Review

Nintendo Wii-Review

Bleach: Shattered Blade

veröffentlicht am Sonntag, den 20. September 2009

Somit dürfte selbst der Schwierigkeitsgrad „schwer“ für Anfänger lediglich eine kleine Herausforderung sein, Profis hingegen wird Bleach: Shattered Blade nur ein müdes Lächeln abverlangen können. Diesbezüglich scheint SEGA den Prügeltitel wohl eher an unerfahrene Spieler zu richten, welche damit die ersten Gehversuche im Genre machen wollen. Deshalb ist das sehr einfach zu verstehende Kampfsystem auch nicht weiter verwunderlich. Die wenigen, abwechselnden Angriffe lassen sich also mühelos platzieren, eine bedachte Vorgehensweise ist nicht sonderlich spielrelevant und erübrigt sich auch schon in deren nicht existenten Ansätzen. Das wilde Rumgefuchtel mit der Wiimote reicht somit völlig aus und diesen innovationslosen Abfolgen entsprechend verliert das Spiel auch schnell seinen eigentlichen Reiz. Selbst fanatischen Bleach-Fans dürfte dieser Titel kaum schmecken und eher das Haar in der Suppe darstellen.

Ansonsten nicht viel los
Neben dem kargen Episoden-Modus bietet Bleach: Shattered Blade noch einen ebenso monotonen Arcade-Modus, in dem man nacheinander alle zur Verfügung stehenden Charaktere bezwingen muss, sowie den Duell-Modus, in dem man gegen menschliche und erstmals hoffentlich herausfordernde Gegner antreten kann. Ein zu absolvierendes Training wird einem ebenso geboten. Einzige Voraussetzung ist hier natürlich, dass man den Bedarf verspürt, wirklich alle fehlenden Steuerungsfeinheiten des Spiels vorab bzw. im Nachhinein erneut zu verinnerlichen.

Vergessen darf man natürlich nicht die besonderen Extras wie Artworks, neue Kostüme, Charaktermodelle und Soundbeispiele, die durch im Spiel erworbene „Kans“ im Urahara-Shop freigeschaltet werden können. Diese Art von Zahlungsmittel erhält man nach jedem, egal in welchem Modus, gewonnen Turnier. Wer hier die große Motivationspritze dahinter erwartet, der täuscht sich gewaltig, denn besonders zum Weiterspielen animierend ist auch diese Standardkost nicht.

Visuell und akustisch nur Mangelware
Was das Charakterdesign angeht zeigt sich Bleach: Shattered Blade im typischen Comic-Look, jedoch zumindest von einer solideren Seite, was den Titel womöglich vom gänzlichen Absturz bewahrt. Denn besonders auffällig sind hier das enorm nervige Kantenflimmern und die unspektakulären Spielumgebungen in den Arenen, die für heutige Verhältnisse eher als eine Art schlechter Scherz von Seiten der Entwickler angesehen werden könnte. Hinzu kommen noch die vielen, unverständlich langen Ladezeiten, die einem dann noch jeden erdenklichen Spielfluss nehmen.

Da können auch all die bunten Effekte, etwas auflockernden Videosequenzen und der im Prinzip in Ordnung gehende Sound, welcher sich am Lizenz-Vorbild orientiert, nichts mehr ausrichten. Gesprochen wird in englischer Sprachausgabe mit japanischen Bruchstücken, zum besseren Verständnis bekommen alle – möge man es so bezeichnen – Jenglish faulen natürlich deutschsprachige Untertitel spendiert.

Fazit von
4
Mit Bleach: Shattered Blade präsentiert SEGA im Gegensatz zu dessen NDS-Ableger Bleach: Blade of Fade ein Beat ‘em up, wie es, sozusagen, besser nicht im Buche stehen sollte. Man bekommt hier für viel zu viel Geld ein simples Kampfsystem, nerviges, jedoch effektives Rumgefuchtel mit der Wiimote, sowie ein generell recht demotivierendes und im Schwierigkeitsgrad nicht wirklich forderndes Spieleerlebnis geboten, sofern man bei der Wii-Version davon überhaupt sprechen kann. So bleibt am Ende lediglich eine technische Enttäuschung und weniger als die übliche Standardkost aus dem ansonsten doch recht spaßigem Videospielgenre. Fans der Serie, die Lust haben sich gegenseitig mit ihren Helden ordentlich auf die Mappe zu geben, oder durch das Bleach-Universum prügeln wollen, sollten besser die Finger von Bleach: Shattered Blade lassen und lieber auf eine segenreichere Umsetzung warten.
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