Review

Nintendo DS-Review

Bleach: The Blade of Fate

veröffentlicht am Montag, den 21. September 2009

Sozusagen „Touchscreen-exklusiv“ hingegen sind die Geisterkarten. Je zwei zufällig ausgewählte Karten warten auf dem unteren Bildschirm auf ihre Aktivierung und besitzen mannigfaltige Effekte; mal wird der Kämpfer leicht geheilt, mal werden gegnerische Karten blockiert, mal erhöht sich die Schnelligkeit des Kämpfers und so weiter. Zehn Karten pro Kampf stehen zur Verfügung, bis zu fünf solcher Decks kann man nach Belieben zusammenstellen. Einen wirklichen Nutzen beherbergen diese Karten jedoch nicht, da die jeweiligen Effekte den Schlagabtausch nur dezent beeinflussen und man für die Eingabe unpraktisch umgreifen muss.

Abwechslung in die Kämpfe bringen unterschiedliche Siegesbedingungen; so muss man es mitunter mit mehreren Gegnern auf einmal aufnehmen, was zugleich enormes Chaos bedeutet, allerdings auch die Möglichkeit eröffnet, auf zwei Ebenen zu kämpfen. Oder aber man muss mit voller Spiritueller Druck-Leiste siegreich aus einer Schlacht hervorgehen.
Hat man die etwa einstündige Storyline Ichigos gemeistert, schaltet man nach und nach 22 weitere Episoden frei, welche die Geschehnisse aus den Blickwinkeln anderer Charaktere schildern, bezüglich Umfang mit rund zehn Minuten pro Spielfigur allerdings weitaus begrenzter ausfallen.

Doch auch abseits des Storymodus ist Bleach: The Blade of Fate vollgestopft mit Spielmodi. Perfektionisten trainieren Kombos im Practice-Raum und verbessern ihre Kampfkünste in den Challenges während gesellige Katana-Schwinger unter dem Menüpunkt „Duell“ viele vergnügliche Spielstunden entdecken werden.
Wahlweise mit einem Modul und eingeschränkter Kämpferpalette oder mit mehreren Modulen – in diesem Fall auch Online – kann man sich mit bis zu drei Freunden messen. Teamkämpfe sind genauso möglich wie jeder-gegen-jeden Deathmatches, wobei ab drei Spielern die Übersichtlichkeit zügig flöten geht. Von Handicaps über die Spielerfarbe bis hin zur Rundendauer kann man die Kämpfe genau so gestalten, wie man es sich wünscht. Ein leider nicht selbstverständliches Feature.

Kulleraugen und Pixel-Specials
Wer keine Allergie gegenüber dem populären Manga-Zeichenstil hat, wird sich vor allem über die detaillierten Charakterportraits freuen, welche während der Gespräche eingeblendet werden. Eher enttäuschend sieht das Spiel allerdings im Kampfbildschirm aus; hier merkt man Bleach sein Alter mehr als an. Die Charaktere besitzen nur wenige Animationsstufen, sie werden zunehmend hässlicher, je weiter sich die Kamera vom Geschehen entfernt und die Spezialangriffe wären in dieser Form auch auf der betagten Hardware des Game Boy Advance möglich gewesen.
Immerhin macht die Framerate in den meisten Fällen keinerlei Anstalten einzuknicken, nur bei vier Charakteren auf dem Bildschirm, welche sich gegenseitig Specials um die Ohren knallen, sind leichte, verschmerzbare Slowdowns festzustellen.

Akustisch untermalt wird das Geschehen mit wenig beeindruckenden, aber auch nicht weiter nervenden Düdelmelodien. Lob hingegen gebührt dem erstklassigen Titelsong, welcher in einer beachtlichen Qualität auf die Speicherkarte komprimiert wurde.

Fazit von
8
Nur wenige Entwickler haben das Vermögen, nur aufgrund ihres Logos beim Spielstart jegliche Zweifel über die Qualität eines Spieles im Keim zu ersticken. Treasure ist ein solcher Entwickler und Bleach: The Blade of Fate hält die ruhmreiche Fahne des Studios würdevoll hoch. Trotz der Einschränkungen eines Lizenz-Korsetts haben die Jungs es geschafft, ein sehr unterhaltsames und motivierendes Beat’em’Up aus dem Boden zu stampfen. Den fehlenden Tiefgang kompensiert der Titel mit einer schier unglaublichen Anzahl an freischaltbaren Boni – von Charakter Artworks bis hin zu den einzelnen Kampfschreien eines jeden Kämpfers – welche jedem Fan die Tränen in die Augen treiben dürften. Trotz kleiner Schwächen im Detail ein Pflichtkauf für Bitmap-Prügelfans und Bleach-Fanatiker.
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