges Kampfschiff zu erwerben um seine Schwester zu retten.
Diese zugegebenermaßen recht banale Rahmenhandlung soll laut Platinum Games mit zahlreichen Wendungen gespickt werden und außerdem zwischendurch die Zeit finden, philosophische Fragen über die Rolle der Menschheit in den Weiten des Weltalls zu stellen.

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Ohne die geringste Kampferfahrung startet Yuri – und mit ihm der Spieler – als rangniedriger Kampfpilot. Ziel des Spiels ist es, sich bis zum Kapitän eines riesigen Kampfschiffes mitsamt mannstarker Crew hochzuarbeiten. Letztere gewinnt man aus einem enormen Pool an bis zu 200 verschiedenen NPCs. Zwar sind nicht alle Nebencharaktere potenzielle Freibeuter, ein Großteil davon wird sich jedoch rekrutieren lassen.
Ähnlich beeindruckend fällt die Auswahl an verfügbaren Sternenozeanriesen aus; aus 150 verfügbaren Raumschiffen wählt man sich sein bevorzugtes Modell und stattet es mit unterschiedlichen, die Parameter aufwertenden Upgrades aus. Letztere verschaffen euch Vorteile in den unumgänglichen Auseinandersetzungen mit feindlichen Streitkräften.

Die Gefechte werden auf dem oberen Bildschirm des DS in ansprechender 3D-Grafik effektvoll in Szene gesetzt, der Touchscreen fungiert dabei als Kommandozentrale für Befehle wie Angriff, Verteidigung oder Bewegung. Die Schlachten sollen laut den Entwicklern sehr taktisch ausfallen. So sollen beispielsweise dilemmaartige Entscheidungen das Kampfbild prägen; nähert man sich dem Feind, um zielsicherer und stärker angreifen zu können, wird die vom gegnerischen Schiff ausgehende Gefahr konsequenterweise auch größer. Die Wahl der Upgrades sowie der sich auf dem Schiff befindlichen Crew beeinflusst dabei maßgeblich sowohl die verfügbaren Waffensysteme wie auch die Geschwindigkeit, mit welcher sich die „Command Gauge“ – also die Leiste, die für das Eingeben neuer Kommandos notwendig ist – auffüllt.

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Eines der beeindruckendsten Features von Infinite Space sind die funktionstüchtigen Cockpits der Raumschiffe. Sowohl in den Kämpfen wie auch während Erforschungsflügen werden über den Touchscreen alle Kommandos mittels Stylus in den Bordcomputer eingegeben. Das soll das Gefühl verstärken, Herr über das Schiff zu sein und erinnert nicht bloß zufälligerweise an die Mech-Simulation Steel Battalion. Hifumi Kouno, Direktor von Infinite Space, war auch für das Xbox-Spiel mit dem bis dato komplexesten Controller eines Konsolenspiels verantwortlich.

Jedoch spielt sich in Infinite Space nicht alles bequem vom Kommandosessel eures Raumschiffs aus ab. In regelmäßigen Abständen muss Yuri per pedes feindliche Schiffe kapern und sich in bester Piraten-Manier bis zum feindlichen General durchkämpfen um die Kontrolle zu übernehmen. In diesen Passagen soll das Spiel am stärksten mit handelsüblichen RPGs vergleichbar sein.

Infinite Space klingt in der Theorie nach hervorragender Unterhaltung. Der hohe Komplexitätsgrad wird Feinde der jüngsten „Casual“-Welle zufriedenstellen, designtechnisch wirkt das Spiel ungewöhnlich erwachsen und steht somit in direktem Kontrast zur dominierenden Knuddeloptik im Handheldsektor. Zwar muss sich noch zeigen, ob alle Gameplayelemente im Zusammenspiel funktionieren, doch die Zeichen stehen gut, dass auch Platinum Games‘ Kleinster zu etwas Großem wird. (Joël Hartmann)